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der Disulfosäuren des bsta-Naphtols auf Diazoverbin dungen des Phenols, der Naphtole und deren Aether. P. Magnier und L. F. Doerflinger in Paris. Ver wendung einer Lösung von Seide in Essigsäure zum Zweck der Ueberkleidung vegetabilischer Faser mit der Substanz der Seide. H. Löwenberg in Charlottenburg. Apparat, um glatte Stoffe plastisch zu bedrucken. I. Lenzer in Chemnitz. Spannrahmen für Gardinen und Stückwaare. Erlöschung von Patenten. Verfahren zur Darstellung der Sulfosäuren des Ali- zarins und PurpurinS für die Zwecke der Färberei und Druckerei. Appretur- und Schlichtmaschine mit Trockenapparat. Nachrichten. Neuerdings wurde Berliner Händlern ein - neues Spinnmaterial angeboten, welches in Aussehen wie Gefühl der sogenannten Hasen wolle, den ausgerupften Haaren französischer Kaninchen, vollkommen ähnlich ist. Nur beim Verbrennen bemerkt inan, daß man es nicht mit einer Wolle, sondern mit einem vegetabi lischen Stoffe zu thun hat. Unter dem Mikros kop zeigt die Faser eine von den bisher be kannten abweichende Structur. Sie erscheint nicht ganz so glatt, wie die Seidenfaser, son dern neigt mehr zur Structur der Baumwollen faser, obgleich die charakteristische Drehung die ser Faser hier nur sehr schwach auftritt. Das Material ist von großem Glanz und vielleicht zur Nachahmung seidener Waaren geeignet. Ein großes Hinderniß für die Verwendung ist indessen seine Kurzfaserigkeit, welche das Spinnen erschweren dürfte. Ueber den Ursprung des Materials ist nichts bekannt. Da in der Wolle indessen kleine Samenkörner enthalten sind wie in der rohen Baumwolle, so geht man wohl in der Annahme nicht fehl, es handle sich hier um eine ähnliche, aus einer Samenkapsel hervor tretende Wolle. * * Unter den in letzter Zeit patentirten Erfin dungen befindet sich auch: Verwendung einer Lösung von Seide in Essigsäure zum Zweck der Ueberkleidung vegetabilischer Faser mit der Substanz der Seide, P. Magnier und L. F. Dörflinger in Paris. Ob diese Erfindung mit derjenigen, die neuer dings in Lyon von sich reden machte und schließlich als Schwindel charakterisirt wurde, etwas zu schaffen hat, wissen wir nicht. Die Verwendung der Essigsäure für diesen Zweck ist übrigens sehr alt und rührt von dem bekannten Chemiker Mulder her (vergl. Nr. 32 S. 311). * An Theerfarbstoffen werden in Deutschland für 40 bis 50 Mill. NU. producirt, wovon zum Export kommen. (Die Handelskammer in Barmen schätzt die Production Deutschlands im Jahre 1878 auf ca. 50 Mill. Mk., wovon min destens exportirt werden. An Alizarin wer den in allen Ländern zusammen jährlich ca. 9 Mill. L 10 procentiger Pate producirt, wozu wenigstens 900,000 L Reinanthracen nöthig sind. Bei einem Gehalt von bedingt dies die Destillation von 360 Mill. L Theer jährlich. An Anilin werden jährlich circa 3,600,000 L producirt, welche ca. 3,990,000 L Benzol erfordern; dieses kann ebenfalls aus den erwähnten 360 Mill. L Theer gewonnen werden. (Deutsche Jnd.-Ztg.) * * Am 14. August, Nachmittags 4Vr Uhr, wurden die Bewohner Blankenburg's a. H. durch einen donnerähnlichen Knall erschreckt. In der Färberei von Büchting explodirte ein noch ziemlich gefüllter Ballon mit Benzin bei Gelegenheit der chemischen Wäsche von Zeug. Frau Büchting und das Dienstmädchen wurden noch brennend, mit den gräßlichsten Brand wunden bedeckt, aus dem Hause geschafft und fanden Aufnahme und Pflege bei einem Nach bar. Der Färbereibesitzer Büchting hatte sich bis zur Ankunft ärztlicher Hilfe aufrecht erhal ten, um den entstandenen Brand zu löschen, trotzdem ihm die Fleischfetzen im Gesicht hingen. Einen markerschütternden Anblick bot der aus den rauchenden Trümmern der Färberei heroor- gezogene Gehilfe, dessen ganzer Körper mit schrecklichen Brandwunden bedeckt ist. An dem Aufkommen desselben, wie des Dienstmädchens, wird sehr gezweifelt. * -s- * Bei den fortwährenden Preisherabsetzungen in der Wollengarnfärberei sollte man glauben, Einzelne besäßen ganz besondere Geheimnisse,