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Jahrg. 1886 Allgemeine Zeitschrift für Textil-Industrie. Seite 21 dem Presskolben aus einem Stück gebildeten Kreuzkopfes sichern dem Apparate beiseiner langsamen Bewegung grösste Dauer, um so mehr, als seine reihenden Flächen fortwährend Nahrung von dem Schmiermateriale, welches der Apparat zu befördern die Aufgabe hat, erhalten — Um die Haltbarkeit des Apparates zu er proben resp. zu beweisen, lasse ich gegenwärtig einen Apparat probeweise sehr forcirt laufen; dessen Pumpe muss täglich (in 10 Stunden) 114,000 Spiele machen, während die Spielzahl eines in seiner unmittelbaren Nähe befindlichen Apparates, welcher die Schmierung der Dampfschieber und des Dampf kolbens einer löpferdigen Betriebsmaschine besorgt, in derselben Zeit (täglich 10 Stunden) 46 beträgt. Ich beabsichtige diesen forcirten Betrieb so lange fortzusetzen, bis der Apparat dienst untauglich geworden sein wird. (Schluss folgt.) Kesselstein - Abscheider. Von Walther & Cie. in Kalk bei Cöln, Actien-Commandit-Gesellschaft. (W. Walther’s D. R.-P. Nr. 27,993.1 Der Kesselsteinabscheider arbeitet vollständig kostenlos und ohne Chemiealien. Er bedarf keiner Beaufsichtigung während des Betriebes. Die Construction des Kesselsteinabscheiders ist einfach. Ein weites Rohr wird aufrecht stehend in den circulirenden Wasserstrom eines Dampfkessels eingeschaltet, indem der obere Stutzen mit dem Kessel nahe unter dem Niveau des Wassers, der untere mit einem möglichst tief gelegenen Punkte des Kessels in Verbindung gebracht wird. In dem aufrecht stehenden Rohre sind an einer Stange eine Anzahl von Tellern aufgehängt, welche mit einem Filtermaterial, wie Steinschlag, Eisenschlacken u. dergl. gefüllt werden. Das Speisewasser wird in den obern Theil des Dampfkessels ein geführt. Es erwärmt sich rasch durch Vermischung mit dem Kessel- ' wasser, Luft und Kohlensäure ent weichen und die Salze, welche den Kesselstein bilden, als kohlensaurer Kalk, schwefelsaurer Kalk (Gyps) und Magnesiaverbindungen scheiden sich aus und werden von dem circuliren den Wasserstrom mit geführt. Letzterer tritt oben in die Filter vorrichtung ein und setzt auf seinem Wege durch das Filtermaterial in diesem den Kesselstein ab, so dass das Wasser rein unten in den Kessel eintritt. Wenn nach längerer Zeit das Filtermaterial sich voll Kesselstein gesetzt hat, so werden während des Stillstandes des Kessels die Teller mittels der Stange aus dem Filter- i J|L rohr gezogen und das verunreiuigte ■’*"' ;v; "Filtermaterial durch frisches ersetzt. Der Kessel braucht dabei nicht abgelassen zu werden. Durch Oeffnen eines Ablasshahnes am untern Theile des Filterrohres kann während des Betriebes der Schlamm aus dem Filterrohr abgelassen werden. Wenn am Ein- und am Austrittstutzen des Filterrohres Wasserschieber angebracht werden, so kann der Ersatz des verunreinigten Filtermateriales durch frisches auch während des Betriebes erfolgen. Die Anbringung der Schieber hat aber noch den wichtigeren Vortheil, das Filtermaterial durch regel mässiges Abblasen fast vollständig reinigen zu können. Zu dem Zwecke wird das Wasser im Kessel hochgepumpt, der untere Schieber geschlossen und der Ablasshahn geöffnet, so lange bis der Wasserstand wieder auf den normalen gesunken ist. Der heftige Strom beim Abblasen reisst den feinen Schlamm zum grössten Theil mit und das Reinigen des Filters durch Herausnehmen der Teller wird nur in längeren Perioden er forderlich. Am besten wird täglich nach Feierabend ahgeblasen. Die besonderen Vorzüge des Apparates sind folgende: 1. Er hegt ausserhalb des Kessels. Der Betrieb wird deshalb durch das Reinigen des Apparates in keiner Weise gestört. 2. Er wirkt durchaus selbstthätig und mechanisch. Es bedarf, wie schon bemerkt, weder einer Beaufsichtigung, noch werden irgend welche Kosten verursacht, wie bei der An wendung von Chemiealien, die ausserdem sorgfältig abgemessen oder gewogen werden müssen. Es wird hier noch abgesehen von der grossen Menge schwindelhaft angepriesener, durchans unwirksamer Antikesselsteinmittel. 3. Die einfache Construction des Apparates sichert die gleichbleibende ungestörte Wirkung. 4. Der Apparat ist seiner geringen Dimensionen wegen selbst bei beschränktem Raum leicht anzuhringen. Er steht in dieser Beziehung im Vortheil gegen die Anwendung von Chemiealien, welche, wenn sie, wie es einzig richtig ist, ausser halb des Kessels zur Reinigung des Speisewassers angewendet werden, durchgängig grosse und viele Gefässe erfordern. 5. Die Beschaffungskosten sind gering. 6. Der Apparat ist der einzige, der durch einen durch getriebenen Dampf- und Wasserstrahl selbstthätig gereinigt werden kann. Ausserdem gewährt der Apparat alle diejenigen Vortheile, welche durch Vermeidung des Ahsetzens des Kesselsteines im Kessel überhaupt erreicht werden, nämlich: Es werden die Kosten der Reinigung des Kessels vom Kesselstein erspart und die dadurch Veranlasste Betriebsstörung vermieden; der Ex plosionsgefahr in Folge des Ansetzens von Kesselstein, dem durch letzteres oft veranlassten Glühendwerden und der Zer störung von Kesseltheilen, welche zu oft kostspieligen Repara turen Veranlassung giebt, wird vorgebeugt, die Verdampfungs fähigkeit des Kessels wird erhöht und damit eine entsprechende Kohlenersparniss erzielt. Mit dem neuen Kesselsteinabscheider wird ein Apparat geboten, der vor allen bekannten Apparaten und Einrichtungen ganz wesentliche Vorzüge besitzt und sich auf das Beste be währt hat. Plf IITIESER, Anmeldung von Patenten in Deutschland. Cl. 8. Nr. 5493. Trockeneinrichtung an Spannmaschinen. C. G. Haubold jun. in Chemnitz. Cl. 8. Nr. 3851. Verfahren und Apparat zum Geschmeidigmachen von Geweben. Friedrich Schmalbein in Köln a. Rhein.