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Seite 38 Allgemeine Zeitschrift für Textil-Industrie. Jahrg. 1886 Farbstoffes verwendet, so erhält man eine Reihe sehr schöner grüner Töne. Nitroalizarin (Alizarinorange des Handels) erzeugt auf Wolle mit Thonerdebeizen ein licht- und walkächtes Orange, mit Zinnsalz ein blasses, durch Calciumacetat dunkler wer dendes unbeständiges Braun, mit doppelt chromsaurem Kali ein Lichtbraun, mit doppelt Chlorzinn ein haltbares Orange und endlich mit Eisenbeizen ein gutes Braun. Hummel hat auch noch das Oallein in den Kreis seiner Versuche gezogen. Obgleich dieser Farbstoff schon mehr Ein gang in die Wollfärberei gefunden hat, sind die Angaben Hummel’s immerhin interessant. Danach giebt Gallein (10 Proc. einer lOprocentigen Paste) auf mit 2 Proc. doppelt chromsaurem Kali ohne Schwefelsäure angesottener Wolle einen schönen Purpurton; einen ebensolchen, aber etwas helleren Ton erhält man, wenn die Wolle mit 6 Proc. Aluminiumsulfat und 5 Proc. Weinstein angesotten war, und erhöht hier ein Zusatz von 1—2 Proc. Calciumacetat wesentlich den Glanz und die Intensität der Farbe. Mit 8 Proc. Eisenvitriol und 5 Proc. Weinstein angesottene Wolle erzeugt mit Gallein ein tiefes Violet. Es ist ferner zu erwähnen, dass auch hier die beim Färben mit Alizarin angegebenen Vorsichtsmaassregeln betreffs der Einhaltung der Temperaturen nothwendig er scheinen. Wie man sieht, sind durch diese Versuche von Hummel für die Praxis der Färberei der Schafwolle mit den Anthracen- farbstoffen die wichtigsten Anhaltspunkte festgestellt; wenn man ferner bedenkt, dass man mit den erhaltenen Farben, Hell orange bis Rothorange, Hellroth bis Blauroth, Püce, Purpur, Blau, Olivengrün bis Myrthengrüu die verschiedensten Misch farben und Modetöne zu erzeugen im Stande ist und noch die Bemerkung hierzu gemacht wird, dass alle diese Farben voll kommen licht- und walkächt sind, so kann man bei dem Ein gangs erwähnten Bestreben, nach Verwendung ächterer Farben, auf eine baldige reichliche Benutzung der Anthracenfarbstoffe in der Wollfärberei hoffen. S. Y Y Y Y Y Y Y Y mi A . A- A A A A A A m Y Y Y Y Y Y Y Y 1 liPtosira&fiSL Schaftmaschinen - Rollfederregister mit Maximal wirkung im Tieffach von H. Vogt, Reutlingen. D. R.-P. No. 34,337. Die bei einfach hebenden Schaftmaschinen zum Niederzug der Schäfte gebräuchlichen Federkasten haben mit j den direct wirkenden Zugfedern den Uebelstand gemein, in dem j Moment des grössten Kraftbedarfs, nämlich beim Niederziehen ins Tieffach, ihre geringste Kraftwirkung zu äussern, dem Zug ins Hochfach aber einen immer stärker an wachsenden Wider stand entgegenzusetzen, was nicht allein zweckwidrig vermehrten Kraftaufwand und rascheren Verschleiss, sondern überkaupt eine grosse Beschränkung der Anwendbarkeit einfacher Schaft maschinen bei schwererer Waare zur Folge hat. Das Feder register von H. Vogt dagegen hat die Eigenschaft, mit seiner grössten Kraft im gezogenen Tieffach zu wirken, auf dem Weg zur Position, welche dem Fachschluss entspricht, sodann seine Minimalwirkung, ca. 1 / 4 des anfänglichen Effects, zu erreichen und in dieser bis ins Hochfach, resp. bis zur äussersten Po sition zu verharren. Die einleuchtende Folge dieser Wirkungs weise ist nun, dass mit Anwendung dieses Registers nicht allein ein ganz bedeutend verminderter Kraftbedarf und damit zu gleich erheblich geringere Beanspruchung und Abnützung für die Maschine verbunden ist, als bei allen anderen Niederzug vorrichtungen, sondern dass auch eine gute einfach wirkende Schaftmaschine damit noch im Stande ist, selbst schwerere Waarengattungen, welche sonst schon Heb- und Zugvorrich tungen bedingten, ohne Anstrengung zu bewältigen. Das je nach Bedarf in 1 oder 2 Exemplaren unter den Schäften am Boden verschraubte Register wird derart angeschnürt, dass der vorderste, ins volle Tieffach gezogene Schaft seinen Zughaken nur wenige mm aus seiner Ruhelage hebt; nachdem sodann sämmtliche Schäfte in geschlossene Fachstellung gebracht wurden, sind alle übrigen Zughaken so anzuschnüren, dass sie insgesammt in gleicher Höhe mit dem vordersten stehen. Die Construction ist anwendbar für eine gesammte Fachhöhe bis zu 16 cm und für einen Ki-aftbedarf bis zu kg 8 pro Schaft im Maximum. Bei Bestellung ist anzugeben: 1. Zahl und Theilung der Schäfte; 2. nöthige Zugkraft pro Schaft im ge zogenen Tieffach, in kg ausgedrückt. PATEITlISIHi Anmeldung von Patenten in Deutschland. CI. 8. Nr. 3887. Maschine zum Aufträgen farbiger Streifen auf Gewebe. Edward Weild in Chorlton-upon-Medlock, Manchester, und Henry Rickards in Northenden, Chester (England). Vertreter: F. Edmund Thode & Knoop in Dresden. CI. 8. Nr. 2697. Maschine zum Schneiden und Wickeln von Binden. Fr. Feldtman & Co. in Hamburg. CI. 25. Nr. 5827. Einrichtung des Ränderstuhles für langgestreifte Farbmuster. Hunger & Clauss in Chemnitz. CI. 25. Nr. 1497. Kulirapparat für flache mechanische Wirkstühle. Hermann Stärker in Chemnitz. CI. 76. Nr. 1656. Befestigungsart für die Einzugseile an Selfactoren im Wagenmittelstück. Emil Tänzler in Lennep. CI. 86. Nr. 3543. Litzenschoner bei Webgeschirren. Nie. Reiser in Aachen. Ertheilung von Patenten in Deutschland. Cl. 8. Nr. 35,109. Verfahren, Wäschestücke abwaschbar zu machen, ohne dass dieselben Glätte, Fa<;on und Weisse verlieren. R. Marx in Leipzig. Vom 1. August 1885 ab. Cl. 8. Nr. 35,333. Wickelbrett für Mess- und Wickelmas hinen mit Ein- und Ausspannvorrichtung. F. Müllerin München-Gladbach. Vom 17. Oktober 1885 ab. Cl. 8. Nr 35,336. Apparat zum Dämpfen der Gewebekanten. M. Jahr in Gera, Reuss. Vom 14. November 1885 ab. Cl. 8. Nr. 35,344. Nähfadenwickel mit Schutzdeckel. Scrive freres in Lille, Nord-Frankreich. Vertreter: Eug. Schultz in Ber lin W. Vom 3. November 1885 ab. Cl. 25. Nr. 35,248. Strickmaschine zur Herstellung vou erhabenen Um legemustern. Seyfert & Donner und 0. Floss in Chemnitz. Vom 1. October 1884 ab. Cl. 76. Nr. 35,312. Durchzug für Hanf und ähnliche langfasrige Spinn materialien. J. Good in Brooklyn, New-Yori:, Amerika. Ver treter: Wirth & Co. in Frankfurt a. M. Vom :8. Januar 1885 ab. Cl. 76. Nr. 35,153. Wollwaschmaschine mit stetiger Wirkung; Zusatz zum Patent Nr. 34,494. A. Deletombe in Tourcoing und A. Prouvost & Co. in Roubaix, Frankreich. Vertreter: Wirth & Co. in Frankfurt a. M Vom 28. October 1885 ab.