Volltext Seite (XML)
M 46. W. Meimann's 1885. «« Organ für Färberei, Druckerei, Farbwaaren-, Buntpapierfabrikation und Nedacteur und Herausgeber Di. M. Jeimann, Privaidoceni der Färberei-Wissenschaften in Berlin. Organ des „Allgemeinen Färber-Vereins" und der „Färber-Akademie" zu Berlin. 8. December. Zechszehnter Jahrgang. 1«»5. Ausgabe in französischer Sprache: „lauen»! sio Ivinluea l!v Isi. Naim»nn." In der Zeitungspreisliste Nr. 391». franz. Ausgabe Nr. 528. Jährlich erscheinen 48 Wochen-Nunnnern, jede 4. mit 12—24 natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnunaen in lithog r Tafeln und Holzschnitten. Preis des Jahrgangs 20 Mark —25 Francs —10 Rubel (Banknoten) -- 13 fl. ö. W— 1 Psd. Stert.--- 7 Dollars unter directer Zusendung durch die Exped-»i.v>- frei Haus. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleichen Preise. Einzelne Nummern 1 Mark. Insert'' ,^ 30 Pfennige für die einmal gespaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redc.-r,k„s, ^»z^Reima^ni^Berlin^S^^öpknicker-Strabk^zu^ichtem^ Nactidruck und IledergotrunA »Iler Ai-, " dieser geset^Iicli ctopcmirtsn Kummer untersagt. Inhalt Der Weinstein beim Schwarzfärben auf Wolle . 453 Blaudruckerei 458 Färber-Akademie 455 Fragen zur Anregung und Beantwortung . . . 459 Nachrichten 455 Frage-Beantwortung 459 Deutsche Patente 457 Briefkasten 460 Gelbotive auf Baumwollengarn 458 Farbwaaren- Preife . 460 Vakanzen-Liste . 461 Der Weinstein beim Schwarzfärben auf Wolle. In einem der Wollen-Jndustrie gewidmeten Blatte wird zur Zeit eine Preisarbeit über Schwarzfärben der Wolle veröffentlicht, auf welche wir kurz eingehen wollen. Nicht als ob wir eine Kritik der Arbeit zu liefern Vorhaben; dazu ist die Sache an sich zu unbedeutend, außer dem aber die Arbeit nicht einmal ganz erschie nen. Wir wollen nur hervorheben, daß in die ser Abhandlung, welche man durch einen Preis krönen zu müssen meinte, der chemische Vorgang beim Schwarzfärben in einer Art abgethan ist, die dem heutigen Stande von Wissenschaft und Praxis nicht entspricht. Wie man eine praktische Sache nicht vom theoretischen Standpunkte allein betrachten soll, so müssen auch in einer Abhandlung über Schwarzfärben die wichtigsten wissenschaftlichen Grundsätze Beachtung finden. Denn nur auf ihrer Kenntniß ruht die heutige rationelle Färbereitech nik. Oder soll der denkende Praktiker auch heut noch ohne Kenntniß der wissenschaftlichen Prin- cipien seines Faches im Dunkeln tappen und sich statt klarer chemischer Begriffe mit tech nischen Bauernregeln behelfen? Wenn wir auf die Sache eingehen, wollen wir also nur der hintenangesetzten Wissen schaft zu ihrem Rechte verhelfen, nebenbei aber den Praktiker vor Schaden bewahren, den er sicher erleiden wird, wenn er sich in allen Punk ten nach diesen, mit übergroßem Selbstvertrauen in die Welt geschleuderten Weisheitsregeln richten wollte. Im übrigen ist uns die Person des Preisge krönten ganz gleichgültig; auch den Preisrichtern machen wir keinen Vorwurf. Die Arbeit mag ja nach ihren Begriffen das Vollkommenste gewesen sein. Von der ganzen Abhandlung wollen wir uns auch nur mit dem Artikel über „Weinstein" beschäftigen; alles Andere bleibe bei Seite, ob gleich vieles darunter die Kritik gleichfalls ge waltig herausfordert.