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— 25 nach jenem Kalkül verbessert und berichtigt hatte, da dies auf der Reise nicht geschehen war, so fand ich, dass da durch der Weg des Schiffes auf der Karte viel besser ver zeichnet wird, als es ohne diese Correction der Fall wäre, ja dass sogar bei der Ankunft in dem genannten Hafen kaum ein Irrthum von 5 bis 6 Meilen in der so berich tigten Länge sich ergiebt. Wenn man annimmt, dass die jenige des erwähnten Kaps von den Jesuitenpatern richtig beobachtet worden war, als sie es im Jahre 1685 auf ihrer Reise nach Siam passirten, und dass sie um 18 Grad weiter gen Osten als diejenige von Paris liegt, so bin ich der Ansicht, nicht noch weiter von der Wahrheit abzuirren. Die Einzelheiten dieser Untersuchung sind den besagten Herren Directoren in dem Berichte, welchen ich über die Reise der Pendel angefertigt habe, ausführlich auseinander gesetzt worden. Nachdem sie diesen Bericht durch sach verständige Männer hatten prüfen lassen, haben sie be schlossen zu befehlen, dass ein zweiter Nachweis ge führt würde, um sich durch mehrere Versuche über die Brauchbarkeit der Erfindung zu vergewissern. Man wird sehen, welches der Erfolg dieser zweiten Reise und zwar besonders in dem Punkte sein wird, der auf die Pendel-Variation sich bezieht. Zur genauen Be stimmung derselben bieten nämlich die Uhren durch ihr Vor- oder Nachgehen ohne Zweifel ein sichereres Mittel dar, als die gegenwärtige Methode, die Länge des Sekunden pendels in verschiedenen Ländern zu messen. Da jedoch die Beobachtungen in der soeben besprochenen Abhandlung mit dem Resultate, das ich durch Rechnung gefunden habe, gut übereinstimmen, so glaube ich mit ziemlichem Ver trauen diese Speculationen fortsetzen zu sollen; und zuerst werde ich untersuchen, wie beschaffen denn die Gestalt der Erde ist, da sie, wie ich bemerkte, keine Kugel ist. Zu diesem Zwecke ist nun anzunehmen, dass dieselbe vollständig mit Wasser bedeckt oder ihre ganze Masse nichts anderes sei. Wie aus den obigen Auseinandersetzungen hervorgeht, muss dann die Oberfläche so beschaffen sein, dass sie von dem Faden, an welchem die Bleikugel hängt, an jeder Stelle nothwendig unter rechtem Winkel getroffen wird, wenn man nur die gesammte Schwere und nicht die Centrifugalkraft berücksichtigt, welche denselben ja aus seiner Richtung nach dem Mittelpunkte ablenkt. Denn wenn der Faden die Oberfläche nicht rechtwinklig schnitte, würde er nicht in der Lage, in welcher er sich befindet, bleiben können.