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XXI. Jahrgang. »ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.« No. 24. 1903 1904. Die Konstruktion des von der Maschinenfabrik Oerlikon gebauten, großen Drehstromgenerators von 840 PS. Aufnahmefähigkeit war durch die Bedingung beeinflußt worden, daß sein Rad zugleich als Schwungrad der Dampfmaschine wirken soll. Die Hauptbelastung des Generators bildet der große Motor. Es konnte also die Periodenzahl der Anlage so gewählt werden, daß einerseits die Polzahl des Motors nicht übermäßig groß und anderseits die Polzahl des Generators nicht übermäßig klein wurden. Für den Generator war die Wahl eines größeren Durchmessers empfehlens- Das Polrad wird durch eine von einer vertikalen Dampfmaschine besonders angetriebene Gleichstrommaschine erregt. Obgleich bei der getroffenen Anordnung für den normalen Betrieb — Einrücken des Motors bei im Gang befindlicher Primärmaschine — und der Wahl der ein- kurbeligen Tandemmaschine die Erregermaschine direkt am Generator hätte angebracht werden können, entschloß man sich dennoch zu dieser Anordnung aus Gründen der besseren Manövrierfähigkeit, welche man sich für eine derartig große Anlage sichern wollte. wert, um das vorgeschriebene, sehr große Schwungmoment zu erreichen. Würde nun die Polzahl des Generators zu klein gewählt, so müßten“den Polkernen und Magnetspulen sehr unrationelle Dimensionen gegeben werden. Auf Grund dieser Ueberlegungen wurde die Periodenzahl£ zu 22,5 festgesetzt, welche für den Generator 30, für den weiter unten be schriebenen Motor 36 Pole ergiebt. Die Klemmenspannung des‘Generators I Wie bei der Beschreibung des Motors später bemerkt werden wird, ergaben die vor der Inbetriebsetzung angestellten Versuche, daß es sehr vorteilhaft wäre, den Motor und die Pumpe auch ohne den Anlaßwider stand in Betrieb setzen zu können, zu welchem Zwecke eine von der größeren Dampfmaschine unabhängige Erregung notwendig war. Während des Ganges der Pumpe muß dieser Generator noch ver schiedene andere elektrisch betriebene Arbeitsmaschinen mit Kraft ver sehen, so eine Streckenförderanlage, eine Becherwerk etc. Die angestellten Versuche ergaben, daß der Generator bei dem jetzigen Betriebe mit etwa. 55% der normalen Leistung einen Wirkungsgrad von etwa 93,4% besitzt. Der Wirkungsgrad bei Voll-Last berechnet sich aus den gemessenen Einzelverlusten mit ca. 94%. Der zweite Generator, welcher mittelst einer auf seiner Welle auf gekeilten Riemenscheibe von 500 mm Breite und 1165 mm Durchmesser von der 150 PS. Dampfmaschine aus angetrieben wird, macht 337 Um drehungen in der Minute. Die Armatur hat eine Bohrung von 800 mm und besitzt 48 Nuten und 12 Doppelspulen. Jede Spule besteht aus 30 Windungen von 4,0/4,6 mm. Die in Serie geschalteten 8 .Erregerspulen besitzen je 182 Windungen von 4,8/5,2 mm Draht. Der Durchmesser des Magnetrades beträgt 790 mm. Die Erregermaschine dieses Generators ist mit demselben direkt gekuppelt. Um keinerlei Unterbrechung im Betrieb der kleinen Arbeitsmaschinen beim Stillsetzen der Pumpe zu haben, wird der kleine Generator, wenn nötig, vor Ausschaltung des großen Letzterem parallel geschaltet, nachdem der Stromkreis des Pumpenmotors unterbrochen ist. In der Primärstation ist für jeden der beiden Generatoren je ein Maschinenfeld vorgesehen. Jedes derselben trägt den Handhebel für einen Hochspannungs-Ausschalter, ein Amperemeter und ein Voltmeter mit transformierter Spannung für den Hauptstrom, ein Amperemeter für den Erregerstrom und das Handrad für den Spannungsregulator. Im Inneren der Apparatenanlage sind die Regulierwiderstände, Zugschalter, Meßtrans formatoren und Sicherungen untergebracht. Pumpenanlage. Die Pumpenkammer hat eine Grundfläche von 70,2 m 2 . eine Höhe von 5,7 m und ist in Kappen gewölbt. Die Gewölbe sind zwischen X Eisen von 400 mm Höhe mit 1 % Stein ausgeführt. Die Pumpe ist für eine Leistung vom 5 m s pro Minute auf eine Förderhöhe von 400 m bei 75 Umdrehungen, mit 225 mm Plungerdurchmesser und 600 mm Hub, von der Firma C. Hoppe, Berlin, gebaut. Die Saughöhe der Pumpe konnte bis zu 5 m gewählt werden; da man jedoch durch diese Höhe keine Reserve hätte erzielen können, so fr. .■ Schaltungsschema. Legende: A mp öreinet er . . . . = A Ausschalter . . . . = Au Erregennaschine . . ED Generator - = G Motor = M Phasenlampe . . . . = Pli Regulator = R Regulirwiderstand RW Sicherungen . . . . s Transformator . . . - T Umschalter .... — U Voltmeter = V icht 4800 r beträgt 2000 Volt. Der Durchmesser des Generatorrades erre der Luftzwischenraum soll 10 mm betragen. Das Rad besitzt eine Schwung masse von 17,000 kg mit einem Schwungradius von 2,2 m. Die Armatur des Generators besitzt 180 Nuten, 2 Nuten pro Pol und Phase. In jeder Nut befinden sich 7 Leiter, welche aus 4 parallelen Drähten von 4,8/5,3mm betragen. Die 30 in Serie geschalteten Erregerspulen besitzen je 68 Windungen von 10/11 mm Draht.