Volltext Seite (XML)
Pumpenbaues Maschinen zu schaffen, welche wohl alle guten Eigenschaften der Duplexpumpen mit Gelenksteuerung besitzen und die schlechten, wie zu großer Dampfverbrauch, zu viele Steuerungsteile usw., vermeiden. Werden die einschlägige Literatur sowie die Patentschriften verfolgt, so staunt man über die große Anzahl von Verbesserungen an den Pumpen — besonders an den Steuerungsorganen — welche sich mit mehr oder weniger Glück Eingang und Ver bleiben in Interessentenkreisen zu verschaffen wußten. Fig. 2. Schnitt durch den Pumpenkörper der Simplexpumpe. Es ist nun nicht meine Aufgabe, die große Anzahl dieser verbesserten Konstruktionen hier aufzuführen, sondern ich will mich nur über eine schwungradlose Dampfpumpe äußern, welche seit Jahren den an sie gestellten Anforderungen in einem Maße entspricht, wie kaum eine Pumpe ähnlicher oder gleicher Konstruktion. Es sind dieses die von der Armatur- und Maschinenfabrik vormals Klein, Schanzlin L Becker, Franken thal, auf den Markt gebrachten schwung radlosen, direkt- und doppeltwirkenden Simplcxdampf- pumpen, die in sämt lichen Industrie zweigen gebraucht werden, sei es als Behälter- oder als Kesfelspeise-Pumpen. Speziell letzterer Ver wendungszweck ist der häufigste und soll daher auch hier eine besondere Berücksichtigung er fahren. Als Kesselspeise vorrichtung sollte nur eine solche PnmpeVer- wendung finden, welche vom Betrieb unab hängig ist, größte Betriebssicherheit ge währleistet, in der Fig. 3. Konstruktion bei allen Vorzügen einfach gehalten ist, über eine große Regulierbarkeit der Leistung verfügt unter Berücksichtigung der durch die verschieden große Dampfentnahme gezogenen Grenzen, die stoßfreien ruhigen Gang und vor allem möglichst geringen Dampfverbrauch besitzt. Diese Eigenschaften sind den Simplexpumpen in hohem Maße eigen. Dazu kommt noch, daß die durch die Konstruktion bedingte Verminderung der hin- und hergehenden Teile der Pumpe eine größere Lebensdauer gibt; die eigene Steuerungsart läßt die Pumpe in jeder Kolbenstellung anlaufen, bewirkt stets vollen Hub und damit volle Hubleistung; das letztere wird auch noch bei langsamsten Gang erreicht, ohne daß ein Stehenbleiben der Pumpe eintritt. Sind diese Vorteile auf der Dampfseite zu finden, so weist aber auch die Wasserseite beachtenswerte Vorzüge'auf in der Konstruktion der von außen durch eine zentrale Druckspindel auch während des Ganges leicht nachziehbaren Jnnenstopfbüchse, so daß eine derartige Maschine stets mit einem dauernd günstigen Wirkungsgrad arbeitet. Bei Neukonstruktion dieses Pumpentyps wurde vor allen Dingen darauf geachtet, eine Pumpe zu schaffen, welche vermöge einer günstigen Steuerung einen möglichst niedrigen Dampfverbrauch besitzt. Bekanntlich arbeiten alle Dampfpumpen- Steuerungen, bei welchen die Umsteuerung direkt durch Frischdampf erfolgt, unökonomisch; es können daher nur die Konstruktionen auf Erfolg rechnen, bei welchen eine indirekte Umsteuerung (also vermittels eines Hilfsschiebers, welcher seine Bewegung von der Kolbenstange aus erhält) vorhanden ist. Daß Vorstehendes richtig ist, haben die Simplexpumpen in der Praxis gelehrt, denn sie arbeiten bezüglich des Dampfverbrauchs tatsächlich günstiger als die Duplexpumpen. Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, besteht die Simplexpumpe im wesentlichen aus dem Dampf zylinder, dem Verbindungs- oder Mittelstück und dem Pumpenzylinder. Figur 2, Schnitt durch den Pumpenkörper einer Simplexpumpe, läßt die Einzelheiten der Konstruktion erkennen, so daß sich eine besondere Beschreibung derselben erübrigt. Am meisten dürfte die Wirkungsweise der Steuerung interessieren, welche an Hand der Figuren 4 bis 7 nachstehend beschrieben ist. Schieber und Dampfkolben stehen in Mittelstellung (siehe Figuren 4, 5 und 6). Der Dampf tritt bei L durch einen der Hauptkanäle in den Dampfzylinder ein und setzt den Dampf kolben v in Bewegung. Der an der Kolbenstange befestigte Mitnehmer bewegt den Steuerhebel 8. Ist der Dampfkolben II beinahe am Hubende angelangt, so wird der Steuerschlitten 0 durch Anschlägen des Steuerbebels 8 an die Anschlagschraube ^ den mit dem Steuerschlitten 0 vermittels der Schieberstange ö in Verbindung stehenden Hilfsschieber II in Bewegung setzen. Ansicht einer Compoundpumpe. Der Dampf tritt in den Kanal 0 und von hier aus hinter den Steuerkolben L; gleichzeitig ist aber die andere Seite des Steuer kolbens L mit dem Auspuffraum durch den Kanal Ol verbunden. Der Steuerkolben L und durch ihn der Hauptschieber ? werden verschoben, so daß die Umsteuerung der Maschine erfolgt. Der Dampfkolben II beginnt seinen Rücklauf. Die Hauptkanäle § münden so in den Dampfzylinder ein, daß sie vor Hubende durch den Dampfkolben v geschlossen werden; der zwischen Zylinderdeckel und Dampfkolben befindliche Dampf wird komprimiert, bildet ein Dampfkissen und verhindert auf diese Weise das Anschlägen des Dampfkolbens an die