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189 Aber auch nicht die Formel und die Riemen allein, sondern die ausbalancirten Riemenscheiben, die Geschwindigkeit, womit die Riemen die Luft durchschnitten, trugen zum Erfolge bei. Dies konnte so scharfen Beobachtern wie Reuleaux, Radinger u. a. nicht entgehen und ist auch von ihnen nicht unerwähnt gelassen. In Deutschland brachten inzwischen besonders Nagel L Kaemp die schnelllaufenden Riemen bei ihren Zerkleinerungsmaschinen zur Geltung. Der Erfolg zeigte sich klar bei den genau hergestellten Riemenscheiben, zumal als man die Riemengeschwindigkeit noch mehr vergrößerte, größere Scheibendurchmesser wählte und die Niemen hinsichtlich Biegungs-, Stärke- und Gewichtsverhältnisse ausglich. Dieser Erfolg gipfelte in einem Riementrieb in der Ham burger Ausstellung 1889, woselbst ein 290 mm breiter Doppel riemen bei 44 m Geschwindigkeit pro Sccunde 15 000 Liter Wasser in der Minute 30 m hoch mittels einer Centrifugal- pumpe hob. Radinger wirkt seit der Zeit der Ausstellung in Philadelphia unausgesetzt für schnellen Riemenbetrieb; er sagt in einem seiner Werke: „Lederriemen aber, mit einziger Ausnahme jener für Fein- streckwalzwerke, lausen heute noch alle zu langsam." Derselbe findet die günstigste Riemengeschwindigkeit bei rund 28 m und erwähnt einen 460 mm breiten Riemen, welcher seit 1883 Tag für Tag, mit 28,3 m laufend, 200 Pferde stärken überträgt bei 3 m Scheibendurchmesser 180 Min.-Umdr. (bei 1,s m Scheibendurchm. 360 Min.-Umdr.). Er schließt mit den Worten: „Der Riemen setzt auch einer hohen Umfangs geschwindigkeit der Dampfmaschinenschwungräder heute noch ziemlich unbenutzte und etwas fern scheinende Grenzen, er ge stattet nicht nur noch eine Steigerung, sondern fordert dazu heraus." (Fortsetzung folgt.) Elektrische Leitungen in feuchten Räumen. (Schluß.) Die Art des Unterbringens der Bleisicherungen richtet sich nach den örtlichen Verhältnissen. Sollen die Sicherungen cen- tralisirt werden, d. h. sollen die Sicherungen für eine Anzahl Stromkreise auf einen gemeinsamen Ort vereinigt werden, dann Fig. 8. Fig- 7. kommen wasserdicht verschlossene Vertheilungskasten, ähnlich wie in Fig. 7 gezeigt, zur Verwendung. Ist es jedoch nicht thunlich, die Sicherungen auf einem gemeinsamen Punkte zu vereinigen, dann können auch an den jeweiligen Stellen, an denen Leitungen gesichert avzwcigen sollen, Porzellan-Sicherungen mit Mauerschraube, wie in Fig. 8 gezeigt, mit Sicherungsstöpsel (Fig. 9) Verwendung finden. Statt mit Mauerschraube werden diese Sicherungen auch mit Holz schraube geliefert. Den Ausschaltern ist in feuchten Räumen besondere Auf merksamkeit zu widmen, weil es sich hier um einen Mechanismus handelt, der leicht zugänglich, mecha nisch fest und gegen das Eindringen von Feuchtigkeit ge schützt sein soll. Die in der Art wie in den Figuren 10 und 11 dargestellt ausge führten Ausschalter haben sich inKellerv, chemischen Fabriken u. s. w. vorzüglich bewährt, sodaß sie in jedem, auch dem feuchtesten Raum ohne Bedenken in Anwendung genommen werden können. Fjg. 9. Dieselben sind in Dosen aus Gußeisen ein gesetzt, welche mit einer inneren isolirenden Auskleidung versehen sind, während die Deckel durch eingelegte Gummidichtungen das Eindringen von Wasser verhindern. Der Ausschalter Fig. 11 ist voll ständig aus Por zellan gefertigt und ist der Handgriff desselben im Innern in Form einer Taucherglocke aus gebildet. DerHand- griff bewegt sich mit seinem Rand in dem Untertheil des Porzellan körpers, welcher zum vollständigen Ausschließen der Luft und Feuchtigkeit mit einem nicht verdunstenden Oel, z. B. Paraffinöl, gefüllt ist. Als Beleuchtungs körper haben sich die wie in nachstehender Abbildung (Fig. 12) ausgeführten wasser dichten Fassungen und Schutzglocken in vielen Tausenden von Exemp laren schon bewährt, und werden dieselben in einer sich den ört lichen Verhältnissen anpassenden Ausfüh rung, mit einschraub- barem Glasüberfang an Stelle des Draht schutzes, mit oder ohne Reflectionsschirm an gefertigt. Bei den Wand anschlüssen für tragbare Lampen ist ganz besonders auf robuste Ausfüh rung Rücksicht genommen worden, und zeigen wir hier zwei Typen, eine mit offener Drahtzuführung mit ein zuhakendem Anschlußgriff (Fig. 13) sowie eine Ausführung in wasserdicht verschlossener Eisendose mit isolirender Auskleidung (Fig. 14) und con- Fig. 10.