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9. Mgotd auf flusch aus ßhiuagras. Die vorliegende Waare ist aus Chinagras hergestellt. Die Färbung geben wir in einer der nächsten Nummern. II. Khinolinroty auf Wossengarn. Das Chinolinroth, ein neuer Farbstoff aus dem Chinolin uud Product der Aktien-Gesell- schaft für Anilinfabrikation in Berlin (vergl. No.45,1884,S. 498) wirdunterZusatzvon 250^ Glaubersalz auf je 5^ Wollengarn mit der klaren Farbstofflösung bei 60° R. ausgefärbt. Das Muster ist im Laboratorium der „Färber- Akademie" hergestellt. 12. Marineblau auf Jute. 5^ Waare unausgekocht auf ein Bad aus 500«r Schmack 1 Stunde bei 40° R>. aufstellen, abwinden, L Stunde auf einem Bade aus 130^ Eisenvitriol kalt stehen lassen, her ausnehmen, durch Wasser passiren und mit etwas Methylviolett und wasserlöslichem Blau unter Zusatz von 130^ Alaun ausfärben, ab winden und trocknen, ohne zu spülen. Zum Jahreswechsel. Dieses Mal nur ein kurzer Blick zurück auf das vergangene Jahr! Unsere Zeitung hat sich auch in diesem an Raum und Inhalt wieder be deutend vermehrt. Der Jahrgang 1882 zählte nur 482 Seiten, 1883 schon 514 Seiten und der letzte 534 Seiten. Die vorgesührten Muster sind zahlreicher und interessanter geworden, denn je. Damit im Einklang steht wieder eine namhafte Erweiterung des Leserkreises. Man wird nicht leicht in einem bedeutenderen Eta blissement unserer Branche unser Blatt ver missen. Der Mittheilung der einschlägigen Deutschen Reichspatente haben wir auch im letzten Jahre die größte Beachtung geschenkt. Wo nöthig, sind Abbildungen beigefügt, deren Zahl sich beim Durchblättern des letzten Jahr ganges als recht ansehnlich erweist. Da diese zum Verständniß der Sache viel beitragen und für viele Leser nachweislich von größtemNutzen waren, so werden wir diese Praxis trotz der hohen Kosten auch fernerhin fortführen. Unsere Zeitung ist ja überhaupt die einzige reich illustrirte unseres Faches. Der letzte Jahrgang enthält allein 27 gut ausgeführte Abbildungen. Diesen etwas kostspieligen Luxus können von ähnlichen Blättern nur wir uns gestatten. Wo die Mittel kaum zur Bezahlung von Drucker und Papier aus reichen, verbietet sich dergleichen von selbst. Dem aufmerksamen Leser unsers Blattes wird auch die Erweiterung seines Inhaltes auf Berichte über den Farbwaaren- und Chemikalienmarkt, Einführung und Verarbeitung von Faserstoffen rc. nicht entgangen sein. Da uns mehrfach An erkennungen über diese Jnhaltsvermehrung zu gingen, werden wir diese Erweiterung von guten Mitarbeitern unterstützt, fortführen. Die Färberei und die ihr verwandten Ge werbe arbeiteten im letzten Jahre durchschnittlich günstig, wenn auch die Farblöhne sehr viel zu wünschen lasten. Auch diese Calamität wird schwinden, wenn das Vertrauen zu einem dauernd besseren Geschäftsgänge sich überall Bahn bricht. Daß unser Blatt das Mundstück aller Bestrebungen zur Besserung der Lage unserer Jndustriebranche ist, beweist wieder ein Blick in den verflossenen Jahrgang. Die mit unserem Blatte verknüpften Ein richtungen zeigten auch neuerdings eine gesunde Entwickelung. Der „Färber - Verein" verblieb auf dem Niveau seiner Thätigkeit; er vermit telt den persönlichen Verkehr der hiesigen Mit glieder unserer Gewerbe, discutirte wichtige Tagesfragen und diente zur Vorführung inter essanter Neuerungen in unserem Fache. Die „Färber-Akademie" ist in starker Ent wickelung begriffen, wie die einzelnen Berichte ergeben. Der Besuch ist sehr erfreulich, und ein bedeutender Fortschritt durch ausgedehnte Vermehrung und Vervollständigung der Samm lungen, wie Anstellung neuer Lehrkräfte er sichtlich. Durch unsere Anregung ist bekanntlich das Streben nach wissenschaftlichem Betriebe unseres Gewerbes im Vaterlande so groß geworden, daß selbst in Kreisen, welche sonst jedem Fort schritt abhold sind, der Ruf nach Lehranstalten ähnlich der Färber-Akademie erschallte. Als wir vor elf Jahren zuerst mit dem Plane zur Er richtung einer solchen,Anstalt hervortraten, wurde unser Streben von manchem belächelt; heut haben