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347 Färber-Akademie. Die Leitung der „Färber-Akademie" ersucht nochmals alle diejenigen Collegen und Freunde unseres Faches, welche für die gemeinnützige in voller Blühte stehende Anstalt bisher noch nichts zeichneten, dies doch nun zu thun. Fern von aller Ruhmsucht, weist die Anstaltsleitung darauf hin, daß sie seither die größten Opfer an Geld, Zeit und Arbeit für den Zweck brachte, unserem Stande das so nöthige Bildungsinsti- tut zu schaffen und dauernd zu erhalten. Jeder, der in unser Streben Einsicht genommen — und wir bieten dazu gern Jedermann Gelegenheit — wird dies bestätigen. Es ist aber darum auch geboten, daß die Herren Besitzer von Eta blissements unserer Branche ohne Ausnahme beisteuern zu diesem Zweck. Die Angelegen heit betrifft sie ganz direct, und die Erhaltung der Fachschule ist gleich bedeutend mit dem Ge deihen unseres ganzen Standes. Darum bitten wir recht dringend im Namen unserer so be dürftigen Jndustriebranche, sofort und ohne Ausnahme Beiträge zur Erhaltung des Insti tuts anzumelden. Dies kann durch einfache Postkarte geschehen, welche an „die Leitung der Färber-Akademie zu Händen des Hrn. vr. M. Reimann. Berlin. 0. 34a Holzmarktstraße zu adressiren ist. Heißluftmaschinen. Vortrag des Hrn. Ing. U. R. März in der 25. Ver sammlung des Allgemeinen Färber- und Fachgenossen- Vereins. Durch die Entwickelung der mechanischen Wärmetheorie vervollkommnete sich der Bau der Dampfmaschine; doch zeigt sich dabei die Unmög lichkeit vollständiger Ausnutzung der aus den Kohlen erzielten Wärme durch Umsetzen in Ar beit mittelst des Wasserdampfes. Da das Wasser erst in Dampf verwandelt werden muß, so er fordert es eine bedeutende Menge Wärme, die mit dem entweichenden verbrauchten Dampfe verloren geht. Wenn statt des aus Wasser er zeugten Dampfes in den Maschinen ein an sich gasförmiger Körper zur Expansion gebracht werden könnte, würde diese Wärmemenge nicht verloren gehen. Solch' ein Körper ist die atmo sphärische Luft, welche ein großes Ausdchnnngs- vermögen bei ihrer Erwärmung zeigt. Scho» lange hat man sich bemüht, Maschinen zu construiren, in denen erwärmte Lust statt des Wasserbau, pfes wirkt. Der erste, der an sie herantrat, war Ericson. Zwischen zwei Kolben, in einem Cy- linder seiner Maschine, wird gewöhnliche Luft eingesaugt. Tritt diese hinter den inneren Kol ben, so erwärmt sie sich an einem im Cylinder eingeschlossenen Feuer und drückt nun die gerade im Cylinder stehenden Kolben nach außen, die diese ihnen mitgetheilte Bewegung an Kurbel, Welle und Schwungrad abgeben. Die expan- dirte Lust wird von der Maschine selbst ent fernt und dafür neue eingesangt. Belou con- struirte hierzu eine besondere Luftpumpe und verbesserte die Maschine dadurch, daß er die vom Feuer erzeugten, sonst nutzlos entweichen den Gase mit im Arbeitscylinder expendiren ließ. Shaw und Unger verbesserte» die Belou'sche Construction. Ihre Maschinen nennt man offene Maschinen mit geschlossener Feuerung gegenüber der von Ericson, die als offene Maschiene auch eine offene Feuerung hat. Zu elfteren gehört auch der Motor von Hock in Wien. Wo seine abgehenden Gase zum Trockenkammerheizen brauchbar sind, muß er sehr vortheilhaft arbeiten. (Schluß folgt.) Fragen zur Anregung und Beant wortung. 2359) Wie färbt man Bordeaux, Violett, Alkaliblau, Grün, Safranin, Cerise und Fuchsin auf Damentuchcn? 1^. in L. 2360) Wie färbt man Marineblau auf Wolle in einem Bade. in L. Frage-Beantwortung. Zu 2356) Das Türkischrothöl ist bei Nach druck auf Küpenblau mit großem Vorthcil zu verwenden. Man setzt entweder das Oel der Druckfarbe hinzu oder pasffrt vor dem Drucken durch ein mit Türkischrothöl hergestclltes Weiß bad, trocknet, druckt und verfährt wie sonst. Klotzt man den Stoff vor dem Küpen mit Türkischrothöl, so wird auch das Küpenblau lebhafter und echter. ck. in 2.