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Band XXI, No. 15 Chemnitz, den 25. April 1911. Der Jnsertionspreis beträgt pro vier-gespaltene Petirzeile oder deren Raum 30 Pf. Bei Wiederholungen Rabatt. Deutsche Beilagen, von denen de, Gejchältsstclle ein Probeexemplar einzusenden ist. werden unter genauer Angabe der Auslage billigst berechnet. Maschinisten- und Heizer-Zeitschrift Fachblatt des Freien Maschinisten- und Heizer-Bundes Deutschlands, Sitz Chemnitz (vormals Sächsischer verband). Die Zeitschrift erscheint am 10. und 25. jeden Monats und kostet jährlich 6.— Mk. alle Postämter nehmen Bestellungen zum Preise von 1.50 Mk. vierteljährlich entgegen. (Deutsche Post-Zeitungs-Preisliste Seite 101.) Me Zahlungen und Sendungen, welche sich auf den Anzeigenteil beziehen, sind an die Geschäftsstelle: Ernst Pilz, Lhemnitz, Fritz Reutersir. 27, redakt. Berichte an die Redaktion: Bruno Goldammer, Bad-Elster, zu richten. Schluß der Redaktion am 3. bezw. 18. jeden Monats. Alle Mitteilungen für den Bund sind an den Vorsitzenden Max Kramer, Lhemnitz, Kurzestraße s2 zu adressieren. Inhalts-Verzeichnis: 1. An unsere Mitglieder und uns noch fernstehende Kollegen. 2. Neuere Anwendungen elektrischen Schwachstroms im Heizungsbetrieb. 3. Praktische Winke für die Montage, Bedienung und Instandhaltung von Sauggas-Anlagen. 4- Verschiedene Mitteilungen. 5. Gewerblich-Soziales. 6. Aus anderen Verbänden. 7. Rechts- und Gesetzeskunde. 8. Juristischer Briefkasten. 9. Technischer Fragekasten. 10. Patentschau. 11. Bücherschau. 12. Bundes- und Vereinsnachrichten. 13. Vereinsberichte. 14. Adressenänderung. An unsere Mitglieder und uns noch fernstehende Kollegen! Aufnahme in den Freien Maschinisten- und Heizer-Bund Deutschlands (Sitz Chemnitz) finden berufstätige Maschinisten und Heizer, welche das 18. Lebensjahr erreicht, das 50. Lebens jahr jedoch noch nicht überschritten und möglichst eine technische, unter Aufsicht staatlicher Beamten stehende Schule besucht haben. Außer Maschinisten und Heizer finden noch Aufnahme in Staats-, städtischen und Privat-Betrieben beschäftigte Maschinenmeister, Schiffsmaschinisten, und Schiffsheizer, Führer von Krahnen mit Motorbetrieb, Heizer in Gasanstalten, Papiermaschinenführer und Gas-, Benzin-, Petroleum- und Dieselmotorenwärter, ferner Sauggasmaschinisten, Führer von Kraftwagen und elektrischen Maschinen, sowie sonstige Berufsangehörige. Wenn nun gefragt wird: Was will der Freie Maschinisten- und Heizer-Bund? was leistet er? was hat er schon für seine Mitglieder getan? so sollen folgende Erklärungen Auskunft geben: Der Freie Maschinisten- und Heizer-Bund will seine Mitglieder schützen in allen Lagen und Gefahren des Berufes durch gegen seitige Unterstützung und festes Zusammenhalten. Er will sein ganzes Können dafür einsetzen, bessere Lohn- und Arbeits bedingungen zu erringen. Er will durch Vorträge und einer sozialwissenschaftlich sowie technisch reich ausgestatteten Fachzeitung seine Mitglieder unterrichten und schulen. Ferner gewährt der Bund Unterstützungen der verschiedensten Art, er gewährt vor allen Dingen Rechtsschutz und ist somit für jeden Berufskollegen unent behrlich. An Unterstützungen gewährt der Bund seinen Mitgliedern: 1. bei Arbeitslosigkeit, je nach Dauer der Mitgliedschaft, pro Woche Mk. 8,50 bis 10,50 auf die Dauer von 6 Wochen, bei Streiks und Aussperrungen vom Tage der Meldung an bis zur Beendigung derselben. 2. Umzugsunterstützung je nach der Entfernung. 3. Krankenbeihilfe auf die Dauer von 6 Wochen. 4. Begräbnis beihilfe auch für die Frauen, nach Mitgliedsjahren berechnet, von Mk. 50 bis 150. 5. Rechtsschutz in Gewerbestreitsachen auf Grund des Krankenkassen-, Unfall-, Alters- und Jnvaliden- versicherungsgesctzes. Außerdem wird alle 14 Tage die Fach zeitung unentgeltlich geliefert. Des weiteren bestehen in den meisten Vereinen gut eingerichtete und geleitete Arbeitsnachweise, welche den Kollegen bei Stellenlosigkeit nur zu empfehlen sind. Bei vorkommenden Lohnbewegungen steht der Bund seinen Mitgliedern fördernd mit Rat und Tat zur Seite. An Unter stützungen in Sterbefällen zahlte der Bund bis jetzt die Summe von 122785 Mk. aus, an Arbeitslosenbeihilfen seit Einführung derselben 42000 Mk., an Umzugsunterstützungen allein seit Anfang dieses Jahres 1698 Mk. Diese Zahlen beweisen wohl zur Genüge, was der Bund seinen Mitgliedern leistet. Darum sollte kein Kollege, der unserm Bunde noch fern steht, säumen, sich uns anzuschließen. Hier findet er für sich und seine Familie, wenn die Not an seine Tür pocht, eine Stütze, hier wird er vor der äußersten Not bewahrt. Aus allen diesem ersieht ein jeder uns noch fernstehende Kollege, wie notwendig es ist, sich seiner Berufsorganisation anzuschließen. Also muß die Losung sein: Hinein in den Freien Maschinisten- und Heizer- Bund Deutschlands. Die Eintrittsgebühr beträgt 75 Pfennige, die Monats steuer 1 Mark, außerdem wird von den Vereinen ein kleiner Lokalbeitrag erhoben. Einzelmitglieder haben ein Eintrittsgeld von 1 Mark nebst Monatssteuer von Mark 1.20 zu entrichten. Dafür erhalten dieselben alle diesbezüglichen Schriftsachen unent geltlich zugesandt. Auskunft erteilt jederzeit der Bundesvorsitzende Max Kramer, Chemnitz, Kurzestraße 12,1. Neuere Anwendungen elektrischen Schwachstroms im Heizungsbetrieb. Die Anwendung elektrischer Schwachströme für häusliche Zwecke — auch der Heizungsbetrieb gehört dazu — ist eine sehr vielfache. Am verbreitetsten sind elektrische Signalanlagen in Gestalt von Klingelleitungen innerhalb der Wohnräume und Gebäude. Vielfach wird elektrischer Schwachstrom auch zur Leistung leichter Arbeiten benutzt, so z. B. zur Entriegelung der Haustür von den einzelnen Wohnungen aus. In den letzten Jahren findet er stets wachsende Verwendung im Heizungsbetrieb, besonders bei Zentralheizungsanlagen, da er ein bequemes Mittel abgibt, um die Schwankungen der Raumtemperatur oder der Temperatur der Heizmittels in Gestalt elektrischer Impulse auf die den Heizmittelzufluß oder die Heizmittelerwärmung steuernden Reglungsglieder zu übertragen. Derartige Zug- oder Wärme regler, die mit elektrischem Schwachstrom arbeiten, sind vielfach in Benutzung, besonders in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo die wirtschaftlichen Verhältnisse stark zur Sparsamkeit im Hauspersonal drängen. Auch zur Herstellung passender Spannungs verhältnisse in dem Leitungsnetz von Dampffernheizungen ist die Benutzung des elektrischen Stroms vor kurzem in Vorschlag gebracht worden. Bei kleineren Heizungsanlagen, z. B. Etagenheizungen oder Landhaus- bezw. Einfamilienhausheizungen, wie sie besonders in den Vereinigten Staaten von Amerika verbreitet sind, hat man, wie der „Elektrotechn. Anz." schreibt, die elektrischen Reglungs vorrichtungen zur Beherrschung der Feuerstärke im Heizkessel von irgend einem der beheizten Räume aus dahin ausgebaut, daß mit dieser Leitung auch morgens durch einen einfachen Stromschluß die Inbetriebsetzung des Heizkessels, d. h. die Anstellung der Heizung bewerkstelligt werden kann. Selbstverständlich muß der Kessel für diesen Zweck am Abend vorbereitet werden. Die Heizkessel, die hierfür in Frage kommen, sind bekanntlich mit Füllfcuerung versehen und werden mit Koks beschickt. Der Füll- bezw. Feuerraum ist so groß bemessen, daß er den für mehrere, meist acht Stunden aus reichenden Brennstoff aufnimmt. Ist das Feuer am Abend heruntergebrannt, so daß sich nur noch eine verhältnismäßig niedrige Glutschicht auf dem Rost befindet, so wird der Rost entschlackt und frischer Brennstoff nachgefüllt. Dann werden die Rauchklappe und die in der Feuertür befindliche Luftklappe