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Zeitschrift für die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete der angewandten Elektrizitätslehre. Abonnements werden von allen Buchhandlungen und Postanstalten zum Preise von Mk. 4.— halbjährl., Mk. 8.— g nzjährl. angenommen. Von der Expedition in Frankfurt a. M. direkt per Kreuzband bezogen: Mark 4.75 halbjährlich. Ausland Mk. 6 — , ganzjiihrl. Mk. 12.— Expedition : Frankfurt a. M., Kaiserstrasse 10 Fermprechstelle No. 586. Erscheint regelmässig 2 Mal monatlich im Umfange von 2 1 /» Bogen. Post-Preisverzeichniss pro 1903 No. 2411. Inserate nehmen ausser der Expedition in Frank furt a. M. sämmtliche Annoncen-Expe ditionen und Buchhandlungen entgegen Insertions-Preis: pro 4-gespaltene Petitzeile 30 -$>. Berechnung für 1 I 1 , l /„ */, und V, Seite nach Spezialtarif. Inhalt: Sicherheitsvorrichtungen für elektrische Strassetibuhnen. S. l. — lieber einen neuen asynchronen Wechselstrommotor. S, 2. — Beschreibung des Ferraris-Phasen-Indi- kators. S. 3. — lieber die Verwendung von Aluminium für elektrische Leitungen. S. 4. — Nernst-Lampen der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft für Kerzenleuchter. S. 5. — Dir Elektrizität in einem modernen landwirtschaftlichen Betriebe. S. 5. — Die Funken-Tele graphie im Yacht-Sport. S. 0. — Elektrische Treidelei an Kanälen nach dem System Wood. S. 6' — Kleine Mitteilungen: Ausbeutung der Wasserkräfte Italiens für Elektrizitäts zwecke. S. 6. . — Eine grossartige Elektrizitätsübertragung S. 7. - Das Jubiläum der Bogenlampe. S. 7. — Neues von der drahtlosen Telegraphie. S. 7. — Eine bemerkenswerte Dynamo. S. 8. — Das Banti’sche Phänomen. S. 8. —■ Elektrischer Alarm gegen Rauchver giftung. S. 8. — Von dem Verbände Deutscher Elektrotechniker sind neue Sicherheitsvor schriften für die Errichtung- elektrischer Starkstromanlagen. S. 8. — Göppingen. S. 8. Bahn von Gloggnitz auf den Semmering. S. 8. — Heidelberg. S. 8. — Altenau. S. 8. — Arnstadt. S. 8. — Mülheim. S. 8. — Pirmasenz. S. 8. — Die Aussichten der deutschen Elektrizitätsindustrie. S. 8. — Saarbrücken. S. 8. - Die Studiengesellschaft für elektrische Schnellfahrten. S. 8. — Der Verein zur Wahrung gemeinsamer Wirtschaftsinteressen der deutschen Elektrotechnik. S. 8. — Kabelwerk Rheydt. S. 8. — 4pCt. Anleihe der Akt.-Ges- Brown, Boveri u. Co., Baden (Schweiz.) S. 8. — Breslau. S. 9. — Weltausstellung in St- Louis. S. 9. Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. C. Büchner. S. 9. — Stettiner Elektrizitäts werke. S. 9. Hamburgische Elektrizitätswerke. S. 9. — Akt.-Ges. Körtings Elektrizitäts werke. Hannover, s. 9. Vom Kupfermarkt. S. 9. — Technische Hochschule’zu Darm stadt. S. 9. — Dem Fabrikanten Bernhard Löffler in Frankfurt a. M. S. 9. — N eue Bücher uncl Flugschriften. S. 9. — Polytechnisches: Wasser-Destillierapparat -Patent Milrrle“. S. 10. — Patentliste No. l. — Börsenbericht. — Anzeigen. Sicherlieitsvorrichtimgen für elektrische Strassenbahnen. Vor Kurzem tagte in Dresden die neunte Hauptversammlung des Vereins deutscher Strassen- und Kleinbahnverwaltungen. Der Mittelpunkt der Verhandlungen war wieder die Besprechung der Schutzvorrichtungen für die Strassenbahnwagen, wobei an das Er gebnis des vom Rate der Stadt Dresden und den beiden Dresdener. Straßenbahn-Verwaltungen erlassener Preisausschreiben über Schutz vorrichtungen an Straßenbahneu gegen das Ueberfahren von Personen angeknüpft wurde. Als Preise waren insge samt 10,000 Mk. aus- gesetzt. Unter den eingegangenen 307 Mo dellen, 113Zeicbnungen und 34 schriftlichen Anregungen fanden sieh nur 7 Einsen- 18 ' ' düngen zum prakti schen Gebrauch bezw. Versuche geeignet, womit demnächst ein sechsmonatlicher Probebetrieb eröffnet werden soll. Die Einsendungen wurden in drei Gruppen geteilt: 1. Greif- und Stoßgitter oder Netze, 2. Räumer und Fangnetze und 3. Bremsen. Bei Besprechung dieses * Ergebnisses wurde hervorgeho ben, daß auch die ansgewählten sieben Einsendungen keine neuen Ideen ent halten und daß das Preisausschreiben gezeigt hat, daß die sogenannten Fänger fast gänzlich abgethan zu be trachten sind. Tref fend bemerkte der Redner, DirektorM a rh o 1 d-Berlin, daß die Schutz vorrichtungen in der Hauptsache die zu Falle gekommenen Personen nicht noch weiter gefährden sollen. Die beste Schutzvorrichtung sei die gute Bremse, die Beseitigung der unter der Plattform hervor ragenden Wagenteile und schließlich die gute Ausbildung des Per sonals. Die anderen Redner äußerten sich in ähnlichem Sinne und wiesen besonders darauf hin, daß die beste Sehutzvorrichtung nicht auf dem Wege der Erfindung geschaffen werden kann, sondern durch gediegene fachmännische Durchbildung und Ausbau des Systems der Wagen und des Betriebes. Diesen Ausführungen könnte man unbedingt beistimmen, wenn man nicht die auch im abgelaufenen Jahre wieder bedeutende Zahl von Unglücksfällen, veranlaßt durch die Straßenbahnen, aus dem diesen Besprechungen unmittelbar folgendem Berichte des General sekretärs Veil gut h-Hamburg entnehmen müßte. Die Unfallstatistik umfaßt 117 Bahnen mit 880,866,849 beförderten Personen im Jahre 1902. Obgleich sich die absolute Zahl der Unfälle vermindert hat, trotzdem die Zahl der beförderten Personen um 29 Mill. stieg, waren doch immer noch 636 ernste Unfälle zu verzeichnen, gegen 703 im vor hergehenden Jahre. Die tötlichen Unfälle gingen von 191 auf 136 zu rück, die schweren Verletzungen von 508 auf 505. Festgestellt wurde, daß der Motorwagen dreimal so viel Unfälle veranlaßt, wie der Anhängewagen, was übrigens natürlich ist. Wie zahlreiche Gerichtsverhand lungen ergeben, trifft die Führer oder das andere Personal der Straßenbahnen nur in den seltensten Fällen die Schuld an Uufallen; fast immer ist es ent weder der Leichtsinn des Publikums, unmittelbar vor einem daher kommenden Straßenbahnwagen die Geleise zu überschreiten, oder es sind unglückliche Verhältnisse, wie starker Verkehr, Unacht samkeit des Publikums, welche Unfälle zur Folge haben. Die Mittel, solche Unfälle zu vermeiden, sind bekannt. Sie bestehen in den schon eingangs erwähnten Vorrichtungen. Das Dresdener Preisausschreiben hat ergehen, wie außerordentlich lebhaft man sich mit der Konstruktion solcher Vorrichtungen beschäftigt, weshalb es von Interesse sein dürfte, einige derartige Entwürfe hier vorzuführen. Die älteste Einrichtung bestand in dem schaufelförmigen Auffangen der vor den Motorwagen kommenden Hindernisse. Auf den ersten Blick möchte es erscheinen, als ob diese Fänger das beste Mittel für derartige Fälle sind, jedoch hat die Praxis schon nach kurzer Zeit erwiesen, daß sie nicht allein etwa gestürzten Personen eine zweite, vielleicht noch größere Gefahr bringen können, sondern 1 N