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170 Für stark beanspruchte Kessel, deren Abgase eine Temperatur von 300 ° C. und darüber haben, ist für jedes Quadratmeter Heizfläche der betriebenen Kessel 1 bis 1^ <^m Economiserheiz fläche zu nehmen; ein Economiserrohr der genannten Bauarten hat 1 (M Heizfläche. Für mäßig beanspruchte Kessel von weniger als 300 ° bis 230 ° Temperatur ist für jedes gm Kesselheizfläche nur 3/4 —1/2 gm Vorwärmerheizfläche anzuordnen. Für Vorwärmer, welche nach diesen Verhältnissen gewählt sind, kann angenommen werden, daß die Temperatur der durch ziehenden Heizgase auf ungefähr 170 ° vermindert wird. 2 ° C. Erniedrigung der Gastemperatur giebt eine Erhöhung der Wasser temperatur um etwa 1°C.; die Erwärmung des Wassers im Vorwärmer ist etwas größer als die Hälfte des Temperatur unterschiedes der Heizgase vor und nach demselben. Zur Bestimmung der ungefähren Gesammtkosten der An legung eines Economisers fertig gelegt, mit Anschlußleitungen, Einmauerungen rc., sind 50 bis 60 Mk. für jedes Rohr 1 gm Heizfläche in Rechnung zu stellen. Unter Benutzung vorstehend angegebener Zahlen kann für jede Kesselanlage geprüft werden, welchen wirthschaftlichen Vor theil die Aufstellung eines Economisers bieten würde, sofern nur die Temperatur der Heizgase beim Verlassen des Kessels bekannt ist. An zwei Beispielen soll dies dargelegt werden. Eine Fabrikanlage besitzt 3 Cornwallkessel von je 82 gm Heizfläche, von denen aber nur 2 Stück (164 gm Heizfläche) in regelmäßigem Betrieb sind. Die Temperatur der Heizgase be trägt am Schieber 300—320 ° C. Es würde daher ein Vor wärmer von ungefähr 160 gm Heizfläche 160 Rohre in Betracht zu ziehen sein, welcher eine Gesammtausgabe von rund 8800 Mk. erfordert. Für Verzinsung, Abschreibung, Reinigung und Wartung sollen 20 Procent dieser Summe in Rechnung gestellt werden, das sind 1760 Mk. jährliche Ausgabe für den Vorwärmer. Die Heizgase treten mit 310° in den Vorwärmer und werden denselben mit etwa 170 ° verlassen, so daß die Temperaturverminderung 140 ° beträgt. Die Temperaturerhöhung 140 des Wassers im Vorwärmer wird daher - ^ - --- 70 ° bis 75 °C. sein, woraus sich eine Brennmaterialersparniß von ^ ^ rund 12 Procent ergiebt. Das Jahreskohlenconto der Fabrik hat die Höhe von 29500 Mk. Von diesem Betrage entfallen auf das Anheizen des Kessels jeden Morgen 10 Procent ----- 3000 Mk., welche nicht berücksichtigt werden sollen, da in dieser Zeit nur zum Theil ein Nutzen durch den Vorwärmer erwächst. Der Kohlenverbrauch während der eigentlichen Betriebszeit hat demnach einen Werth von 26500 Mk., 12 Procent Ersparniß entspricht daher einem Betrage von 3180 Mk. Der wirthschaft- liche Gewinn durch Aufstellung eines Economisers würde daher 3180 — 1760 — über 1400 Mk. im Jahre betragen. Eine andere Anlage soll einen combinirten Kessel von 175 gm Heizfläche in Betrieb haben, dessen abziehende Gase eine Tempe ratur von 230 ° bis 240 ° besitzen. Es würde hier ein Econo miser von 96 gm Heizfläche ---- 96 Rohre mit 5500 Mk. Gesammtkosten in Anschlag zu bringen sein, für welchen als Jahresausgabe 1100 Mk. (20 Procent) in Rechnung zu bringen ist. Es kann erwartet werden, daß die Erwärmung des Speise wassers 160 40 ° C. und die Brennmaterialersparniß dementsprechend 6^ bis 7 Procent betragen wird. Die Aus gaben für Kohlen sind im Jahre 17 000 Mk., von denen 15300 Mk. auf die eigentliche Betriebszeit zu rechnen sind. Die Kohienersparniß hat daher einen Werth von rund 1000 Mk. Da derselben aber eine Ausgabe von rund 1100 Mk. im Jahre gegenübersteht, so ergiebt sich hieraus, daß in diesem Falle die Aufstellung eines Economisers einen wirthschaftlichen Gewinn nicht bringen würde. Die Schlußrechnung gestaltet sich aber wesentlich anders, wenn es sich um eine gleich große Anlage, aber mit Tag- und Nachtbetrieb handelt. Das Kohlenconto würde ungefähr 31000 Mk. betragen, da hier ein wesentlicher Betrag für das Anheizen nicht in Betracht kommt, die Ersparniß würde 2100 Mk. und der wirthschaftliche Gewinn 2100 —1100 — 1000 Mk. im Jahre sein, so daß sich die Anwendung eines Vorwärmers wohl lohnte. Kann ein Economiser außer für die Erwärmung von Kcssel- speisewasser auch noch zur Vorwärmung von Wasser für Wasch-, Bade- oder Fabrikationszwecke Verwendung finden, welches andernfalls durch Dampf erhitzt werden muß, so ist der Nutzen des Economisers noch bedeutend größer. Durch die Aufstellung eines Economisers wird, was wohl zu beachten ist, die Zugwirkung eines Schornsteines vermindert, da dieselbe von der Temperatur der unten einströmenden Heiz gase abhängig ist. Anlagen mit ungenügendem Schornsteinzug sollen vor Einbau eines Vorwärmers die Errichtung eines neuen Schornsteines in Betracht ziehen/ Jndicator. für überhitzten Dampf (System Rosenkranz). Daß unsere heimischen Armaturenfabriken auf der Höhe der Zeit stehen, ist ja allgemein bekannt, sie verstehen es, ihre Erzeugnisse den- durch die Fortschritte der Technik bedingten Bedürfnissen anzupassen und haben daher auch ihr Absatzgebiet bis weit über Deutschlands Grenzen hinaus ausgedehnt. Die neben ihren übrigen Fabrikaten durch die nach System Rosenkranz hergestellten, exact arbeitenden Jndicatoren rühm- lichst bekannte Firma Dreher, Rosenkranz L Droop, Hannover, Fig. 1. - Fig. 2. erkannte bald, daß die bisherige Construction mit im Cylinder liegender Feder für Dampf von hoher Spannung, besonders aber für überhitzten Dampf, sich nicht eigne und brachte deshalb schon vor längerer Zeit einen für diese Zwecke bestimmten Apparat auf den Markt, welcher auf Grund inzwischen ge machter Erfahrungen jetzt wesentlich verbessert worden ist. Wie vorstehende Fig. 1 zeigt, ist bei diesem neuen Apparat die Feder außerhalb des Cylinders angebracht und auf das Ende seiner Kolbenstange montirt; so befindet sie sich ganz in freier Luft und hat auch deren Temperatur. Auf der Support platte des Mechanismus steht ein Säulchen k) welches oben ein Stück, trägt; dieses hat eine feste Mutter und einen ge schnittenen Hut, A) gegen welchen der obere Kopf der doppelten Spiralfeder stößt. Das untere Ende 6 dieser letzteren ist auf eine Platte L geschraubt, diese Platte schließt die Stängelchen L ab, welche die Kolbenstange L verlängern und wie beim gewöhnlichen Jndicator die Bewegung des Blei stiftträgers veranlaßt. Um der Kraft der Feder zu widerstehen, ist das Stück ^ noch durch eine Schraube V mit der unteren