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2 8. Auikinschwarz auf Waumwolkengarn. Vergleiche Nr. 46 S- 465. 9. Khamois auf Kuffah-Krame. Die hier vorgeführte Trame aus der Seide des Eichenspinners figurirte in der großen Sammlung von Tussah - Seiden der Firma W. Spindler auf hiesiger Gewerbe-Ausstellung. 11. Gelb auf ^ompadourivosse. Der hier vorgeführte neue Artikel für Fan tasiefabrikation besteht aus feinem Wollengarn mit Flavin, Zinnsalz und Oxalsäure gelb ge färbt. Nach der Fertigstellung ist der Faden mit Seide umwickelt. Letztere wird mit Cur cuma etwas Heller gefärbt als die Wolle. Das vorliegende Muster ist ein Product der Wollen- waarenfabrik Gebr. Schuster in Berlin. 12. Lichtblau auf Jute. Auf 25 Kilo. — Die Waare auf kochend heißem Bade mit 1" Seife fünf Mal umziehen, aufwerfen, dem Bade 250^ Schwefelsäure zu setzen, wieder eingehen, fünf Mal umziehen und auf frischem, fast kochendem Bade mit wasser löslichem Anilinblau ausfärben. Schließlich herausnehmen und abwinden, ohne zu spülen. Zum Jahreswechsel. Den Beginn des neuen Jahres wollen wir auch dieses Mal nicht vorübergehen lassen, ohne einen Blick zurückzuthun auf die mannigfachen Wandlungen in unserem Fache, mit welchem unser Blatt feit seinem Bestehen auf das engste verknüpft ist. Erblickten wir doch jeher unsere Aufgabe darin, die Interessen unserer Jndustrie- brauche in Wahrheit zu vertreten und zu fördern. Die im Jahre 1877 gegründete „Färber- Akademie*) hat auch im laufenden Semester durch drei Unterrichtscurse ihre Thätigkeit in vollem Maße entfaltet. Die rege Theilnahme, welche dieses Unternehmen auch jetzt wieder ge- f undcn, bürgt für seinen kräftigen Fortgang. Diesen garantirt auch die allgemeine Stimme, *) Im Quartal Januar bis März finden wieder Vorträge und practfiche Hebungen im Laboratorium statt. Meldungen hierzu erbittet die Leitung der Anstalt mög lichst bald. welche sich für die Nützlichkeit des Institutes aus spricht, und die auf dem Färbertage zu Wien von amtlicher Seite einen so beredten Aus druck fand. Das frischere Leben, durch unsere Bemühun gen in unsere Jndustriebranche hineingetragen, zwang uns, auch im verflossenen Jahre, zu den vieleit Veränderungen» welche wir zum Nutzen unserer Leser Vornahmen, einige neue treten zu lassen. Die neue Postordnung bereitete der Versen dung unseres Blattes namhafte Schwierigkeiten. Von diesen erhält man leicht einen Begriff durch die Vorstellung, daß das Porto für jedes ein zelne Kreuzband von 3 Pf. auf 10 Pf. erhöht wurde. Diese Schwierigkeit hat uns indessen nicht abgehalten, unseren Lesern in vollem Maße interessante Muster nach wie vor zu geben. Wir haben der Schwierigkeit sogar eine vort heil hafte Seite — allerdings nur vortheil- haft für unsere Leser — abgewonnen, indem wir statt zwei Karten mit je drei Mustern, also sechs Muster, zu geben, in jeder Muster- Beilage unseren Lesern die doppelte Zahl, zwölf Muster, vorführen. Die große Zunahme in der Verbreitung unseres Blattes schloß eine fernere Maßregel in sich, welche wieder lediglich zum Nutzen un serer Leser hervortritt. Es ist die bedeutende Vermehrung des Textes in unserem Blatte, welche jeder aufmerksame Leser bemerkt hat. Unser Blatt erscheint nie mehr ohne eine Bei lage, häufig sogar mit zweien. Dieser Vermehrung des Raumes steht auch eine Vermehrung des Stoffes zur Seite. Wir betrachten bekanntlich unser Blatt nicht als eine Erwerbsquelle, sondern wir sehen unsere schönste Aufgabe in der wirklichen Vertretung unseres Faches, in der Mittheilung und Besprechung aller unsere Fachgenossen berührenden Fragen. Dadurch haben wir wesentlich beigetragen, unser Gewerbe vor den immer wieder auftretenden müßigen Verdächtigungen und damit zusammen hängenden Beschränkungen imBetriebezu schützen. Auf Grund angestcllter Untersuchungen traten wir den in politisch ruhigen Zeiten in den Tages blättern gern hervortretenden, sogenannten „See-