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[566] II. üeber den Zusammenhang zwischen Emission und Absorption von Licht und Wärme. Vor einigen Wochen habe ich die Ehre gehabt, 1 der Akademie eine Mittheilung 2 ) über einige Beobachtungen zu ma chen, die mir namentlich deshalb von Interesse zu sein schie nen, weil sie Schlüsse über die chemische Beschaffenheit der Sonnenatmosphäre ermöglichen. Von diesen Beobachtungen ausgehend, bin [567] ich jetzt durch eine sehr einfache theo retische Betrachtung zu einem allgemeinen Satze gelangt, der mir in vielfacher Beziehung von Wichtigkeit zu sein scheint, und den ich deshalb mir erlaube der Akademie vorzulegen. Er spricht eine Eigenschaft aller Körper aus, die sich auf die Emission und Absorption von Wärme und Licht bezieht. Wenn man in die nichtleuchtende Flamme der Bunsen- schen Lampe Chlornatrium oder Chlorlithium bringt, so erhält man einen glühenden Körper, welcher nur Licht von gewisser Wellenlänge aussendet und nur Licht von derselben Wellen länge absorbirt. In dieser Weise lässt sieh das Besultat der erwähnten Beobachtungen aussprechen. Wie derselbe den dunkeln Wärmestrahlen gegenüber in Beziehung auf Emission und Absorption sich verhält, weiss man nicht; aber es er scheint als unbedenklich, sich einen Körper als möglich vor zustellen, der von allen Wärmestrahlen, den leuchtenden wie den dunkeln, nur Strahlen einer Wellenlänge anssendet und nur Strahlen derselben Wellenlänge absorbirt. Giebt man dieses zu und betrachtet überdies einen Spiegel, der alle Strah len vollständig reflectirt, als möglich, so kann man aus den allgemeinen Grundsätzen der mechanischen Wärmetheorie sehr leicht beweisen, dass für Strahlen derselben Wellen länge bei derselben Temperatur das Verhältniss des