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XXI. Jahrgang. ELEKTOTECHNISCHE NDSCHAU. No. 9. 1903/1904. 101 Gesellschaft auf Aktien, Siemens & Halske, Aktiengesellschaft zu Berlin, Saavedra, Bdnard & Co. zu Valparaiso, Kommanditgesellschaft, die Elektrizi täts-Aktiengesellschaft vorm. Schuckert & Co. zu Nürnberg, die Elektrische Lieh und Kraft-Anlagen-Aktiengesellschaft zu Berlin. — Den 1. Aufsichtsrat bilde v. Der Bankdirektor Arthur Gwinner zu Berlin, der Kaufmann Cuno Feld arm zu Grunewald bei Berlin, der Direktor Johann Hamspohn zu Cha 1 ttenburg, der Kaufmann Elkan Heinemann zu Charlottenburg, der Kau ann Hugo Natalis zu Charlottenburg, der Bankier Dr. Walter Rati :tau zu Berlin, der Rechtsanwalt Dr. Arthur Salomonsohn zu Berlin, der / ' :gierungsbaumeister Philipp Schrimpff zu Gross-Lichterfelde, der In genieur Richard Werner zu Halensee bei Berlin. — Die Kommanditgesell schaft Saavedra Benard & Co. in Valparaiso hat mit der Munizipalität zu Valparaiso» drei Verträge geschlossen. Durch den einen dieser Verträge vom 25. Oktober 1902 ist der Kommanditgesellschaft der Bau und Betrieb elektrischer Strassenbahnen in einer Länge von 27 Kilometer auf die Dauer von 30 Jahren übertragen. Es gehen damit auch die bisher vom Ferrocarril Urbano betriebenen Linien, die dieser Gesellschaft früher gehörigen Grund stücke, Gebäude, Gleise, das rollende Material und sonstige Vorräte, sowie eine vom Ferrocarril Urbano-Wheelright Plava Ancha betriebene Linie und eine solche vom Ferrocarril del Sauce betriebene Linie mit sämtlichen Gleisen und allem rollenden Material in ungefährer Länge von zusammen 17 Kilometern über, sodass etwa 10 Kilometer nach näherer Massgabe des Vertrages zu bauen sind. Durch den zweiten Vertrag vom 25. Oktober 1902 wird die Versorgung der öffentlichen Beleuchtung mittels Elektrizität auf-die Dauer von 10 Jahren der Firma Saavedra, Benard & Co. über- trageh, und werden hierbei die Maximalpreise für die an Private gelieferte Elektrizität festgesetzt. Durch einen dritten Vertrag vom 28. Oktober 1902 ist der genannten Kommanditgesellschaft das Recht eingeräumt, für die Dauer von 30 Jahren aus dem Penuelas-See bis zu einem bestimmten jährlichen Höchstbetrage Wasser zur Verwendung als Triebkraft vom 28. Oktober 1904; ab zu entnehmen. Konkurse. ^Elektrotechniker Friedrich Meybohm, alleiniger Inhaber der Firma Mcyttphm & Peterau zu Hamburg, Johannesbollwerk 15. Verwalter: Buch halter Bernhard ITenschel, grosse Theaterstrasse 39 a. Offener Arrest mit AnkeJgefrist bis'zum 28. Jauuar d. J. einschliesslich. Anmeldefrist bis zum 9. Februar d. J. einschliesslich. Erste Gläubigerversammlung 29. Januar d. J., Vormittags 11 Uhr. Allgemeiner Prüfungstermin 24. Februar d. J., Vor mittags 101/4 Uhr. Allgemeine Phonographen-Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Crefeld ist am 16. Jannuar 1904 das Konkursverfahren eröffnet worden. Rechtsanwalt Haake in Crefeld ist Konkursverwalter. Anmeldefrist bis zum ,16. März 1904. Erste Gläubigerversammlung am 13. Februar 1904, Vormittags 11. Uhr, Zimmer 20. Prüfungstermin am 26. März 1904, Vor mittags 11 Uhr, Zimmer 20. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis zum 12. Februar 1904. Polytechnisches. Eine verantwortliche Arbeit des Kernmachers.*) 1 Von R. H. Palmer. Bei Herstellung der Gußformen besorgt der Former den einfacheren Teil und der Kernmacher denjenigen, welcher die größere Geschicklichkeit verlangt. Wir- sind geneigt dem Former allen Erfolg bei einem guten Gus e zuzuschreiben, da wir oft vergessen, daß, wenn eine Form eine Anzahl Kerne von oft viel facher Zusammensetzung verlangte, dem Kernmacher ebenso gut der Erfolg zu verdanken ist. Das Modell, Fig. 2 ist rund und fest, mit einem Kernlager B an der Spitze und einer andern Kern form A in der Front. Das Modell wird auf das Gussbrett gelegt, in dem Unterkasten einge rammt, überwal t und der Formmantel ebenfalls festge stampft, wie beim flachen Modell; na- natürlich mit Ein güssen und Luft löchern etc. ver - sehen. Figur 3 zeigt die Kernbüchse zur Herstellung des Kerns A , Fig. Hli-4 K.lü.0 L. »- 5. Die Kernbüchse Fig. 3, wird bis zur Spitze der Marken A. festgestampft, wobei einige Drähte zwischen diese gelegt sind. Kanäle aus feiner Asche werden jetzt an gebracht, wie hei C, Fig. 7, zu ersehen ist, dann wird sie geschient, so dass zwei Drähte jede der Marken durchqueren, wenn der Sand festgedrückt ist und die notwendigen anderen Stützen werden eingelassen; da wir aber mehr mit den die Marken durchquerenden Lei tungen zu tun haben, verweilen wir bei diesen. Diese Kanäle nehmen einen besonderen Weg von etwa 4 s / 8 Zoll Breite ein. Fig 4 zeigt den Kernmantel zur Herstellung des Kernes B, f Fig. 5, welcher die Stelle der durch den Ke n Fig. V- B hergestellten Foim ausfüllen soll. Man siebt, daß.lie Marken in dieser Kernbüchse sich bis zur Spitze ausdehnen und so Löcher durch den Kern herstellen. Dieser Kern ist gu . geschient und getrocknet. Gasröhrenstücke von gewünschter Länge werden nun mit Zeugstüeken um wickelt, welche ia dicke Schwärze aus Melassewasscr und Graphit getaucht wurden, Iris sie von der verlangten Stärke sind und dan 1 getrocknet werden. A Der Jn der kleineren Büchse hergestellteKern be.-itztdann jeneRölirenstücke, wekjhe in die durch die Marken B hergesteliten Höhlungen eingesetzt sind, die L o T is .. * * ; - • , f v *) Nach 1 „Am. Machin.“ sich nun auf der Spitze des Kerns befinden. Nachdem sie festgestampft sind, werden sie zu einer Platte ausgewalzt. Hierauf hat der Kern das Rohr zurück bewegt und wird übergewalzt, wobei der Sand bis zu den Leitungen, welche die Marken A durchsehneiden, abgestochen wird, wodurch sieh ein Kanal bildet, in welchem ein Nagel quer durch die Leitungen und unter die Oberfläche des Kerns gelegt wird. Ein Drahtstück wird nun zu einer Schleife an einem Ende gedreht und ein Stift hindurch gesteckt. Der Kern ist auf seine Kante gestellt und die drei Leitungen werden durch den Kern zwischen die die Marken A kreuzenden Drähte geführt. Der Stift in jeder Schleife folgt dem für sie hergestellten Kanal, und die Leitungen gehen durch die Markenhöhlungen A, wenn der Kern flach niedergelegt ist. Die mit Lumpen bedeckten Gasröhren werden nun über die Drähte in die Markenhöhlungen A gestellt und sorgfältig abgediebtet. Diese bedeckten Drähte bilden dann die Teile C in Fig 5. Eine Anzahl von Stützen D, Fig. 5, sind auf dem Kern aufgestellt. Diese zeigen die Stärke des Gusses über der Spitze des Kerns an. Der breite Kern, welcher mit durchge henden Löchern versehen ist, wird nun über die Gasröhrenstücke geschoben ■ dieselben durchqueren ihn, und der Kern bleibt an den Stützen D. Die ge wundenen Drähte werdemaufgedrekt und Bolzen oder kurze Drahtstücke zwischen die Röhren gelegt, wie bei C, Fig. 5. Die Drähte werden jetzt über ihnen zu sammengedreht und verbinden die Kerne A und B. Wenn das Zusammendrehen sie nicht genügend verbindet, wird ein dünner Eisenkeil oder flache Bolzen unter ein Ende des Drahtbolzens gesteckt. Die Marken in Fig. 3 sind ganz spitz zulaufend, so daß die Röhre durch die Kreuzdrähte gehen muß und einen kleinen Raum zurückläßt, um Paste und Schmiere zu zwingen, sich um die Röhre festzusetzen. Die Löcher in dem breiten Kern B sind etwas breiter her gestellt, so daß die Röhre leicht hindurchgehen kann. Die so vereinigtenRöhren werden oben, und die Kanäle über den Nägeln bei L Fig. 7, verbunden. Sie sind mit feuchtem Formsand und Melassewasser gefüllt. Der Kern wird nun wieder in den Ofen gelegt. Fig. 6 ist ein Querschnitt der Form. Der Former bringt den runden Kern A in die durch Marke A auf dem Modell gelassene Höhlung und verstopft sie mit Formsand, treibt einen Nagel in jede derselben an der Spitze, um diesen Kern am Boden und an den Seiten fester zu halten. Der Kern bestimmt in der Seite der Form die Entfernung; die Gußstärke ist etwas geringer wie ‘/ 8 Zoll. Der Verbindungskern wird nun vom Ofen genommen und in die Form getan. Wenn der Hauptkern zusammengebacken, und B. über den Röhren D. eingeschlossen ist, werden die Spitzen der Löcher etwas versenkt, und während er heiß ist, wird die Versenkung rund um die Röhre mit Schmiere versehen, welche schnell trocknet. Der Former sieht wenn der Nagel, Bolzen oder Draht zu breit ist um ihn in seinen Formmantel zu versenken und bereitet alles hierzu vor. Durch diese abgebildeten Einrichtungen ist eine harte Oberfläche über den Köpfen der Bänder vorgesehen, um den oberen Druck zu erhalten. Die Röhren innerhalb der Kerne, durch welche die Drähte gehen, stellen die Gas auslässe dar. Wie bereits erwähnt, hat der Kernmacher bei dieser Arbeit den größten Teil zu versehen. Der Former stampftein plattes Modell ein, setzt seinen Kern nach Beendigung der Form, prüft den Formmantel, entfernt denselben und führt einen Kanal hindurch, durch welchen die Röhren zur Spitze des Kerns B ge langen, um Luft einzuführen. Die Störung bei einer derartigen Arbeit ist die, daß ein in den Kern ge legter Stab aus dem Guß herausgebracht werden muß. Da aber ein Guß seit wärts ein Loch haben kann, kann er auf die Kante gestellt und ein Draht durch die Löcher in der Spitze hindurchgeführt werden, und dann wird der Sand aus aus dem Loch herauslaufen. Vor dem Gusse müssen diese Löcher alle verstopft werden, nachdem der Sandblock fertig ist. In Fig. 7 ist in 0 ein kleiner Raum zwischen den Kernen zu bemerken. Derselbe ist gelassen, weil der Haupt kern durch den vorspringenden Kern hindurchgehen muß, damit sie sich unter, einander nicht stören. F. Polytechnische Notizen. Explosion eines Lokomotivkessels. : Am 15. Juli 1903 explodierte, wie wir der Zeitschrift „Power“ entnehmen, auf. der Southern Pacific Railroad ein Loko- motivkessel, während die Maschine einen Lokal - Vorortszug durch die Straßen von Atameda schleppte. Die Vorsehung schien in der Wahl des Platzes und der