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23 Kriegsknechte beschämt. — Das war aber im fünfzehnte» Jahrhundert; heut sind wir weiter vorgeschritten. Heut würden die Knechte, nach dem sie gesehen, wie der kluge Führer es machte, laut schreien, so und noch viel besser hätten sie es auch machen können; sie hätten nur sehen wollen, ob der Führer es anders mache. So weise Leute gab es zu Coliimbus' Zeiten noch nicht. * rjr * Hiesige Wollenwaareufabrikanten schildern das Geschäft im vergangenen Jahre als sehr befriedigend. Händler gefärbter wollener Garne behaupten, das letzte Weihnachtsgeschäft sei um 25 Procent besser, als in irgend einem der Vorfahre gewesen. Damit zusammen hängt eine Erschöpfung der Lager gefärbter Wollen garne, und damit die voraussichtlich reichliche Beschäftigung der Färbereien. Diese sollten die günstige Periode wahrnehmen, und aus Er höhung der Preise hinwirken. Daß der Ein zelne die Preise nicht beliebig erhöhen kann liegt auf der Hand. Aber es ist schon gehol fen, wenn nur jeder auf dem Niveau der Con- cwcvevsj blerbl, und nicht, billiger cmbieirl, als diese. Erfahrene Leute unserer Branche kenn zeichnen das einzuschlagende Verfahren wie folgt. — Sobald ein Eonsument angiebt, dieser oder jener Concurrent arbeite billiger, als der bezügliche Färber, ziehe man Erkundigungen bei dem Concurrenteu selbst ein. Häufig sind die von den Consumente» gemachten Angaben un richtig oder übertrieben. Liegt in Wirklichkeit ein niedrigerer Preis vor, so biete mau nur zu diesem an, aber gehe unter keinen Umständen unter denselben herab. Man mache schlimmsten falls das Geschäft nicht. Handeln alle Eon- currenten einmüthig in dieser Art, so ist ein Heraufgehen der Preise verbürgt, und damit ein lohnendes Geschäft in unserem Gewerbe. -i- * -i- Neuerdings wird wieder eine Vereinigung der hiesigen Wollenfärber zum Zweck der Er höhung der Preise geplant. So sehr wir stets der vernünftigen Preiserhöhung das Wort reden, halten wir es für Pflicht, auf Grund der Er fahrungen von 1880 zur Vorsicht zu mahnen. Wir erinnern daran, daß wir die ganze Be wegung damals zuerst anregten, nachher aber bei der Ausführung nicht betheiligt waren. * * * In die Tirection der Chemischen Fabrik auf Aktien verm. E. Schering hier, ist Hr. H. Finzelberg eingetreten. * -1« -I- Concurs. Färbereibesitzer Th. Schöpel in Nochlitz. (Böhmen). >i« -t- * Tinte und Tintenpulver wurden im Jahre 1880 in's deutsche Zollgebiet eingesührt 164 500 " im Werthe von 46000Mk-, eingesührt 272 400 " im Werthe von 87 000 Mk. In der Einfuhr wurden als Herkunftsländer angeführt: Ham burg - Altona mit 29 100 ", Frankreich mit II9 100", Großbritannien 4500 ", die ande re» Länder hatte» unter 3000 ". Bestimmungs länder für die Ausfuhr waren: Rußland mit 85 200 ", Niederlande 59 800 ", Hamburg- Altona und Bremen 65 300 ". Schweiz 21700 " Belgien 5800 ", Schweden 5600 ", Dänemark 4600 ", Norwegen 3700 ", Ostindische Inseln 6100 ", Süd-Amerika 3600 ". (Pap.-Ztg.) Deutsche-Patente. Patent-Ertheilungen. 16700. E. Geßner, Aue in Sachs. — Neuerungen an Rauhmaschineu. 16772. C. H. Wcisbach. Chemnitz. — Neuerungen an Spann- und Treckenmaschineu. 16707. I)r. O. Fischer. München. — Herstellung von violetten und blauen Farbstoffen aus Paranitrobitter- maudclöl und sernndären bez. tertiären aromatischen Aminen. l67iO. Or. O. Fischer. München — Verfahren zur Herstellung deS Triainidatriphenylmethaus und seiner Abkömmlinge. 16750. Do. O Fischer. München. — Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen der Rosanilinreihe aus Nitrolcukobasen des Triphenylmethans. Erlöschung von Patenten. 1695. Mechanischer Färbcapparat in Strähnen. 8704. Neuerungen an Maschinen zum Auspressen von gesponnen oder gewebten Stoffen. 12715. Verfahren, um Garn in Strähnen regen- bogenartig zu färben (Zrisiren). Patent-Beschreibungen. 16036. I. M. A. LoniS Bonneville. Paris. — Verfahren zur Animalisirnng der vegetabilischen Faser durch Nitroglucose (Nitrosaccharose). — Der Erfinder