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- 34', — winkel dient, so daß die Eingeborenen nur durch Aussicht aus Erwerb zur Einsammlung der Faser getrieben werden. Diese findet in der Regenzeit statt. Die Fasern werden dann ge hechelt, um die gröberen Fasern von den dün neren zu trennen, welche letzteren zur Herstel lung von Stricken und Danen dienen. Die dickeren Fasern sind 9 bis 10 Fuß lang, wer den in Bündel von 4 Fuß Länge zusammen gelegt und auf Flößen aus einer Entfernung von 150 bis 200 Meilen nach den Seeplätzen tranSportirt. Hier werden sie von den Händ lern gegen Nahrungsmittel umgetauscht, wobei die Eingeborenen nur geringen Ersatz für ihre mühevolle Arbeit und Reise empfangen. Die Händler verpacken die Faserbündel in Ballen von 1—2 Centner Gewicht, welches sie häufig durch Steine und Holzstücke zu vermehren suchen. Sie wissen diesen Betrug so geschickt ausznsühren, daß die Ballen oft in gutem Glauben nach Liverpool u»d London verschifft wcrden.u": istujniÄ Deutsche Patente. Patent- Beschreibungen. Bersahren zum Jinprägniren von Geweben mit Cel lulose von C. F. Hartman» in WüstcwaltersLorf. Die Erfindung betrifft die Anwendung von Pflanzensaser- Cettulose zur Füllung leichter baumwollener und leinener Gewebe allein oder mit anderen Aypretnrfloffen, so daß die Stoffe zur Verarbeitung mit der Nadel tauglich sind. Die Pflanzenfaser wird in kleine Fäserchen vertheilt, was in einem bei der Papiersabrikation gebräuchlichen Hol länder geschieht. Dan» wird die Masse in einem dazu construirten Rührapparat, ohne vorher irgend welche Verfilzung stattfinde» zu lassen, mit zu Milch ange- rührtem Kartosfelmebl innig gemischt und dies zum Kochen gebracht. Die Verbindung ist dann so innig, daß das Jinprägniren der Gewebe auf einer Maschine, die aus einem System von Metallwalzen verschiedener Drehungsgeschwindigkeit bestebt. vorgenommen werden kann. Sobald die mit Masse gesättigte Waare unter großem Druck die Walzen passirt hat, vollendet eine schnell rotirende Gunuuiwalze, aus der letzteren arbei tend, die vollständig gleichmäßige Vertheilung der Fäser chen an daS Gewebe selbst, sowie in das fruber leer ge bliebene Fadenkreuz. Die imprägnirten Stoffe werden einer allmählichen Trockenproecdur in gebeizten Räumen, nicht auf Cylindern, unterworfen, und sind zu weiterer Appretur verwendbar. Während des Trocknens binden sich die mit Stärke leicht umgebenen Fäserchen so innig an den Faden des Gewebes, daß ein Stäuben »der Heraussallen, wie bei mineralischen Stoffen stets der Fall, unmöglich wird, so daß oft mehrfaches Weichen und Waschen dazu gehört, dieselbe» zu entfernen. No. 10681. F. A. Hempel. Plauen i. V. Appa- rat zur Appret- (Stärkekleister) Bereitung. — Neu an dem für die Zwecke der Stärkekleisterbereitung benutzten gewöhnlichem Kochapparate ist, daß die Welle des mecha nischen Rührers hohl ist und zur Zuleitung des Dampfes dient. No. 10645. CH. Woelsel !n Media u. I. Massey i'u Chester, B. St. A. Neuerungen an Rauhmaschinen. — Die Neuerungen bestehen in Vorrichtungen, durch welche die Kratzenbeläge der Kratzenstäbe während des Betriebes der Maschine gereinigt und geschärft werden; es ist daher nicht erforderlich, 'die Kratzenstäbe zu dem erwähnten Zwecke aus der Maschine zu entfernen. Das Reinigen uud Schärfen der Beläge erfolgt durch roti- rende Bürsten. Neue Farbstoffe. (Eingesandt.) Unter den Namen Kaisergrün, Küpen blau ^iV, Marineblau und Gensd'armen- blau bringt die Firma Gustav Dörr L Co. in Frankfurt a. M. einige Farbstoffe in den Handel, für welche sie den Alleinverkauf über nommen hat. Das Kaisergrün giebt nach der bezügli chen Mittheilung ein feines Nachtgrün, Küpen blau Marineblau und GenSd'armen- blau entsprechen im Ton ihren Namen; letz teres kaun auch zum Stückfärben der Wolle ver wendet werden. Das Neugrau giebt ein bläuliches Grau, welches durch Cerise nach Roth nuancirt wer den kann. Modefarbe giebt für sich allein ohne Beize auf Baumwolle ein Modegrau, wel ches mit Cerise nach Roth, mit dem oben er wähnten Neumodeblau nach Blau getrieben wer den kann. Für die Anwendung der erwähnten Farb stoffe giebt die Firma folgende Anweisungen. Oend'armenölau bringt man mit ebensoviel Gewicht 7' Essig säure als Farbstoff in viel heißes Wasser, treibt unter Umrühren bis an's Kochen, filtrirt und verwendet die Lösung möglichst heiß. Wolle färbt ohne jede Beize, indem man das Bad von 50° allmählich auf 80° L. bringt. Zusatz von Glaubersalz giebt egalere Farben, mehr Essig säure grünlichere Töne; noch grünlichere erzielt man durch Zusatz von Kaisergrün, röthere durch Marineblau N. Nichtig gefärbt schmutzt das Blau nicht ab und ist waschecht. Wenmariuebkau bringt man mit ebensoviel Gewicht 7° Essig säure als Farbstoff in viel heißes Wasser, treibt