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farbstoffen die Hellen Töne der Cochenille nicht erzeugen. 5. Alkakigrü« auf Akanest. Die Färbung erfolgte wie bei 1. Es wurde ein Gemisch aus 93"/<, Alkaligrün und 7°/o Alkalibläu angewendet. 6. Holdgetö wakkecht auf Hrgarrst«. Aus der Sammlung der Firma W. Spind- ler auf der vorjährigen Gewerbe-Ausstellung Hierselbst. Die Färbung geben wir in nächster Nummer. 7. Akkakigrün auf Kkanest. Die Färbung erfolgt wie bei 1 mit einem Gemisch aus 98"/, Alkaligrün und 2°/„ Alka liblau. 8. Scharkach auf Kkanest. Die Färbung erfolgte in bekannter Weise mit dem Ponceau ü der „Farbwerke vormals Meister, Lucius L Brüning" in Höchst a. M. 9. Kiokett auf Mgogne. Vergl. Nr. 3 Seite 25. 1V. Akkakigrün auf Kkanest. Gefärbt wie 1 mit einem Gemisch aus 99°/o Alkaligrün uud 1"/, Alkaliblau. II. Skkakigrün rein auf Klauest. Die Färbung erfolgte wie bei 1; nur wurde hier Alkaligrün allein verwendet. Aus den in 1, 5, 7, IO und II vorgeführten Mustern ersieht man, daß sich dirrch Mischen von Alkaligrün mit Alkaliblau alle Nüancen zwischen Blau und Grün ohne weiteres erzielen lasten. 12. ponceau auf Klauest. Die Färbung erfolgte in gewöhnlicher Weise mit '/, Coccinin und '/» Ponceau 3 L. der Höchster Fabrik. Nachrichten. Die Wollengarnfärberei hat sich seit unserm letzten Bericht noch etwas gehoben; indessen können noch alle eingehenden Aufträge prompt erledigt werden. Die Wollenstückfärb erei steht dagegen noch auf dem Stand punkt, welchen wir in unserem letzten Bericht charakte- risirten. Die Bauinwollenstrangfärberei geht noch immer flott, sie steht indessen nicht mehr auf dem Gipsel ihrer Thätigkeit, sondern hat ein wenig nachge lassen. Die Baumwollstücksärberei steht dagegen noch aus gleichem Standpunkte, und hat ihre Geschäftslage seither nicht verändert. Auch die Seidenfärberei geht noch immer gut; indessen steht ein Rückschlag des Ge- schäftes in naher Aussicht. Die Lappenfärberei geht noch immer flott; auch wird sich das Geschäft bis nach Pfingsten voraussichtlich auf gleichem Niveau halten. * » * Die chemische Fabrik von E. de Haön in List vor Hannover veröffentlicht einen neuen Preis-Courant, auf welchen wir aufmerksam machen. * * * Kurz und klar zu schreiben ist schwierig. Leute, die lange Leitartikel schreiben können, giebt es in Hülle und Fülle; dagegen sind solche, die dasselbe kurz und doch klar ausdrücken, sehr selten. Ein berühmter Schriftsteller entschuldigte die Länge seines Briefes mit folgenden Worten: „Ich schreibe in Eile; wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich es abkürzen." 4- * -K Vor einiger Zeit ließ sich Jemand die seit zehn Jahren bekannte Construction einer Ben zinwaschmaschine für Deutschland patentiren. Wir konnten nicht zugeben, daß eine so allge mein bekannte Sache plötzlich das Monopol eines Einzelnen werden und so mancher, besonders der kleineren Lappensärber, in seinem Gewerbe ge stört werden sollte. Aus unsern Antrag wurde das bereits ertheilte Patent wieder aufgehoben. (Vergl. Nr. 3 S. 21 und diese Nummer S. 165.) Wir wiesen nach, daß die patentirte sehr ursprüng liche Construction unter andere» bereits im Jahre 1872 von uns beschrieben und durch Zeichnung er läutert war. Die Aufhebung eines ertheilten Pa tentes hat für de» Betheiligten immer etmasB «schä mendes. Um so erstaunlicher ist es, daß un ser Mann die Aufhebung seines Patentes jetzt zu einer Reclame benutzt. Wir hatten zur Unter stützung unseres Antrages zwei Besitzer bedeu tender Berliner Färbereien dafür als Zeugen vorgeschlagen, daß die zu Unrecht patentirte Construction seit zehn Jahren gebräuchlich sei. Dies beutet der „Erfinder" aus, indem er an- giebt, die Aufhebung seines Patentes sei erfolgt, weil seine Maschine in den großen Fabriken der benannten Zeugen im Betriebe sei. Dieselbe müsse also vortrefflich sein. Am gelungesten ist aber die Behauptung, man habe ihm die Patent-