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— 222 hemmten überall des Wanderers Tritte. Da ging Klinisch mit außerordent lichem Fleiß ans mühevolle Werk, diese Flächen zu ebnen. Es sanken unter seinem kräftigen Arme die Stämme des Waldes, und die Felsblöcke wurden versenkt oder hinweggesahren. Die Quellen des Bergabhanges wurden herbei gezogen und die sumpfigen Stellen getrocknet. Bald erhoben sich geräumige Arbeitsstätten und freundliche Wohngebäude, und fleißige Menschen sammelten sich und schafften dem Vaterlande reichen Gewinn.!) Ehre dem fleißigen Manne, dessen segensreiche Tätigkeit seinen Kindern Käufer baute! In dem Namen seiner noch heute blühenden Gründung wird sein Name und das Gedächtnis seines Wirkens fortleben bis in ferne Zeiten. 157. Gasthof zum Weihen Stein in Känischmühe. 55. Aus dem Sagenschatze der Keimat. Die Lieblingsgestalten der Lausitzer Volkssagen, die Zwerge, heißen in unserer Gegend Querxe. Am Breiteberge und an andern Orten befindet sich ein Querxbrunnen und ein Querxloch. Dem Querxborn verdankten sie ihren Ursprung, auch war er der Badeort der kleinen Männlein, und durch das Querxloch gingen sie aus und ein. Sie konnten sich unsichtbar machen, indem sie ihr Nebelkäppchen aufsehten. Das ist ein spitziges Kütlein, ein Abbild des Berges, in dem der Zwerg unsichtbar wohnt. Sie waren harmlos und gut artig, wenn man sie nicht erzürnte, kamen oft in die Dörfer und Stuben, saßen mit zu Tische und tranken Milch. Bisweilen liehen sie von den Men schen allerhand Gegenstände, wofür sie zum Lohne Gaben darreichten, die, ') K. brachte es zuletzt dahin, daß er jährlich gegen S000 Schock leinene Garne bleichte. 1840, beim Begräbnis ihres Vaters, regten die 3 berühmten Musiker Schneider, der Kapellmeister Dr. Friedrich Schneider in Dessau <s. S. 195), der Dresdner Koforganist Johann und der Kirschberger Organist Gottlieb Schneider an, die Bleichkolonie nach ihrem Gründer zu nennen, und eine noch lebende Tochter von ihm schlug den Namen „Känisches Mühe" vor, der vom Ministerium bald daraus genehmigt ward. Am 24. Sept. 1840, dreißig Jahre nach seinem Tode, wurde dem verdienstvollen Manne zu Ehren ein Denkstein gesetzt.