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106 liches oder grünliches Blau auf der Waare. Nach dem Appretiren mit dieser Masse wird für Glanzwaare auf dem Friclions-Calander geglänzt. Moirirte Waare wird auch zuerst geglänzt, auf der Sprengmaschine gesprengt, auf einer Eisenwalze jedes Stück für sich gerollt und nachher in eine Art Walke (LsuklinZ-Vlill) gebracht. Auf dieser läßt man die Waare auf jeder Seite je zehn Minuten stecken, während die Waare fortwährend bewegt wird. Die untere Seite der Stampfer ist aus Eisen und trägt drei cylinderförmige Borsprünge. Die Waare erhält durch dieses Stanipfen eine große Weich heit im Griff. Färberei der Wolle. Niederländer- oder Sedanschwarz. Auf 350 Pfd. Waare. Man bestellt den Kessel mit 39 Pfd. Eisenvi triol, 12—14 Pfd. Kupfervitriol und 6 Pfd. Weinstein. Man läßt die Waare zwei Stunden kochen und färbt dann mit Blauholz unter Zu satz von mehr oder weniger Gelbholz, je nach der zu erzielenden Nüance aus. Das Ausfärben dauert gewöhnlich fünf Viertelstunden. Zur Ersparung von Blau Holz nimmt man bas benutzte Ausfärbebad für die nächste Partie zur Herstellung des Sudbades. Durch diesen Kunstgriff erspart man etwa 10 pCt. Blau- und Gelbholz, da der übrige Blau- und Gelbholzauszug der Ausfär beflotte ausgenutzt wird. Walksarben auf Wolle. (Beantwortung der Frage 858.) Walkschwarz auf Wolle, Garn oder Siückwaare. Auf 100 Pfd. Man siedet eine Stunde mit Pfd. chrom saurem Kali, '/, Pfd. Weinsteinpräparat und 1 Pfd. Schwefelsäure, nimmt durch Was ser und färbt auf frischem Bade mit 10 Pfund Blauholz und Pfv- Gelbholz aus. Man laßt nun die Sud flotte halb ablaufen, ergänzt durch Wasser und läßt die Waare eine halbe Stunde auf dieser Flotte kochen. Walkgelb auf Wolle, Garn oder Stückwaare. Auf 50 Pfd. Diese Farbe kann nur in Zinn kessel oder Holzkufe gefärbt werden. Man stedet mit 2!4 Pfo. Weinstein (Halb- krystall), 5 Pfd. Alaun, 1 Pfd. Schwefelsäure 1/i Pfd- Doppelt-Chlorzinn, 1'/, Pfd. Zinn salz und Flavin nach Bedürfniß. (Fortsetzung folgt.) Druckerei der Wolle. (Fortsetzung,) Orange für Wollcudruck. Für Orange verwendet man dieselbe Masse wie für Scharlach; nur verringert man die Menge der Cochenille, während nian mehr Gelbholz- Extract verwendet. Magenta für Wollendruck. 1 Loth Fuchsin löst man in 6 Litern Wasser auf, läßt erkalten und abfetzen und verdickt die klare Flüssigkeit mit !i Pfd. Weizenstärke und h« Pfd. Leim. Man druckt auf, dämpft bei 40—50° Id. und kann dann spülen. Pensö für Wollendruck. Man benutzt dieselbe Masse wie für Magenta und ersetzt nur das Fuchsin je nach der Nüance mit roth- oder blaustichigem Methylviolett. Blau für Wollendruck. 1 Pfd. Jndigcarmin löst man in 6 Litern Wasser auf, verdickt mit Pfd. Stärke und Pfd. Leim unv rührt 1 Pfd. gemahlenen Alaun in die Masse. Soll die Nüance des Blau röth- lich sein, so nimmt man etwas bläuliches Me thylviolett mit in die Masse.. Dian kann sofort drucken, dämpft und spült. Grün für Wollendruck. Man löst '/, Pfd. Jndigcarniin in 6 Litern Wasser auf, verdickt mit Pfd. Stärke und Pfd. Leim, rührt 1 Pfd. Alaun hinein und setzt schließlich je nach der zu erzielenden Nüance —1 Pfd. Gelbholzeptract in Wasser aufgelöst, hinzu.