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begonnen und circa 3 Zaucharten, teilweise Kartoffeläcker, mit 10 Cent- ner wollene Lumpen und 10 Centner Knochenmehl gedüngt. Diese Düngstoffe wurden von den Bankenhof-Gütern zu Sursen 10 Stunden weit per Achse nach Marbach und nachher eine Stunde weit von Mar bach per „Ruf" auf Wyttenförren hinauf transportirt. Nachdem der Boden gehörig gerüstet, wurden abtheilungsweise und gesondert folgende Grasartcn gesäet: s.) Esparsette, b) Luzerne, o) parcnircndcr Wiesenklee mit Mischung von Thimothygras und Bastardklee. Die Frühlingssonnc brachte alle diese Pflanzen zum Wachsthum; a und b wuchsen Anfangs recht ordentlich, sahen sich aber später etwas gelblich an und schienen den Blick ihrer Nachbarin, der Alpenrose, nicht zu ertragen und waren im Frühlingc 1862 beinahe ganz verschwunden. Der Klee keimte, wuchs recht munter und schaute seinem älteren Bruder, dem in der Fluh wild wachsenden Alpklee, kräftig in die rothen Wangen, als wollte er ihm sagen, ja hier oben ist für mich gesundes Thalkind auch eine schöne, freie Heimath. Ich war begierig, zu sehen, wie der lange harte Winter dem munteren Thalkinde zusagen werde und überzeugte mich im folgenden Frühlinge mit Freuden von der vollständigen Gesundheit und Frische meines Pfleglings. Der Sommer 1862 brachte trotz furchtbarem Hagelschlag eine recht ordentliche Ernte von Klechcu, und wer sich in diesem Jahre über das vortreffliche Ge deihen dieses Wiesenklees mit angegebener Grasmischung überzeugen will, der besuche nur die Klecäcker auf den Alpen Großimberg und er wird sich von der Ueppigkeit und Gesundheit dieser in solcher Höhe wohl selten vorkommenden Pflanzungen selbst überzeugen. Der Heuertrag eines gehörig gedüngten Klecackers ob der Grenze des Buchenwuchses wird dem Heuertrage einer gleich großen, theueren Wiese im Thale nur wenig nachstehen. Ermuntert durch diesen gelungenen Versuch wurde ein Complex von circa 5 Jucharten früher ganz unfruchtbaren, mittelschweren, ganz versumpften Waldbodens, welcher letztes Jahr trocken gelegt, ge schält, vcrcbnet, schwach gebrannt und thcilweisc mit Flachs, thcilweise mit Kartoffeln angepflanzt worden war, diesen Frühling mit 20 Centner Knochenmehl und 10 Centner wollenen Lumpen gedüngt und sammet haft wieder mit einer Mischung Wiesenklee, Thimothygras und Bastardklee angepflanzt. Ich verspreche mir von dieser neuen Pflanzung, die zu einer stehenden Wiesenanlage bestimmt ist, sehr viel. Habe ich einmal einen gewaltigen Heustock für den Winter — Herr Beck-Leu will