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37 zu dieser, also auch an Plus und Minus des Leitungsnetzes, werden die Enden einer Accumulatoi en - Batterie von wenigstens 120 Zellen gelegt. Der Mitlelleiter ist an die Mitie der Accumulatoren - Batterie gelegt und hat hier dieselbe nicht nur den Zweck der Reserve, der Nachtbeleuchtung, sondern auch den der Spannungstheiluug. E. Rohrbeck, Chemnitz. 29. Wird einer Accumulatoren-Batterie „viel mehr" Strom entnommen, jo kann ihr in zweierlei Weise Schaden zugesügt werden. Einmal dadurch, das, die Stromstärke über die höchst zulässige herausgeht; es werden sich positive Platten krümmen, und in anderer Weise wird die Batterie dadurch geschädigt, indem Strom ihr noch dann entnommen wird, wenn alle Zellen eingeschaltet und die Spannung unter die zulässige gesunken ist. Hierdurch entstehen harte, leicht brechende Positive; wahrend krumme positive Platten im Lause der Zeit zu Grunde gehen. Einer Batterie darf niemals mehr als die garantirte Capacität entnommen werden. E. Rohrbeck, Chemnitz. 30. Bei der Ladung der Accumulatoren-Batterie steigt die Spannung der einzelnen Zelle von etwa 1,85 bis zu 2,7 Volt: anfangs langsam, am Ende der Ladung ziemlich schnell. Um diese obere Spannungsgrenze bei 60 Zellen etwa 150—160 Volt zu erreichen, muß man den Neben schlußregulator so verstellen, daß die Spannung erlangt wird und zwar wird sie bei der vorgeschriebenen Ladestromstärke am Ende der Ladung er reicht. Wird zu gleicher Zeit Strom während der Ladung in das Leitungs netz abgegeben, so muß diese Stromstärke und die Ladestromstärke auf 150—160 Volt in der Dynamomaschine erhöht werden, um am Entlade- schaltei sür den Lichtstromkreis aus 110 Volt ermäßigt zu werden. Bei großen Anlagen bedingt dies wesentlichen Arbeitsverlust. In solchen Fällen wendet man die Schaltung und Ladung der Accumulatoren-Batterie mit Zusatzmaschine an. Parallel zum Lichlstronikreis liegt die Accumulatoren- Batterie, mit welcher die Zusatzdynamomaschine hintereinander geschaltet ist. Es wird hier beim Laden nur die Ladestromstärke mit Hilfe der Zusatz dynamomaschine auf die benöthigte Spannungserhöhuug gebracht. Rach Beendigung der Ladung wird die Zusatzmaschine aus dem Stromkreise heiaiisgcnommeu und der bisher an der Maschine liegende Pol der Batterie wird direct an die andere Leitung des Lichtstromkreises gelegt (meistens mittels Hebelumschalters). E- Rohrbeck, Chemnitz. 31. Economiser. Ob ein solcher, sei er nun von einer Düsseldorfer oder von einer anderen im Bau von Dampfüberhitzern erfahrenen Firma her gestellt, sich als ökonomisch vortheilhaft erweist, muß von Fall zu Fall entschieden werden und dürfte sich ' die Anlage überall da empfehlen, Ivo die Heizgase mit einer Temperatur von 300" 6. oder darüber den Kessel verlassen. Bei der Erwärmung jeden Liters Speisewasser um 1 ° <2. wird eine Wärmeeinheit ohne erhöhten Brenmnalerial-Äuswand gewonnen. Können Sie i» Ihrer Anlage das Speijewasser von 30" auf 120 ° erwärmen und verdampfen stündlich 2 cbm Wasser, so würde eine stündliche Ersparniß von ca. 25 kg Kohlen erzielt, außerdem aber die Leistungsfähigkeit des Kessels erhöht werden, da die Dainpfenlwickelung bei der gleichen Heizfläche eine größere ist. (Band 11 unserer Zeitschrift, Seite 158.) In den vor Kurzem zur Ausgabe gelangten Technischen Mittheilungen 1901 des Sachs. Dampskesselrevisionsvereins sind unter I c, Seite 10—14, sehr werlhvolle Anweisungen über dieses Thema enthalten, welche wir dem Fragesteller, sowie den ganzen Inhalt der Broschüre jedem Collegen zum aufmerksamen Studium empfehlen. Submifsionswesc«. Wie verhangnißvoll das Unterbieten der Concurrenz in seinen Folgen werden kann, beweisen folgende zwei Fälle. Ein Fabrikunternehmer wollte einen neuen Dampfkessel mit einem 25 m hohen runden Schornstein anlegen. Das Fundament zu Letzterem hatte er selbst ansertigen lassen und zog dann Angebote für Aussührung der Schornsteinsäule ei». Es kamen zwei davon in Frage. Nach dem Einen sollte die Herstellung der Säule einschließlich Lieserung allen Materials 900 Mark, nach dem Anderen nur 720 Mark kosten. Letzteres wurde be vorzugt, doch stürzte der Schornstein noch während des Baues als er bis aus 23 m in die Höhe gesührt war, ein. Leider büßten zwei Arbeiter das Leben dabei ein und ein Dritter wurde verletzt. Die Untersuchung ergab, daß an der Innenseite Radialsteine hoch kantig in Mörtel gegen die Flachschichten gelegt waren und daß nur jede dritte oder vierte Flachschicht nach innen durchgebunden war. Die Radial steine waren passend gehauen, die Fugen 3—4 e,u groß und dazu noch ein sehr minderwerthiger, schlecht durchgearbeiteter Mörtel benutzt. Hätten nicht Wind und Regen schon während der Bauzeit ihr Zerstörungswerk vollendet, so wäre sicher das Machwerk früher oder später doch eingestürzt. Die nahe liegende Frage ist aber, wer trägt die Verantwortung sür das Unglück und wer hat die vernichteten Menschenleben aus dem Gewissen? Der zweite Fall ist allgemein bekannt und in den Tageszeitungen viel erörtert worden. Bei einem Concert im Leipziger Palmengarten löste sich ein schweres Stück Gyps von der Decke des großen Saales, stürzte herab und tödtete eine junge Dame auf der Stelle. Zwei andere Damen wurden sehr schwer verletzt. Die Decke war von der Berliner Firma Bockwan L Knauer ausgeführt, welche bei der Submijsionsausschreibung als Siegerin hervorgegangen war. Es kann hier nicht weiter auf Einzel heiten eingegangen, sondern soll nur erwähnt werden, daß jetzt die ganze Decke beseitigt und durch eine Holzconstruction ersetzt wird. Bei einer Aus schreibung für Herstellung der Decken im Museum zu Darmstadt war das Angebot der Mannheimer Filiale derselben Firma um 16000 Mark niedriger als das Höchstgebot, welches für diese Arbeit von anderer Seite gemacht worden war. Ob sie nach den in Leipzig gemachten Erfahrungen den Zuschlag erhält, darf wohl bezweifelt werden, doch sollten solche Fälle dahin führen, daß bei Bauausführungen, wo so billige Angebote abgegeben werden, eine solide Aussührung also kaum möglich ist, eine recht scharfe Controle ausgeübt wird. Bücherfchau. Elektrisch betriebene Aufzüge, ihr Wesen, Anlage und Betrieb. Mit einem Anhang: Polizeivorschristen mit Gebührenordnung von P. Schwehm, Civil-Jngenieur. Mit 34 Abbildungen. Preis Mk. 2.20. Verlag von Gebrüder Jänecke, Hannover. In den Hotels, Geschäftshäusern, ja selbst Wohngebäuden der Groß städte finden die elektrisch betriebenen Auszüge immer weitere Verbreitung und mancher unserer Bernssgenossen kommt in die Lage, die Führung oder Instandhaltung solcher übernehmen zu müssen. Die neue Polizeiverordnung sür Preußen vom 1. April 1901, betreffend die Einrichtung und den Betrieb von Aufzügen, sieht besondere Sachverständige vor, welche die Abnahme neuer, die Ueberwachung vorhandener Anlagen sowie die Prüfung der nach Z 29, I erforderlichen Führer zu bewirken haben. Die vorliegende Abhand lung soll zunächst diese Führer mit dem Wesen elektrisch betriebener Aufzüge in kurzer, gemeinverständlicher Fassung vertraut machen, soweit dieses sür die in Rede stehenden Functionen derselben erforderlich ist. Es sind des halb auch nur die Constructivnsprincipien der verschiedenen Auszugselemente, besonders der Sicherheitsvorrichtungen, allgemein erörtert worden; von einer kritischen Besprechung der vielen verschiedenen Aussührungsformen mußte im Rahme» dieser Schrist Abstand genommen werden. Es war diese allgemeine Behandlung um so eher zulässig, als sür die wichtigeren Vorrichtungen die bewährten Constructionsideen sich meistens ähnlich sind und z. B. sür die Sicherheitsvorrichtungen theilweise direct durch den Inhalt der Paragraphen gegeben sind. Es kann daher an Hand dieser Instruction dem Wärter nicht schwer werden, sich bald mit dem Wesen der von ihm zu beaufsichtigenden Anlage vertraut zu machen. In dem 2. Abschnitte sind demselben noch wichtige Fingerzeige sür die sachgemäße Bedienung und Instandhaltung eines Aufzuges, sowie sür die Erkennung und Ab stellung eintretender Mängel geboten. Allen Lesern, welche in der oben angedeuteten Lage sind, oder in dieselbe kommen könnten, kann die An schaffung des Merkchens empfohlen werden. Briefkasten der Redaktion. Casimir Rybartzyk. Wenn Sie schriftlich Bescheid erwartete», hätten Sie Ihre Adresse angeben müssen, auch wäre es zweckentsprechend gewesen, eine Freimarke beizulegen. Daß und warum Ihr Eingesandt nicht aus genommen werden kann, mußte Ihnen doch schon aus der Briefkastennotiz in voriger Numnier klar werden. Geschäftliche Mittheilungen. Aus dem Gebiete der technischen Wissenschaften haben unstreitig seit einer Reihe von Jahren die SelbstnnterrichtS-Werkc des Systems Karnack- Hachfeld die größte Beachtung und Anerkennung gefunden, weil dieselben eine», schon lange sich geltend machenden Bedürfnisse in den technischen Kreisen in vollem Umfange Genüge leisten. Wer früher in irgend einem technischen Berufe, sei es im Bausach oder Maschinenfach, sei es als Elektro techniker, eine besser besoldete Stellung, die an sein Wissen und Können größere Anforderungen stellte, erreichen wollte, mußte seine Erwerbsthätigkeit unterbrechen, um mit vielen Umständlichkeiten und größeren Kosten irgend eine Fachschule oder ein Technikum zu besuche», damit er dort das nvth- wendige Wissen erhalte. Dies ist durch die Werke des Systems Karnack- Hachseld mit einem Schlage geändert worden. „Selbst ist der Mann" lautet deren Devise und demgemäß sind diese Werke in geradezu glänzender Weise daraus anfgebaut, daß jeder Angehörige der technischen Berufe sich selber fortbilden kann. Der Erfolg hat für die Nützlichkeit dieser Werke gesprochen. Tausende von jungen Technikern haben, wie die zahlreichen Anerkennungs schreiben beweisen, ihre umfassenden Kenntnisse durch die Werke des Systems Karnack-Hachseld erlangt und sich dadurch zu hochgeachteten, gut dotirten Lebensstellungen aufgeschwungen, so daß sie sür ihr ganzes Leben versorgt sind und Uber eine technische Bildung verfügen, die sie immer nutzbringend anwenden können. Im Einzelnen sind die Werke des Systems Karnack- Hachseld sür die Heranbildung von Baugewerksmeistein, Polieren, Tiesbau- technikern, Maschinenconstructeuren, Werkmeistern, Monteure», Vorarbeitern, Maschinisten und Elektrotechnikern bestimmt und großartig mit vielen Tafeln und Zeichnungen ausgestattet, so daß sie einen dauernden Werth haben und auch sür vollendete Techniker als praktische Nachschlagebücher in ihrer Bibliothek einen hervorragenden Platz finden dürsten. Nach genauer Ein sicht der Werke können wir dieselben auf das Wärmste allen Angehörigen der technischen Berufe empfehlen. Verbands- und Vereins-Vachnchten. Die Zeitschrift-Verwaltung macht hiermit bekannt, daß Nr. 7 der Weihnachtsseiertage wegen bereits am 21. Dcccmber erscheinen muß, weshalb die Herren Vorsteher gebeten werden, die Vereinsbekanitrmachungen sür diese Nummer sehr zeitig einsenden zu wollen, spätestens aber bis zum 17. Deceniber. Berichte sowie Eingesandt sind an den Redakteur zu adressire». Versamnrlungsnnzeigcn an den Vorsitzenden.