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XXI. Jahrgang. ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. 160 No. 13. 1903/1904. Brände. Regensburg. In Kumpfmühl ist dieser Tage die Brauerei Zacher abgebrannt. — Moskau. In der Werkstätte der Brester Bahn brach ein Brand aus, bei welchen zehn neue Lokomotiven vernichtet wurden. — Mühlberg a. E. Dieser Tage brannte in Lösnig die zum dortigen Rittergute i gehörige grosse Ziegelei nebst den Trockenschuppen total nieder. — Zell a. H. In Unterentersbach wurde die Papierfabrik Stein & Co. durch Grossfeuer teilweise zerstört. — Pfullendorf (Baden). Die Schlossersche ; Möbelschreinerei dahier brannte vollständig nieder. Die Maschinen etc. sind ein Raub der Flammen geworden. — Königsee. Die Preunelsche mechanische Weberei in Friedrichsdorf, Bezirk Königsee, ist gänzlich j niedergebrannt. — Wald (Kreis Solingen). Die Maschinenfabrik von Breuer & Schmitz, Weyer, ist dieser Tage bis auf das Kesselhaus ab gebrannt. Der Schaden beträgt 400,000 bis 500,000 Mk. — Wismar. Dieser Tage brach in der Modellschreinerei der Eisengiesserei des Herrn Geh. Kommerzienrats Podeus zwischen Lindenstrasse und Turnplatz Feuer aus, welches die Gebäude und viele wertvolle Modelle einäscherte. — Zeulenroda. Dieser Tage brach in der Ronickeschen Möbelfabrik Feuer aus, durch welches die Fabrik vollständig eingeäschert wurde. Betriebsbericlite. Akkumulatoren- und Elektrizitätswerke-Aktiengesellschaft vorm. W. A. Boese u. Co. in Berlin SO. Die Reorganisation der finanziellen Verhältnisse der Gesellschaft ist 1903 eingeleitet und mit Erfolg durchgeführt worden, jedoch hatte die Gesellschaft während des grössten Teiles des Jahres noch unter dem nachteiligen Einfluss dieser Verhältnisse zu leiden. Es konnte somit diesmal auf ein befriedigendes Ergebnis von vornherein nicht gerechnet werden, es sei indessen zu erwarten, dass die wiedergewonnene Bewegungs freiheit künftig in der Entwicklung des Unternehmens zum Ausdruck kommen wird. Während durch die Erörterungen über die Reorganisation des Unternehmens eine gewisse Unsicherheit in die Kundschaft hinein getragen worden war, liess auch die Konkurrenz nichts unversucht, um die Situation, in die die Gesellschaft vorübergehend geraten war, auszunutzen. Deshalb ist der Gesamtumsatz hinter den unbefriedigenden Ziffern des Vorjahres noch zurückgeblieben. Den Hauptausfall hat der Umsatz in stationären Akkumulatorenbatterien aufzuweisen. Die nutz bringende Exploitierung dieses Fabrikationszweiges wurde insbesondere dadurch unterbunden, dass eine Anzahl Grossfirmen der Elek trizitäts-Industrie allgemeine Lieferungsverträge mit der in Deutschland den grössten Umsatz in stationären Akkumu latorenbatterien erzielenden Gesellschaft einging. Andererseits sahen sich hierdurch jüngere Firmen veranlasst, Aufträge auf stationäre Akkumulatorenbatterien zu Preisen entgegenzunehmen, welche kaum mehr die Selbstkosten deckten, häufig auch noch unter dem gleichzeitigen Zu geständnis von mehrjährigen Gratisgarantien bezw. unhaltbar niedrigen Unterhaltungssätzen. Derartige Zustände erscheinen allerdings auf die Dauer ganz unhaltbar und es ist begreiflich, dass sich die Verwaltung von W. A. Boese & Co. entschlossen hat, bis zur Wiederkehr normaler Ver- hältnisse auf dem Gebiete der stationären Akkumulatorenfabrikation sich eine grössere Reserve aufzuerlegen, dagegen in verstärktem Maasse [ diejenigen Fabrikationsspezialitäten zu fördern, in denen die Gesellschaft , in früheren Jahren fortlaufend befriedigende Erfolge erzielte und in welchen sie vor der Konkurrenz einen wesentlichen Vorsprung besitzt. : Hierzu zählt neben der Herstellung transportabler Akkumulatorenbatterien j die elektrische Zugbeleuchtung, auf deren allmähliche Einführung zu rechnen ist. Die im Laufe des vorigen Jahres dem Betriebe angegliederte Abteilung für die Ausführung von Zentralheizungs- und Lüftungsanlagen hat trotz der Einführungsschwierigkeiten nur eines geringen Zuschusses bedurft. Die Zahl der bereits im laufenden Jahre bewirkten Abschlüsse lässt auf eine befriedigende Entwicklung dieser Abteilung schliessen. Das Gesamtresultat stellt sich wie folgt: Der Betriebsverlust pro 1903 beträgt 185,278 Mk., dazu treten die ordentlichen Abschreibungen mit 126,420 Mk., in Summa 311,698 Mk., zu deren Deckung der ordentliche Reservefonds mit 88,301 Mk. heranzuziehen und dem Reorganisations gewinn 223,396 Mk. zu entnehmen sind. Auf Grund der durchgeführten Beschlüsse der ausserordentlichen General-Versammlung vom 20. Juni 1903 sind der Gesellschaft abzüglich Zinsen 1,560,580 Mk. zugeflossen. Dieser Betrag ist zur Deckung der Kosten der finanziellen Reorganisation mit 63,762 Mk., des Disagio auf begebene Schuldverschreibungen mit 133,749 Mk., der ausserordentlichen Abschreibungen auf die Bestände vom 1. Januar 1903 mit 650,000 Mk, des Verlustes bei Auflösung der Zweigfabrik in München mit 216,271 _Mk., des Verlustes des Oesterreichischen Unternehmens in Wien mit 273,401 Mk., sowie zur Ausgleichung des Gewinn- und Verlust kontos pro 1903 mit 223,396 Mk. verwandt worden. Bergmann-Elektrizitätswerke, Aktiengesellschaft Berlin. Die Gesellschaft beantragte die Zulassung von 2V a Mill. Mark Aktien zum Handel und Notierung an der Berliner Börse. Sächsische Akkumulatorenwerke, Aktiengesellschaft, Dresden. Im Konkurs dieser Gesellschaft, einer Gründung der Dresdner Kreditanstalt, gelangt jetzt nach Befriedigung der festgestellten bevorrechtigten Forderungen eine Sproz. Quote an die nicht bevorrechtigten Forderungen, deren Höhe sich auf 947,477 Mk. stellt, abschlagsweise zur Auszahlung. Deutsch-Atlantische Telegraphen-Gesellschaft. Köln. Das Gewinn- und Verlust-Konto zeigt nach Deckung der Unkosten, der Zinsen_und der Kosten der Kabelreparaturen und nach Ueberweisung von 247,667 Mk. an den Kabel-Amortisations- und Erneuerungsfonds, ferner nach Verwendung von 52,031 Mk. für Abschreibungen auf Kabel vorrat, Apparate und Mobilien einen Ueberschuss von 1,565,351 Mk. (1,491,113 Mk. im Vorjahre). Dem gesetzlichen Reservefonds werden hieraus 61,078 Mk. (65,284 Mk. i.V.) zugewiesen. Der am 12. April d. Js. zu Köln stattfindenden General versammlung wird die Verteilung einer Dividende von 5Va pCt. (gegen 5 pCt. i. V.), im Gesamtbeträge von 1,155,000 Mk. vorgeschlagen werden, sodass nach Deckung der vertraglichen und statutenmässigen Tantieme ein Vortrag von 323,635 Mk. (343,797 Mk. i. V.) verbleibt. Elektrische Strassenbahr Breslau. Dem Aufsichtsrate wurde der Abschluss für das Rechnungsjahr 1903 vorgelegt und beschlossen in der auf den 11. April d. Js. zu berufenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 5 pCt. nach Dotierung des Erneuerungs- und des Amorti sationsfonds mit zusammen 72,000 Mk. und nach Abschreibungen von 16,257 Mk. zu beantragen. Schlesische Elektrizitäts- und Gas-Aktiengesellschaft in Breslau. Nach dem Abschluss pro 1903 stellt sich der Ertrag der von der Gesellschaft be triebenen Oberschlesischen Elektrizitätswerke auf 959.711 Mk. (745,813 Mk. i. V.), der Ertrag der Gasanstalt Glogau auf 129,106 Mk. (112,136 Mk. i. V.) Nach Abzug der Geschäftsunkosten etc. und der Abschreibungen in Höhe von 332,000 Mk. (255,000 Mk.), verbleibt ein Reingewinn von 435,944 Mk. (365,399 Mk.) Die Dividende beträgt 7 pCt. auf beide Aktienkategorien (6 pCt. i. V.) Zwickauer Elektrizitätswerk- und Strassenbahn-Aktiengesellschaft. Der Brutto gewinn einschliesslich des Vortrages beträgt 185,530 Mk. (203,810 Mk.) Hiervon sollen zur Dotierung des Erneuerungs- und des Amortisations fonds 72,400 Mk. (71,800 Mk.) verwandt, 5172 Mk. (4064 Mk.) dem Reserve fonds zugewiesen und 100,000 Mk. als 4 pCt. Dividende (3 pCt.) auf das Aktienkapital von 2,500,000 Mk. zur Verteilung gebracht werden. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr werden vom Vorstand als günstige bezeichnet. Bekanntlich ist an obiger Gesellschaft die Elektra, Aktiengesellschaft in Dresden, durch Aktienbesitz erheblich interessiert. Leipziger Elektrizitätswerk Die Generalversammlung genehmigte ein stimmig den vorliegenden Bericht und den Rechnungsabschluss für das neunte Geschäftsjahr, sprach die Entlastung der Verwaltungsorgane aus und stimmte der Verteilung des nach Abzug der Abschreibungen und Rückstellungen im Gesamtbeträge von 227,800 Mk. sich ergebenden Rein gewinns von 224,396,76 Mk. zu. Danach werden 180,000 Mk. als 6 pCt. Dividende verteilt, 10,903,75 Mk. dem gesetzlichen Reservefonds überwiesen, 7000 Mk. Tantieme an den Aufsichtsrat, 20,717,12 Mk. Tantieme an Vor stand und Beamte gewährt und 5775,89 Mk. auf neue Rechnung übertragen. Elektrizitätswerke Betriebs-Aktiengesellschaft Riesa. Der aus den Elek trizitätswerken erzielte Gewinn hat eine Zunahme zu verzeichnen; die geringeren Rückstellungen in diesem Jahre werden auf den Wegfall des Elektrizitätswerkes Plauen zurückgeführt. Das Installationsgeschäft hatte unter der starken Konkurrenz und den äusserst gedrückten Preisen sehr zu leiden. Der Abschluss ergibt einschliesslich 47,242 Mk. Vortrag einen Gewinnsaldo von 54,293 Mk., der wie folgt verwendet werden soll; 5pCt. dem Reservefonds 2714 Mk., 3‘/ 2 pCt. Dividende auf 600,000 Mk. in Umlauf befindliches Aktienkapital 21,000" Mk. und als Vortrag auf neue Rechnung 30,579 Mk. Deutsche Gasglühlicht-Aktiengesellschaft, Berlin. Auf der Tagesordnung der Generalversammlung der Oesterreichis&hen Gasglühlicht- und Elektrizitäts gesellschaft in Wien, steht die Trennung der bisher von dieser Gesellschaft betriebenen zwei Abteilungen, nämlich für Gasglühlicht und für Osmium licht. Die letztere Abteilung soll in den Besitz des Dr. Auer von Welsbach übergehen. Dieser Umstand hat, wie die Direktion der Deutschen Gas glühlicht Aktiengesellschaft mitteilt, zu irrtümlichen Annahmen geführt. Zur Richtigstellung derselben wird mitgeteilt, dass die Rechte, welche die Deutsche Gesellschaft gegenüber der Oesterreichischen Gesellschaft betreffs der Ausbeutung des Osmiumlichtes in Deutschland erworben hat, durch keinerlei Beschlüsse der Oesterreichischen Gesellschaft geändert oder ein geschränkt werden können. Was die Zukunft der Osmiumlampe anlangt, so habe die Direktion der Deutschen Gasglühlicht-Aktiengesellschaft in der letzten Generalversammlung mitgeteilt, dass die Vorteile der Osmiumlampe sich unverändert bewähren. Ferner hat sie mitgeteilt, dass die Fabrikation und der Verkauf der Osmiumlampen Fortgang finden. Von diesen Mit teilungen sei auch heute nichts zurückzunehmen. Die Direktion hofft mit Bestimmtheit, dass die Osmiumabteilung der Deutschen Gasglühlicht- Aktiengesellschaft in Zukunft zu den Erträgnissen der Gesellschaft bei tragen werde. Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft Berlin. Laut Beschluss der General versammlung vom 27. Februar 1904, soll das Grundkapital der Gesellschaft nach näherer Massgabe des Protokolls über die Generalversammlung, um 26 Mill Mark erhöht werden. Diese Erhöhung ist entsprechend dem gedachten Beschlüsse durchgeführt. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt jetzt 86 Mill. Mark. Gesellschaft für elektrische Beleuchtung, St. Petersburg. Bei diesem Unter nehmen, das der Aktiengesellschaft Siemens & Halske nahesteht, wird für das am 15. Mai a. St. abschliessende Betriebsjahr 1903/04 voraussichtlich eine Dividende von 3*/ 2 pCt. in Vorschlag kommen können, gegen nur 2'/s pCt. im Vorjahre. Commercial Cable Company. Nach dem Jahresberichte für 1903 stellte sich der Gewinn einschliesslich 147,529 Doll. Vortrag auf 2,656,055 Doll., davon werden zunächst 800,000 Doll, für Zinsen auf Bonds und Debentures, ferner 1,200,000 Mk. für 8 pCt. Dividende auf Kapital-Stock gekürzt. Die Reserve erhält weitere 350,000 Doll, und stellt sich dann auf 5,372,520 Doll., und stellt sich dann auf 5,372,520 Doll., der Versicherungsfonds (Stationen, Apparate, Kabeldampfer etc.) 150,000 Doll, und erreicht damit die Höhe von 1,020,862 Doll. Auf neue Rechnung werden 156,055 Doll, vorgetragen. Ungarische Siemens-Schuckertwerke in Pressburg. Die Geschäftsnieder lassung der Siemens & Halske-Aktiengesellschaft in Budapest, wird von den Ungarischen Schuckertwerken, deren Firma sich in Pressburg befindet, übernommen werden. Beide Niederlassungen werden unter der obigen Firma fortgeführt. Eine Kapitalsveränderung findet infolge dieser Trans aktion nicht statt. Firmenregister. Gesellschaft zur Verwertung des elektrischen Carbone-Lichtes mit beschränkter Haftung, Berlin. Dem Arthur Krätzer in Berlin ist Gesamtprokura erteilt derart, dass er in Gemeinschaft mit einem Geschäftsführer die Gesellschaft vertritt. Die Vertretungsbefugnis des Geschäftsführers John Fagg ist be endet. Arthur Stevenson in Manchester ist zum Geschäftsführer bestellt. Internationale Stromspar-Glühlampen-Gesellschaft Dannhof & Friedländer. Sitz: München. Offene Handelsgesellschaft aufgelöst; nunmehriger Inhaber: Ka tharina Klein, ledig, in Frankfurt a. M. Prokura des Eduard Drucker ge löscht; neubestellter Prokurist: Louis Friedländer, Kaufmann in München. Elektro, Photographische Vergrösserungs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Berlin. Gegenstand des Unternehmens ist: Die Herstellung und der Ver trieb von photographischen Vergrösserungen auf elektrischem Wege. Das Stammkapital beträgt: 20,000 Mk. Geschäftsführer ist: Paul Bülow, Kauf mann, Berlin. Siemens & Halske, Aktiengesellschaft, Berlin. Die Prokura des Carl Mo- purgo und des Edmund Gröschl zu Wien ist erloschen. Prokurist: Karl Janisch zu Charlottenburg. Derselbe ist ermächtigt, in Gemeinschaft mit einem anderen Prokuristen der Gesellschaft, wenn aber der Vorstand aus mehreren Mitgliedern besteht, auch in Gemeinschaft mit einem Vorstands- mitgliede die Gesellschaft zu vertreten und deren Firma mit einem die Prokura andeutenden Zusätze zu zeichnen. E. A. Krüger, Gesellschaft m b. H., Berlin. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von elektrischen Glühlampen und anderen elektrischen Artikeln. Das Stammkapital beträgt 20,000 Mk. Geschäftsführer ist Herr Ernst August Krüger, Elektrotechniker, Pankow. Der Gesellschafter, Elektrotechniker Ernst August Krüger, bringt das von ihm in Pankow unter der Firma E. A. Krüger betriebene Fabrikations geschäft nebst den ihm gehörigen Rohmaterialien, Warenvorräten, Mas^ hinen, Utensilien und Aussenständen nach dem Stande der für den 23. Januar 1904 aufgemachten Inventur mit den Passiven und dem Firmen-