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1879. M. 40. W. Aeimann's Organ für Färberei, Druckerei, Bleicherei, Appretut, Fardwasren- und Buntpapierfabrikation, Droguenhandel, Spinnerei und Weberei. Xi,-7- Redacteur und Herausgeber vr. M. Meimann, Pri»aw»cei>t »er Ktrdiret-StffrnIchLstir, i» Berit». Organ des „Allgemeinen Färber- und Fachgenoffen-Vereins" und der „Färber-Akademie" zu Berlin. 22. Lctober. Zehnter Jahrgang. Franföfische Ausgabe: „iournal äs Isinturs äs k/l. gsimann." Jährlich erscheinen 48 Wochen-Nummern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnungen in lithogr. Tafel und Holzschnitten. Preis des Jahrgangs 20 Mark — 25 Francs — 10 Rubel (Banknoten) — 13 fl. ö. W. - — I Pfd. Sterl. — 7 Dollars unter directer Zusendung durch die Expedition frei in's Haus. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleichen Preise. Einzelne Nummern I Mark. Jnsertionsgebühr 30 Pfennige für die einmal gespaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redacteur, Herrn vr. M. Reimann, Berlin, Holzmarktstraße Ecke Andreasstraße, zu richten. Uueliäruek unä Oebsnsot^un^ aUsr Artikel äissor äoxonirtsn Kummer uutersuAt. Eine ernste Mahnung . Nachrichten Deutsche Patente . . . Färberei der Doubles Shoddy-Färberei . . . Färberei der Baumwolle Das Färben von Pelzwerk Seidenfärberei .... Lappenfärberei .... Inhalt. Seite Seite 385 Färberei der Steinnußknöpfe 399 396 Katlundruckerei 400 397 Die Berliner Gewerbe-Ausstellung 400 397 Fragen zur Anregung und Beantwortung . . . 401 398 Frage-Beantwortung 401 398 Färber-Post 402 399 Farbwaaren-Preise 402 399 Vacanzenliste 403 399 Eine ernste Mahnung. Der in voriger Nummer unter Nachrichten erwähnte betrübende Unglücksfall mahnt zu einigen Betrachtungen, welche uns gerade jetzt nicht überflüssig scheinen, wo nah und fern der Sinn für entsprechende fachliche Vorbildung der Färber sich regt. Wäre der Unglücksfall nicht vermieden worden, wären die vier Opfer, welche die schreckliche Explosion forderte, nicht noch am Leben, wenn die Aufbewahrung des zu der chemischen Wäsche der Handschuhe nöthigen Benzins nicht so allem gesunden Men schenverstände entgegen bewirkt worden wäre? Ein am Feuerhecrd placirter Ballon mit circa 30 Litern Benzin gefüllt, und auf dem Heerde ein brodelnder Waschkessel — sind das nicht Momente, welche die völlige Unwissenheit der Inhaberin der Wäsche über die Eigenschaften des Benzins bekunden? Man wird erwiedern, es sei eine Frau gewesen, welche ihr und das Leben ihrer Angehörigen auf so traurige Weise preisgab. Glaubt man aber, daß unter den männlichen Ausübern des Färbereigewerbes, besonders im kleineren Maaßstabe, viel mehr Sachkenntniß zu finden ist? Nach unseren Er fahrungen, die sich auf viele Tausende gerade der kleineren Fachgenossen erstrecken, müssen wir leider „Nein" antworten, und jeder erfahrene Fachmann wird uns beistimmen. Man muß solche kleineren Anlagen gesehen haben, wie sie Beispielsweise hier am Ort „Tief unter der Erd'" zu finden sind, um zu wissen, welche krasse Un-