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Einschließlich der Umspannerhäuschen gibt es in Stadt und Land an 200 städtische Gebäude. Verwaltet wird von der Stadt auch der Besitz des Lospitais St. Jakob sowie der der Gotteskastenstiftung. Dem Hospital gehören 419,76 ka, davon im Stadtgemeindebezirke 333,iz tia, von letzterer Fläche sind 217 ka Wald, der vom Revier Hartau mit verwaltet wird. Die Güter des Hospitals sind außer dem Stadtgut das Milchgut (seit 1893) und das Trenklersche Gut (1899) in Eckartsberg. Das Stadtgut hat als Baugrund zur König-Ludwig-Kaserne 1894 sowie zur Errichtung einer Wohnsiedelung am Otterstege und an der Sachsenstraße in den Jahren 1921 bis 1924 größere Ackerflächen abtreten müssen. Die Gotteskastenstiftung besitzt reichlich 11 Ku an Ackern und Wiesen. Insgesamt werden von der Stadt 7271,407 bu Fläche verwaltet. 4. Zittaus Industrie und Kandel?) Zittau ist eine Industriestadt. Es besitzt eine große Anzahl von Fabriken und größeren gewerblichen Betrieben, in denen mehrere tausend Arbeiter Be schäftigung finden. Die erste Stelle nimmt hier die Verfertigung von Web waren ein. Und zwar finden wir hier alle drei Stufen dieser gewerblichen Tätigkeit: Spinnerei, Weberei und Veredelung. Von den 3 hiesigen Baum wollspinnereien hat die Firma Wagner L Moras allein über 50 000 Spindeln. Weit bedeutender noch ist die Weberei. In 14 hiesigen Fabriken laufen etwa 6000 Webstühle. Es werden auf ihnen besonders allerhand Baumwollwaren, wie Kleider-, Blusen- und Futterstoffe, auch Westen-, Rock- und Hosenstoffe, ferner aber auch halb- und kunstseidene Gewebe und reinwollene Waren her gestellt. Die führenden Großbetriebe sind hier außer Wagner L Moras die Mechanische Weberei, die Firmen Wagner L Co., E. F. Köniher, Nachod L Haebler und Lebenstein L Strupp. 2) Sie haben einen Ruf, der weit über Deutschlands Grenzen hinausgeht. Außerdem gibt es in Zittau Hanfspinnerei und Bindfadenfabrikation (Hanf-Union), Erzeugung von Tuchen, leinenen Ge weben, Besatzstücken und Bandagen u. a. W. Die bedeutende Firma F. A. Bernhardt betreibt die Ausrüstung, d. i. die Stückfärberei und Bleicherei, das Merzerisieren (Behandlung mit Lauge und Säuren zum Zwecke des Färbens) und die Appretur (Verschönerung durch Waschen, Glätten usw.) in sämtlichen Baumwoll- und Halbwollartikeln im großen. Erwähnung verdienen ferner die Römersche Rotgarnfärberei « an der Landesgrenze) und die Schlichterei von George Elster. Hervorragend in Spinnerei und Nähfadenherstellung ist der Großbetrieb von Hermann Schubert. Wichtig ist weiterhin die Eisenindustrie in unserer Stadt, die besonders durch die „Zittauer Maschinenfabrik" vertreten wird. Sie liefert Maschinen für unsere Spinnereien und Webereien sowie für Mühlen (z. B. von Bern hard Schnabel) und Ziegeleien (Zeißig L Läuter u. a.). Mit Anfertigung von Spezialmaschinen befaßt sich auch die Firma Schmelzer L Co. (am Okterstege). Die Phänomenwerke von Gustav Hiller stellen Automobile und Fahrräder her. Mehrere Firmen (z. B. Max Weber) liefern für Wagen und Maschinen Federn. Die Fabrik von Max Vetterlein fabriziert Jalousien. Von Bedeu tung ist ferner die Verfertigung von Möbeln, von Pianos und Flügeln «Max >) Teilweise nach KI 2) Eine große Fabrik in der östlichen Vorstadt ist z. Z. noch unvollendet.