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— 146 — KuslWgrliii auf Aaumwolli'iigarn. Auf 5 Kilo. 3 Stunden in einer 70° R. warmen Flotte aus 5" Schinack und 300«' Blauholzextract ein- legen, herausnehmen, abwinden, eine Stunde auf kaltem Bade aus Eisenvitriol und 100«' Kupfervitriol hantiren, herausnehmen, abwinden, in dem ersten gebrauchten Bade 500«' calcinirte Soda auflösen, die Waare wieder einbringen, 1 Stunde darauf hantiren, heraus nehmen und auf frischem 50° R. warmem Bade mit Methylgrün nach Bedürfniß übersetzen. Druckfarben für Bamnwollengarn. Grün. In die kalte Universalverdickung (siehe Nr. 4 1878 S. 27) rühre man die Auflösung von 15«'Methylgrün. Soll die Farbe gelber sein, so rühre man nach Bedürfniß Pikrinsäurelösung ein. Man drucke, dämpfe schwach und spüle. Cimuelle. In die Universalverdickung rühre man die Auflösung von 1" präparirtem Catechu und 5«'Bismarckbraun, drucke, hänge 12 Stunden, dämpfe und spüle. Soll die Nüance dunkler sein, so passirt man die gedämpfte Waare durch schwache Auflösung von chromsaurein Kali. Erinnerungen eines Baumwollen- Drnckers an die letzte Pariser Aus stellung. (Schluß.) Girard L Comp, in Rouen. Auch Hemdengenre, Cravatten. Geätztes Küpenblau und Möbelkattun. Zwei Möbelmuster mit Schwarzboden waren besonders schön. — Besse- liövre fils in Nonen. Unstreitig mit jeyer Girard's eine der besten Ausstellungen Rouens. Natürlich wurden Hemdengenre, Jndiennes lind Möbelcattun alles perfect erzeugt. In den Möbelcattunen wäre den Herren ein fähige rer Zeichner zu gönnen. — H. Stackler in Rouen. Jndiennes, Schwarzböden weiß geätzt, Millefleurs und auch einige Möbelcattune, aber nichts besonderes. In den Carreauxmustern war der Druck mangelhaft. — A. Daliphard in Rouen ist der einzige Fabrikant, der den alten Rouener Artikel mit seinen Puceböden ausgestellt hat. Außerdem Trauercotons, weiß geätzt, auch Küpenblau, bunt geätzt und 2 bis 3 farbige ordinäre Möbelcattune. — E. Re nault in Rouen. Nur Cravatten in 2 bis 3 Farben. Darunter die sogenannten Non- elloirs cl'lnskruetion.*) Auf einem Taschen tuch die Landkarte Frankreichs, auf einem an deren 4 Rechenspecies u. s. w. — Adenat L Masquelier nur Moleskindruck, recht gut erzeugt. — Thibautin L Lapersonne. Auch nur Moleskin, aber Sammetdruck. Auch et was Kattundrnck, vorwiegend schwarz bedruckt. — Lecoeur fröres in Bapeaume. Nur türkischrothe Garne und endlich E. Chatel in Darnötal auch türkischrothe Garne von recht lebhafter Farbe. Daneben Violett und Puce, auch nur in Garnen. Und damit wären wir mit unserem Berichte über Frankreich und speciell über Rouen fertig. Zu bemerken bleibt mir noch, daß die Aus stellung Rouen alle Ehre machte, trotzdem die selbe vielfach ungünstig beurtheilt wurde. — Rouen strebt an, Mülhausen zu ersetzen und dieser Vorsatz ist lobenswerth. Leider haben die Rouener gegen das Vorurtheil zu kämpfen, daß alles, was von dort kommt, wenig gepflegt und nachlässig fabricirt ist. Versuche es doch ein Elsässer Fabrikant, in Rouen Mülhauser Waare zu erzeugen; es wird doch immer nur heißen: es ist Rouener Waare. Ginge aber der Mann in die Nähe von Paris und fielen seine Maaren nur halb so gut aus, wie man dies von Mülhausen gewöhnt ist, — seine Waare würde doch als Mülhauser Waare An klang finden. Aber so sind einmal die Leute! Hätte Rouen nur annähernd so imposant ausgestellt wie die Espagna oder wie Ricart L Comp, in der spanischen Abtheilung, die doch nichts weniger als wunderschön fabriciren; welchen Erfolg hätte Rouen auf der Ausstellung gehabt! Schließlich muß ich noch eines Umstandes erwähnen, der mich, aufrichtig gesagt, unan genehm berührt. ') Vergleiche unseren vorjährigen Bericht