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XXI. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 13. 1903/1904. 150 Sobald der Motor die richtige Tourenzahl erreicht hat und in Phase ist, wird durch gegenseitig gesperrte Schalter der Gleichstrom weg genommen und der Drehstrom des städtischen Netzes eingeschalten. Figur 3 zeigt einen Blick in den Maschinenraum, der leider etwas sehr eng ist, da ein bereits vorhandener Schuppen verwendet werden mußte. Der Maschinenraum ist mit dem Zimmer für Wechsel- und Drehstrommessungen durch ein laut sprechendes Telephon ver bunden, welches den Verkehr zwischen beiden Räumen in be friedigender Weise vermittelt. Zur Heizung dient ein kleiner Petroleumofen. Die Hauptschalttafel zerfällt wie Figur 4 zeigt, in drei Teile, von denen der linke alle zum Betriebe der Maschine für 16 Volt und 200 Ampere nötigen Apparate enthält. Stromseite und derjenigen der Spannungsseite, sowie ein Phasen meter und die Phasenlampen für den Synchronmotor. Der rechte Teil endlich enthält Instrumente und Schalter für die Maschine für 160 Volt und 20 Ampere, sowie zum Laden einer Batterie von 60 Zellen, 90 Amperestunden Kapazität bei 30 Ampere Entlade stromstärke, sowie zum Laden von 8 Spannungsbatterien von je 60 Zellen, die in Parallelschaltung geladen werden. Es ist ein Strom messer für den Maschinenstrom und ein solcher für die Batterie mit doppelseitiger Skala für Ladung und Entladung vorgesehen, außerdem ein Spannungsinstrument nebst Umschalter zum Messen der Masehinen- spannung, der Batterie von 30 Ampere Entladestromstärke und der Spannungsbatterien; im Maschinenstromkreis liegt auch hier ein Minimalausschalter. Die Batterie für 30 Ampere Entladestrom dient Fig\ 5. Blick in den grossen Akkumulatorenraiim. Fig. 6. Kleiner Akkumulatorenfaum. Diese Maschine dient zum Laden der beiden Meßbatterien, bestehend aus je drei Zellen von einer Kapazität von 729 Ampere stunden bei einer maximalen Entladestromstärke von 243 Ampere. Beide Batterien können sowohl jede für sieh allein als auch in Fig. 7. Wechsel- und Drchstr« m-Messzimmer. Reihenschaltung geladen werden und es ist deshalb für jede ein besonderer Strommesser mit doppelseitiger Skala für Ladung und Entladung vorgesehen, während ein Spannungszeiger in Verbindung mit einem Schalter für drei Stellungen zum Messen der Maschinen spannung und der beiden Batteriespannungen dient. Im Maschinen stromkreis liegt außerdem noch ein Minimalausschalter. Der mittlere Teil der Schalttafel weist alle Instrumente und Schalter für den asynchronen Motor, den Synchronmotor und den Doppelgenerator auf und zwar je einen Strommesser für den asynchronen und synchronen Motor, sowie für den Doppelgenerator Stromseite und Spannungsseite, ein Spannungsinstrument nebst Umschalter für drei Stellungen zum Messen der Betriebsspannung, der Spannung der hauptsächlich zum Anlassen des Synehronmotors, außerdem aber erregt sie sämtliche Maschinen. Die Sicherungen für die einzelnen Erregerstromkreise haben mit auf diesem Teile der Schalttafel Platz gefunden, während die zugehörigen Anlaß- und Regulierwider stände unterhalb der betreffenden Schal ter angebracht worden sind. Eine übersichtliche Bezeichnung eines jeden Instrumentes und Schalters schließt Mißgriffe nach Möglichkeit aus. Die Akkumulatoren haben sämt lich in der ersten Etage Aufstellung gefunden und zwar stehen in dem großen Akkumulatorenraum (Fig. 5), die bei den Meßbatterien und die Batterie zum Anlassen des Synchronmotors. Von der letzteren führen einzelne Leitungen nach einem Spannungswähler, sodaß es möglich ist im Präzisionsmeßzimmer 6, 8, 10, 20 oder 120 Volt an zwei besonderen Klemmen abzunehmen und aushülfsweise zu Messungen benutzen zu können. Im kleinen Akkumulatorenraum (Fig. 6), haben die acht Spannungs batterien von je 60 Zellen und drei Amperestunden Kapazität bei einer maximalen Entladestromstärke von 1 Ampere in zwei Schränken Auf stellung gefunden. Es sind je sechs Zellen in einen gemeinsamen Holzkasten gestellt und mit Paraffin ausgegossen; die einzelnen Kästen stehen im Abstande von reichlich 1 cm und sind durch Oelisolatoren isoliert. Zur Ladung und Entladung ist hier noch eine besondere Schalttafel aufgestellt, die außer zwei Stromzeigern für zwei Strom richtungen und zwei dazu gehörigen Sperrschaltern für je acht Strom kreise einen Präzisionsspannungsmesser und dem dazu gehörigen Um schalter noch zwei Widerstände für je vier Stromkreise enthält. Durch acht doppelpolige Umschalter kann man die Batterie entweder sämt lich parallel an die Ladeschienen oder auf eine besondere im Gleich stromzimmer befindliche Verteilungsschalttafel schalten. Die eigentlichen Meßzimmer befinden sich in den Zimmern, die nach dem Neustädter Markt gelegen sind und zwar gelangt man vom Eingang her zuerst in das Zimmer für Wechsel- und Drehstrom messungen. In der Mitte des Zimmers steht ein großer doppel seitiger Meßtisch, der in seinem unteren Teile Schränke zum Auf-