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hat Cylinder von 1590 und 2480 min Bohrung für 2660 rum Hubf sie fördert 16 Cubikmeter in der Minute aus 275 Meter Teufe. Ferner: Städtische Wasserwerksmafchinen 25; darunter als bemerkenswertheste Ausführung die Pumpenmaschine des städtischen Wasserwerkes zu Breslau mit 30 Cubikmeter minutl. Leistung. Walzenzugmaschinen 30, hierunter Ausführungen 1260pferdiger Tandemmaschinen mit 100 minütlichen Umdreh ungen. Gebläsemaschinen 17, z. B. für die Union in Dortmund mit 1400 und 2560 mm Bohrung des Dampf bez. Wind- cylinders und 2000 mm Hub. Dampfhämmer, bis 11500 Fallgewicht, seit der ersten Ausführung im Jahre 1865 302. Fig. 2 zeigt eine Gesammtansicht des Hauptwerkes, nördlich und südlich der Hartmannstraße. Die in Chemnitz gelegenen Grundstücke haben einen Gesammtflächeninhalt von 216827 gm, welche mit 116 Gebäuden und 22 hohen Schornsteinen bebaut sind. Ferner besitzt die Firma in Borna und Furth bei Chemnitz ein Areal von 730000 Quadratmetern und in Altendorf Grund stücke von zusammen 41679 Quadratmeter Flächenraum. Bei der wenn auch raschen, doch immerhin nach und nach erfolgen den Ausdehnung des Werkes ist selbstverständlich auch die Beschaffung des Krastbedarfs allmählich vorgenommen worden, es wurde überall da eine Dampfanlage errichtet, wo es nothwendig war; wie groß die Zahl derselben wurde, ersieht man schon aus den 22 Schornsteinen, welche gebaut werden mußten. Seit die elektrische Kraftübertragung er möglichte, den Kraft bedarf auch der aus gedehntesten Anlage, ja selbst ganzer Städte von einer Betriebs stelle aus zu decken, trat auch die Sächs. Maschinenfabrik der Frage näher, die vielen zerstreut liegenden Dampfanlagen ein- gehen zu lassen, und dieselben durch eine Centralstation zu er setzen. Nach reiflicher Erwägung wurde die Ausführung dieses Planes beschlossen und die Lösung der Auf gabe der weltberühmten Firma Jahre 1897 übertragen. , Siemens <L Halske im Mit Genehmigung dieser Firma entnehmen wir einem Auf satz des Herrn Oberingenieur W. Philippi, welcher in Heft 1 der Elektrotechnischen Zeitschrift vom 3. Januar 1901 enthalten ist, folgende gewiß für alle unsere Leser hochinteressanten Mitthei lungen: Die Feststellung der für die einzelnen Werkstätten erforder lichen Motorleistungen geschah soweit als möglich durch sorgfältige Jndicirung der vorhandenen Dampfmaschinen bei den ver schiedenen Belastungen der Werkstätten. Ein ganz genaues Bild ließ sich auf diese Weise allerdings nicht erhalten, da die meisten Dampfmaschinen alt waren und die Annahmen über Wirkungsgrad u. s. w. auf mehr oder weniger unsicherer Grund lage beruhten. Dazu kam, daß fast alle Werkstätten, was Zahl und Belastung der einzelnen Arbeitsmaschinen anging, in fort währendem Wachsen begriffen waren. Man mußte daher zu den gemessenen Zahlen reichliche Zuschläge machen und sich im Uebrigen Vorbehalten, nach Inbetriebnahme der Anlage in der Zahl der an die einzelnen Motoren angeschlossenen Maschinen und in der Bertheilung von Motoren, falls nöthig, noch Schiebungen vorzunehmen, was bei der großen Zahl der er forderlichen Motoren und dem Umfang der ganzen Anlage keine Schwierigkeiten machen konnte. Bezüglich des Systems entschied sich die Sächsische I Maschinenfabrik nach eingehender Erwägung aller zu berück- ! sichtigenden Umstände für ein gemischtes System mit durch gehender Verwendung des Drehstromes für den ganzen Kraft betrieb und des Gleichstromes nur für die Beleuchtung des großen Verwaltungsgebäudes, während auch für die Beleuchtung sämmtlicher Werkstätten die directe Verwendung des Dreh stromes beschlossen wurde. Die Vor- und Nachtheile beider Systeme für die Verwendung in großen Maschinenfabriken sind bereits häufig und eingehend genug erörtert worden, sodaß es sich erübrigen dürfte, an dieser Stelle noch einmal darauf zurückzukommen, zumal eine Einigung der Anschauungen: in allen Punkten wohl nie zu erzielen fein dürfte. Hervorgehoben sei nur, daß entsprechend dem ganzen Charakter dieser Anlage, bei der es sich in erster Linie um den Ersatz der bisher ver wendeten Antriebsmaschinen durch Elektromotore handelte, die Vor theile, die das Gleichstromsystem z. B. für den Antrieb von Krähnen bietet, nicht sehr ins Gewicht fallen konnten. Die vorhandenen Laufkrähne, die vor Einführung des elektrischen Betriebes durch mit hoher Geschwindigkeit längs der Fahrbahn sich bewegende Baumwollfeile angetrieben wurden, so umzubauen, daß für die drei Hauptbewegungen, Lastheben, Fahren der Katze und Fahren des ganzen Krahnes, einzelne Motoren genommen würden, hätte große Schwierigkeiten und Kosten verursacht. Man entschloß sich daher, die bisher durch das schnelllausende Seil ange triebene Hauptarbeits welle auf jedem Lauf- krahn einfach durch einen Motor anzu treiben und für jede der drei Hauptbewe gungen die mechanische Umsteuerung beizube halten. Dabei war es gleichgiltig, welches System gewählt wurde. Eingehender Er wägungen bedurfte ferner die wichtige Frage, welche Haupt spannung bei der Dreh stromanlage zu nehmen wäre. Für den Kraft betrieb und die gleich falls mit Drehstrom zu speisenden zahlreichen Bogenlampen eine gemeinsame niedrige Spannung zu nehmen, Fig. 2. war bei der Ausdehnung und dem bedeutenden Energiebedarf der motorischen Anlage ausgeschlossen. Andererseits aber erschien es mit Rücksicht auf die Betriebssicherheit nicht vorteilhaft,fürdieMotoren der Laufkrähne, Schiebebühnen usw. eine zu hohe Spannung zu wählen, da auch schon bei ca. 500 Volt die blanken Contact- leitungen bei der zum Theil nur niedrigen Bauhöhe der Krähne leicht durch Unaufmerksamkeit von Arbeitern Unfälle zur Folge haben könnten. Um hier einen möglichst hohen Sicherheitsgrad zu erreichen, wählte man daher für sämmtliche nicht stationäre Motoren mit Rücksicht auf die blanken Contactleitungen 120 Volt, welche Spannung gleichfalls für das ganze Drehstrom-Beleuch tungsnetz zu Grunde gelegt wurde. Für den übrigen Krast- betrieb nahm man 500 Volt, bei welchem Betrage die Anlage kosten für das gesammte Leitungsnetz noch in zulässigen Grenzen blieb, während andererseits noch keine Complicationen bei der Installation vorhanden waren. Für die Wahl von 120 Volt sprach einmal der Umstand, daß man ohne Schwierigkeit 3 Bogenlampen in Serie schalten konnte und dabei doch nur wenig Energieverlust in den Widerständen hatte, andererseits aber bot bei dieser Spannung das Netz des städtischen Elektricitätswerkes, das gleichfalls mit Drehstrom und 120 Volt Secundärspannung arbeitet, eine willkommene Reserve. (Fortsetzung folgt.;