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170 Die erste im Jahre 1841 gebaute und abgelieferte Dampf maschine hatte nach einer uns vorliegenden Zeichnung stehenden Cylinder, hochliegende Schwungradwelle, einfachen Schieber und vom Regulator verschiebbaren Conus, der auf ein Ventil wirkte. Unterlagen über die Production im Dampfmaschinenbau liegen seit dem Jahre 1842 vor, doch ist zweifelhaft, ob in den ersten Jahren die Aufführung aller gebauten Maschinen erfolgt ist. In dem 56 jährigen Entwickelungsgang charakterisiren sich die einzelnen Hauptperioden nach den an den Dampfmaschinen zur Verwendung gekommenen Steuerungen — wenigstens soweit die Betriebsmaschinen in Frage kommen — und es ist in der nachfolgenden Zusammenstellung hierauf Bezug genommen. Maschinen mit der oben erwähnten, sowie der Meyer'schen Doppelschiebersteuerung, wurden 245 Stück bis zum Jahre 1872 gebaut. 1866 kam die erste Maschine mit Schleppschieber- Steuerung, Krause-Farcot, zur Ausführung, welches System sich mit 164 Ausführungen bis zum Jahre 1882 behauptete. Wendung bei hohem Druck und großer Tourenzahl durchaus betriebssicher zu gestalten. Mit dem Jahre 1878 tritt die erste Maschine mit Allan- Steiner - Steuerung auf, die heute noch in veränderter Con- struction nach Hübner (D. R. P. Nr. 33 759) gebaut wird und eine Anzahl von 129 Ausführungen aufweist. Die Hartung-Steuerung wurde von 1882 bis 1884 in 24 Ausführungen gebaut. Schon 1883 wurde diese von der Höffner-Steuerung (D. R. P. Nr. 23 642) abgelöst, die bis heute eine Verbreitung an 557 Dampfmaschinen gefunden hat. Giebt diese kurze Zusammenstellung ein Bild über die Leistungen auf dem Gebiete der Betriebsmaschinen, so dürfen da neben die folgenden Ausführungen nicht fehlen. Es wurden noch erbaut: Wandmaschinen meist mit Meyer-Steuerung ca. 93, stationäre Locomobilen ca. 77, Fördermaschinen ca. 78, darunter als bemerkenswertheste die für den 950 Meter tiefen Schacht der Steinkohlen-A.-G. Bockwa-Hohndorf Vereinigt Feld Lichten- Dazwischen erfolgte 1872 der Bau der ersten Ventilmaschine mit Klinkensteuerung nach Krause für die Wiener Welt-Aus stellung. Diese bemerkenswerthe Maschine hatte 680 mm Bohrung, 1300^mm Hub und lief mit 38 minutl. Umdrehungen. Genanntes Steuerungssystem ist an 93 Maschinen zur Aus führung gekommen, die bei der kräftigen Bauart jener Zeit noch durchweg in gutem Zustande sind. Hierfür kann z. B. die Betriebsmaschine im Dampfmaschinenbau der Fabrik selbst gelten, die seit 1873 ununterbrochen mit beträchtlich gesteigerter Leistung schafft. Das System wurde 1883 aufgegeben, doch finden heute noch vereinzelte Ausführungen desselben statt. So sind z. B. die Cylinder der Wasserwerksmaschinen zu Leipzig, Breslau, Dresden-Tolkewitz mit dieser Steuerung ausgerüstet. Die erste Ausführung der Rider-Steuerung fällt in das Jahr 1874 und sind bis jetzt 315 Ausführungen zu verzeichnen. Das System findet hauptsächlich Verwendung für Dampf maschinen liegender und stehender Anordnung, die mit Dynamos gekuppelt sind. Es ist gelungen, den Rider-Schieber für Ver- stein mit 960 mm Bohrung, 1800 mm Hub. Wasserhaltungs maschinen für Bergwerke 46 in allen Arten, wie sie die Entwickelung der Technik zeitigte, von den oberirdischen, direct wirkenden Eincylinder- bezw. Tandem-Maschinen — letztere in Ausführungen bis zu 1200 Pferdestärken — an, bis zu den schnelllaufenden unterirdischen Wasserhaltungsmaschinen mit ge steuerten Ventilen. Von den für die Graf Schaffgot'fche Berg werkverwaltung Rosaliengrube, Beuthen O.-S., gelieferten beiden Wasserhaltungsmaschinen hat die eine Verbund-Tandemmaschine Kley'sche Steuerung, die andere Maschine Kraft'sche Daumen steuerung. Erstere hat Cylinder von 950 und 1500 mm, letztere solche von 1050 und 1600 mm Bohrung, für je 2400 mm Hub. Beide Maschinen betreiben durch je 2 Kunst winkel die Rittinger-Pumpen der Gruben. Sie wurden 1885 bezw. 1889 für Leistungen von 15 bezw. 20 Cubikmeter Wasser in der Minute aus 80 Meter Teufe gebaut. Die größte 1890 nach Eisleben gelieferte Wasserhaltungs maschine ähnlicher Bauart wie die vorstehend genannte Maschine