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175 - Der älteste noch vorhandene Großschönauer Damast, den das dortige Krumbholzmuseum aufbewahrt, ist eine mit dem Bilde des hl. Abendmahls geschmückte große Altardecke, die 1709 der Kirche zu Lückendorf geschenkt ward. 133. Altardecke aus Damast von 1709. 40. Zittau im Schwedenkriege. Als der sächsische Kurfürst August der Starke, der zugleich König von Polen war, das schwedische Livland erobern wollte, geriet er in einen Krieg mit dem jungen, tapfern Schwedenkönige Karl XII. Von den Drangsalen dieses Schwedenkrieges wurde auch unsere Gegend mit betroffen. Ums Jahr 1699 und später lagen hier öfters sächsische, dänische und russische Truppen im Quartier. Unter den Jünglingen Zittaus und der Umgebung fanden bisweilen Soldatenaushebungen durch das Los statt. Endlich kamen die Schweden (im November 1706), und in Dors und Stadt zitterte man vor ihnen. Aber sie waren besser als ihr Ruf, und wenn auch von einzelnen, rohen Soldaten Ausschreitungen verübt wurden, so hielten sie im ganzen gute Mannszuchk. Nur durch ihre ungeheuren Forderungen machten sie sich bald bei der Be völkerung verhaßt. Der schwedische Einfall kostete Zittau an Geld und Lieferungen nahezu 81000 Taler. In Zittau blieben die Schweden ziemlich ein Jahr lang, die Lieferungen an sie aber währten bis 1708. 41. Zittau im 1. und 2. Schlesischen Kriege. 1740 begann der erste von den 3 Kriegen, die König Friedrich II. von Preußen mit Maria Theresia um den Besitz Schlesiens führte. Sachsen war mit Preußen verbündet, es hatte Aussichten, mit Kilfe preußischer Unterstützung Böhmen und Mähren zu erwerben. Allein die Untätigkeit der sächsischen Armee vereitelte den Erfolg, und Friedrich schloß mit der Kaiserin 1742 einen ihm günstigen Frieden, wobei der Kurfürst leer ausging. Zittau sah während dieses Krieges wiederholt preußische Truppen in seinen Mauern; mehrfach weilte u. a. Fürst Leopold von Dessau in der Stadt. Im 2. Schlesischen Kriege stand Sachsen auf Österreichs Seite. Die Preußen rückten in Böhmen ein, und auch Zittau hatte durch Truppendurch märsche wieder zu leiden. Bald mußte aber Friedrich nach Schlesien zurück,