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224 6. Pflanzenkunde. weise ab, und die Spindel überragt sämtliche Zweige, wodurch der Blütenstand eine pyramidenförmige Gestalt erhält. Die sogenannten Rispengräser (Rispengras, Schmiele, Schwingel, Hafer rc.) haben zusammengesetzte Rispen; denn an Stelle der Blüten stehen Ährchen. Timotheusgras und Fuchsschwanz (s. o.!) haben auch Rispen, doch sind die Verzweigungen, an denen die Ährchen sitzen, sehr kurz, und deshalb erscheinen ihre Rispen ährenförmig. Erreichen die Verzweigungen fast alle gleiche Höhe, so spricht man von einer Doldenrispe (schwarzer Holunder oder Flieder, Lumbüeus). Über ragen aber die Zweige die Spindel, so daß der verzweigte Blüten stand nach innen vertieft erscheint, so nennt man ihn Spirre (Binse, Leii-xus; Simse, -luneus; Hainsimse, Impuls, rc.). 3. u) Die Blüten vieler Pflanzen stehen mit einfachen, gleichlangen Stielen an ihrer Spindel; sie bilden Trauben. Warum ist die Weintraube keine Traube? Nennt Pflanzen mit wirklichen Trauben! l>) Verzweigt sich die Spindel eines Blütenstandes so, das; ihre Zweige nach oben hin immer kleiner werden, so entsteht eine Rispe. Welche Getreidearten zeigen Rispen? (Hirse, Reis, Hafer, die Staubblüten des Maises!) 4. g,) Dolden des großen Thalsternes oder der Sterndolde (^8trüutia nmsor 1^.), der gemeinen Zwiebel, der Korneliuskirsche, des Wasserliesches (Lutomus umbsllütus 1^.). Die Spindel ist hier so verkürzt, daß die Blütenstiele alle von einem Punkte ausgehen; dabei ist die Oberfläche je nach der Länge dieser Blütenstielchen ent weder flach, gewölbt oder auch kugelig. Die am Grunde der Blüten stiele stehenden Hochblätter werden Hüllen genannt; beim Thalstern sind sie schön gefärbt und gezeichnet. Die Dolden der eigentlichen Doldenpflanzen (Schirmblütler) sind zusammengesetzte Dolden; denn sie tragen auf ihren Stielen nicht Blüten, sondern kleine Dolden, die Döldchen genannt werden. Die den Grund der Döldchen um gebenden Hochblätter werden Hüllchen genannt. Beispiele: Gemeine Möhre, Sellerie, Schierling, Petersilie rc. rc. Welche unserer Ge müsepflanzen sind Doldenblütler? b) Köpfchen von den verschiedenen Kleearten, Grasnelke (^.r- msria). Hier ist nicht nur die Spindel verkürzt, sondern es ist das Gleiche auch bei den Blütenstielchen der Fall, so daß das Ganze einen rundlichen oder länglichen Umriß erhält. Mitunter ist das Köpfchen an seinem Grunde noch mit einer Hülle versehen (Skabiose, Jasione); es wird dadurch der Übergang zur nächsten Form her gestellt. e) Blütenkörbchen von der Sonnenrose, dem Gänseröschen, Wucherblume; Disteln, Kornblume, Rainfarn; Löwenzahn, Habichts-