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alten Locomotiven zeitweilig zur Aushülfe zu leihen. (Papier-Zeitg.) Nach einer Schätzung Caro's wurden in Deutschland i. I. 1878 für 40 Millionen Mk. Theerfarben fabricirt, von welchen */s in das Ausland ausgeführt wurden. England erzeugte für 9 Millionen, Frankreich und die Schweiz je für 7 Millionen und alle zusammen lieferten für 63 Millionen Alk. Theerfarben. In England sind nach W. H. Perkin 6 Theerfarbenfabriken, in Deutschland 17, in Frankreich ungefähr 5 und in der Schweiz 4. Anilinölfabriken bestehen in Frankreich und in Deutschland je 3 von großartiger Ausdehnung und Leistungsfähigkeit. Vereins-Angelegenheiten. Am Freitag den 5. December c. fand die 45. Versammlung des „Allgemeinen Färber- nnd Fachgenossen - Vereins" unter Vorsitz des Hrn. C. L. Schultze statt. Nach Genehmigung des Protokolls sollte zur statutenmäßigen Vor standswahl geschritten werden. Wegen der ge ringen Anzahl der erschienenen Mitglieder — bei dem außerordentlich unfreundlichen Wetter waren nur 14 Mitglieder anwesend — wurde die Vorstandswahl auf die nächste Sitzung ver schoben. Dagegen wurden zu Cassen-Revisoren gewählt die Hrn. Linke und H. Herbiug. Es wird ferner beschlossen, auf den Einladungs karten zur nächsten Sitzung die bevorstehende Vorstandswahl ausnahmsweise zu vermerken. — Nach Erledigung des Fragekastens wurde die officielle Sitzung geschloffen und die Versammlung ging zu gemüthlicher Unterhaltung über, welche durch die instrumentalen und vocalen Leistungen der Hrn. Linke, Salander, Götze, Schütz u. A. so belebt war, daß die Versammlung erst gegen 1 Uhr anseinanderging. — Schwarze Tintenstifte. Die nachstehend beschriebenen Tintenstifte sind nicht mit den älteren Anilin-Tintenstiften zu verwechseln. Sie schreiben im Gegensätze zu denselben mit sehr schwarzer Farbe, auch läßt sich die Schrift in der gewöhnlichen Copir- preffe leicht copiren. Die Herstellung dieser Tintenstifte beruht auf der Anwendung von Chromnitrat, welches man zunächst folgendermaßen bereitet. Man fällt eine heiße Lösung von Chromalaun mit einer ensprechenden Menge kohlensaurem Natron, filtrirt den Niederschlag ab und wäscht ihn, bis das Waschwasser keine Reaction auf Schwe felsäure mehr zeigt. Zu diesem Niederschlag setzt man soviel verdünnte Salpetersäure, daß er bis auf einen kleinen Rest aufgelöst wird. Der Rest ist nothwendig, weil seine Gegenwart die Anwesenheit freier Säure verhindert, welche der Lösung eine schmutzig rothe Farbe ertheilen würde. Von diesem Chromnitrat setzt man einer Blauholzabkochung so lange kleine Quantitäten zu, bis der zuerst gebildete bronzefarbige Nie derschlag sich mit tiefblauer Farbe wieder löst. Diese Lösung wird alsdann im Wasserbade zur Syrupsdicke eingedampft und dann mit einem wohldurchkneteten Thon im Verhältniß von 1 Theil Thon zu drei Theilen Extract versetzt. Die nöthige Consistenz kann durch Zusatz von etwas Gummi-Traganth bewirkt werden. Das Chromsalz muß durchaus in dem richti gen Verhältniß verwendet werden; zu viel giebt der Schrift ein schlechtes Ansehen; zu wenig macht die schwarze Substanz zu wenig löslich. Andere Chromsalze sind nicht verwendbar, da sie krystallisiren würden, wodurch sich die Schrift leicht verwischt. Oxalsäure und kaustische Alkalien greifen die Schrift nicht an; verdünnte Salpetersäure röthet die Schriftzüge zwar, zerstört sie aber nicht. (Papier-Zeitg.) Lappenfärberei. Uansfftwarz auf getragenem Kaummolleu- fammet (Mvet). Auf 5 Kilo. Die Waare wird in 50° 8. warmer und '/«° 8. starker Sodalösung gewaschen, in 30° 8. warmem Wasser gut gespült und mit der Ab kochung von 2^ 500^ Schmack bei 60° 8.