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15 Grolls pp fragt, ob Generaldiskufsion gewünscht wird, dies wird verneint. Gera. Die Anlegung der Berbandsgelder dem Vorstand zu überlassen. Chemnitz und Dresden sind für den Verbandsvorstandsantrag. Petition. Königsberg i. Pr. Der Verein Königsberg beantragt, den von ihm bereits dreimal eingebrackten Antrag über den Befähigungsnachweis, welcher auf dem Delegirtentag in Lhemnitz mit dem Znsatzantrage Bautzen einstimmig angenommen worden ist, jetzt endlich einmal zur That werden zu lassen und ersucht den Delegirtentag, den Verbands vorstand zu beauftragen, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln den Befähigungsnachweis zu bewirken. Liner weiteren Begründung dieses Antrages bedarf es wohl nicht. Berlin. Der Verband möge beim Reichstag dahin petitioniren, daß die Beschäftigung von Maschinisten und lheizern von einem Befähigungs nachweis abhängig gemacht wird, wie solches bei allen Staats- und Seemaschinisten und lfeizern der Fall ist, und daß derselbe reichsgesetzlich geregelt wird. Grund: Unser Stand würde durch die Einführung des Befähigungs nachweises im Allgenieinen gehoben werden und hauptsächlich würde der Industrielle nicht mehr in der Lage sein, den Maschinisten resp. Beizer Anall und Fall entlassen zu können und den ersten besten Arbeiter vor den Aessel zu stellen und dadurch in oft recht leichtsinniger Weise den ganzen Betrieb und Menschenleben in Gefahr setzen, wie es die Erfahrung oft schon gelehrt hat. Da der Antrag 1896 vom Delegirtentag bereits angenommen ist, so dringen wir darauf, daß derselbe auch vom Verbandsvorstand weiter bearbeitet und erledigt wird. Königsberg i. Pr. Der Verein beantragt im Anschluß an den vorigen Antrag, bei den Gewerbeinspektionen oder den maßgebenden Behörden vorstellig zu werden, daß in den lseizerschulen nur Leute unterrichtet werden, die bereits praktisch als lseizer. thätig sind. Wir begründen diesen Antrag damit, daß thatsächlich in den Beizerschulen Leute unterrichtet und mit einem Zeugniß versehen werden, die außer in der Schule noch nie etwas von einem Dampfkessel ge sehen haben und den praktischen Beizern Konkurrenz machen. Im Weiteren verweisen wir auf das Eingesandt im Jahrgang lO, Seite 247 und bemerken, daß der Verein Königsberg in dieser Angelegen heit an den Gewerblichen Lentralvcrein der Provinz Ostpreußen herantreten wird. Königsberg ist für staatliche Prüfung, begründet dies in längerer Rede. Der Massenausdildung in den Heizerschulen müsse entgegengesteuert werden, praktische Ausbildung sei zu befür worten. Berlin. Der Antrag ist im Prinzip schon in Chemnitz ange nommen worden. Es ist unseres Standes unwürdig, daß man seine innegehabte Stelle eventuell von einem Hausknecht besetzt findet. Wir sind gegen Bahn- und Schiffsmaschinisten und Heizer zurückgesetzt. Obwohl in der Zeitschrift etwas bekannt gegeben wurde, verlange er vom Verbandsvorstand Aufschluß, welche Schritte er in den 3 Jahren gethan habe. Wenn wir immer wieder darum angehen, wird der Erfolg nicht ausbleiben. Emmerich. Wir haben an den verschiedensten Stellen ange fragt. Bei der Petitionsangelegenheit wird die Nothwendig- keits- und Bedarfsfrage von den Behörden gefordert. Auch sind uns die Mittel versagt, alle dazu nöthigen Vorarbeiten decken zu können. Es muß bei den verschiedensten Regierungen petitionirt werden, das kostet Geld. Er ersuche den Delegirten tag um Mitarbeit, helft uns den Nothwendigkeitsbewcis er bringen, dann können wir weiter arbeiten. Erfurt giebt Einiges bekannt über das Ergebniß eines in Er furt abgehaltenen Heizcrkursus. Dresden unterstützt die Ausführung Emmerich's. Bei einem Königl. Gewerbeinspektionsbeamten sei ihm auf eingezogene Erkundigung in ähnlicher Weise wie Emmerich Bescheid ge worden. Mühlhausen unterstützt in vielen Stücken Königsberg. Wünscht, daß den Heizern und Maschinisten eine Waffe in die Hand gegeben wird, um sich gegen ungerechtfertigte Zumuthungen, lange Arbeitszeit, Nebenarbeit u. s. w. wehren zu können. Die meisten Unglücksfälle find darauf zurückzuführen. An einem theoretischen Kursus sollte nur theilnehmen können, wer schon ein Jahr praktisch gearbeitet habe. Verweist noch auf die vom Handelsministerium in Preußen gestellten Forderungen. Alten bürg giebt Erfahrungen mit der dortigen Heizerschule bekannt. Direktes Vorgehen wird uns weniger nützen, viel leicht können wir mehr erreichen, wenn wir die Gewerbe inspektionen interessiren. Lichtenstein beantragt Schluß der Debatte. Dieser Antrag wird abgelehnt. Hofmann. Wir wollen die Verhaltungsregcln gesetzlich ge- handhabt wissen. Diese Waffe, welche wir schon haben, müssen wir ausznnützen verstehen. In dieser Sache könnten beide Verbünde Vorgehen und wäre sicher ein Resultat zu erwarten. Leipzig stellt den Antrag, dem Gesammtvorstand diesen Punkt zur weiteren Ausarbeitung zu übergeben und eventuelle Gelder zu bewilligen. Königsberg unterstützt den Antrag Leipzigs und äußert sich in demselben Sinne. Chemnitz unterstützt. Die Revisionsvereine müssen erst staatlich anerkannt werden, bis jetzt wollen sie vom Befähigungsnach weis nichts wissen. Die Regierung kommt uns mit den Wandcrheizern entgegen, dies sollte man beachten. Leipzig ersucht nochmals seinen Antrag anzunehmen, dann ist die Sache für heute erledigt. Berlin weist nochmals auf seinen Antrag hin, wenn sich die beiden Verbände auch sonst nicht einigen können, in dieser Angelegenheit würden sie sich doch verständigen. Gro klopp nennt die Ausbildung in den Heizerschulen, wie sie jetzt ansgeübt wird, unlauteren Wettbewerb und führt einen Fall an, wo ein Schüler ein Zeugniß erhalten hatte der nicht einmal Feuer machen konnte. Meistlich handelt es sich hier nur um's Schulgeld. Antrag Leipzig wird angenommen und dem Verbands- Vorstand freie Hand, bezüglich der Kosten der Petition, gelassen. Spezialantrag Berlin. Berlin. Spezial-Antrag. Der Verband soll beim Reichstage dahin petitioniren, daß bei allen Kessel- und Maschinenrevisionen, welche von einer Kommission ausgcführt werden, di: meistens nur aus technisch und juristisch gebildeten Personen besteht, unter allen Umständen rein Praktisch erfahrene Männer, wie Maschinisten und Beizer, mit hinzn- gezogen werden. Grund: Die Erfahrungen, dis verschiedene Lollegen im diesseitigen Verein bei Kesselrevisionen und anderen Gelegenheiten mit den kontrollircnden Beamten gemacht haben, haben uns zur Einreichung dieses Antrags bestimmt. Eine Debatte hierüber wird abgelchnt. Wittwen. Verbandsvorstand. Antrag VI. Die Frau einer nachfolgenden Ehe hat 1 Jahr Karrenzzeit. che sie in die Kassenrechtc eintritt und tritt Punkt üb des H 9 in Kraft. Einzelmitglieder sind dem H 9 in allen Punkten unterstellt. Grund: Beide Punkte sind nöthig, um die Lasse vor Schaden zu bewahren. Von Lhemnitz unterstützt. LbentniN. Spezial-Antrag. Ergänzung zu H 9, Abs. c. Die Wittwe ist nach Erklärung der Mitgliedschaft sofort an den Verband zu überweisen. Begründung: Damit bei einem etwaigen Austritt eines Vereines aus denr Verlande die Wittwe nicht ihre Rechte an der Sterbeunter stützungskasse des Verbandes verliert. Beide Anträge sind durch Annahme des 8 9 des Vcr- bandsstatutes erledigt. Leipzig- Dü Wittwensteuer pro Jahr vom Tage der Bestimmung ab von 1.20 Mk. auf 2.40 zu erhöhen. Grund: wir müssen bestrebt sein, nach allen Seiten hin Ersparnisse zu machen und da die Wittwensteuer an und für sich mit der gezahlten Unterstützung nicht ini Einklang steht, beantragen wir statt IO Pfg. eine Erhöhung auf 20 Pfg. pro Monat. Leipzig. Die Steuer der Wittwen ist zu niedrig, dieselbe muß auf 2,40 Mark erhöht werden. Chemnitz ist gegen Erhöhung der Wittwensteuer, bittet aber den Verbandsvorstandsantrag anzunehmen. Freiberg ist gegen Erhöhung der Wittwensteuer. Antrag auf Schluß der Debatte wird angenommen.