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schlangen" überall mit Energie entgegen. Es sind uns mehrfach Mittheilungen gemacht, aus denen wir mit Recht entnehmen, daß ohne diese prompte und kräftige Zurückführnng solcher über triebenen Sensationsnachrichten auf ihr wirk liches Maß der Gewerbebetrieb in unserer Jn- dustriebranche nicht unwesentlich geschädigt wor den wäre. Dagegen machen wir unsere Fach genoffen stets auf diejenigen Punkte aufmerk sam, welche mit Vorsicht zu behandeln sind, damit nicht irrige Vorurtheile über die Gefähr lichkeit im Betriebe unseres Gewerbes in das Publicum dringen und zu schädlichen Beschrän kungen Anlaß geben. Wir haben auch im verflossenen Jahre den Correspondenzen eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet, und Dank der anerkennenswerthen Unterstützung einiger hervorragender Fachge- nosien ist es uns gelungen, treffliche Original- Berichte über ausländische Ausstellungen, den österreichischen Färbertag u. s. w. zu geben. Die ausführliche Besprechung der hiesigen Ge werbe-Ausstellung des verflossenen Jahres, so weit sie unser Fach interessirte, hat uns viel Anerkennung eingetragen. Wir glauben daher, dieselbe habe allgemein befriedigt. Wir schätzen uns glücklich, zu dem glänzenden Eindruck, den die Ausstellung der hiesigen hochberühmten Fär bereien machte, auch ein Scherflein beigetragen zu haben. Als die Ausftellungsidee noch nicht ganz populär war, als wenige Anmeldungen Vorlagen und noch mancher zauderte, regten wir überall zu dieser Entfaltung der hervorragen den Leistungen unseres Faches an. Sicher hat Niemand bereut, unserem Worte ein williges Ohr geliehen zu haben. Wir sind zur Zeit auf dem Punkte ange kommen, wo wir ohne Ueberhebung sagen kön nen, unser Blatt sei das bedeutendste unseres Faches, — aber nicht nur das bedeutendste, sondern auch das billigste. Welches Blatt giebt bei gleichem Preise jährlich 48 Nummern mit je einer Beilage, zuweilen sogar mit zweien und außerdem noch eine kostspielige Musterbei lage, deren Musteranzahl sich im Ganzen jähr lich auf circa zweihundert beläuft? Dabei ist unser Blatt nicht allein mit den Interessen unseres Faches im Vaterlande eng verwachsen. Es ist bekannt, daß dasselbe in beträchtlicher Auflage seinen Weg über den Ocean nach dem fernen Westen findet, ebenso daß es im Norden wie im Süden Ameri kas eifrig gelesen wird. Selbst asiatische In dustrielle zählen wir zu unseren Lesern. Für die romanischen Staaten erscheint eine vollständige Ausgabe unserer Zeitung in fran zösischer Sprache, deren Vorzüglichkeit allgemein anerkannt wird und auch unseren deutschen Le sern in so fern Nutzen brachte, als sie uns zu mancher beachtenswerthen Mittheilung aus dem Auslande verhalf, welche wir unseren Freunden getreulich überlieferten. Unsere Verbindungen mit wohl allen in telligenteren Fachgenoffen macht es uns möglich, unsere Collegen über alles zu unterrichten, was in unserem Fache von Interesse ist. Wir werden auch im nächsten Jahre unseren Stolz darin sehen, unserer Jndustriebranche nach Kräften zu nützen. Die End r. igen Jahres gehoffte Auf besserung der Geschäftsverhältnisse in unserer Branche hat sich in erfreulicher Weise bestätigt. Leider haben die eigenartigen Verhältnisse in unserem Fache den Nutzen arg geschmälert, wel chen unsere Fachgenoffen aus dieser Besserung im Geschäft erwarten konnten. Auch hier haben wir unser Möglichstes gethan, bessere Verhält nisse zu erstreben. Leider umsonst. — Das neue Jahr aber soll alle unsere Erwartungen auch in dieser Hinsicht verwirklichen und der rüstigen Arbeit unserer Fachgenossen den so wohl verdienten Lohn bringen. In diesem Sinne rufen wir allen unseren Freunden zu: Glück und Gruß zum neuen Jahr! Vereins-Angelegenheiten. Der Vorstand hat beschlossen, die erste Sitzung im neuen Jahre nicht am 2., sondern am Kreiiag den 9. Januar 1880 anzuberau men. Der Grund für diese Verschiebung liegt in der zu raschen Folge auf das Neujahrsfest, welches wohl die meisten Mitglieder am Besuche der Versammlung hindern würde.