Vorbemerkung. Ich kann das letzte Heft meiner Präparationen nicht hinausgehen lassen, ohne zunächst dem Hohen Königlichen Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, insbesondere dem obersten Leiter des Sächsischen Volksschulwesens, Herrn Geheimen Rat Koekel, für die Beachtung meines Werkes in der neuesten Auflage des Lehrplans für die einfachen Volksschulen des Königreiches Sachsen, meinen herzlichsten unterthänigen Dank darzubringen. Es sei mir ein Sporn, das Werk durch unausgesetzte Arbeit dieser Auszeichnung würdig zu erhalten. Sodann muß ich einige Worte der Entschuldigung für das späte Erscheinen dieses Heftes hinzufügen. Ein bedenkliches Unwohlsein hinderte mich an seiner Fertigstellung im vergangenen Jahre. Auch jetzt hätte ich dem Werke gern noch diesen und jenen Abschnitt hin zugefügt; allein der verfügbare Raum setzte meinen Wünschen eine Grenze, die ich nicht überschreiten konnte. Im großen und ganzen meine ich das im Vorworte des ersten Heftes Versprochene billigen Ansprüchen gegenüber (siehe Inhaltsübersicht) gehalten zu haben; denn in der Menschenkunde ist die Vollständigkeit bis auf ganz geringfügige Außenstände erreicht, desgleichen in der Naturlehre. Inder Tier- und Pflanzenkunde ist eine solche überhaupt nur relativ zu er möglichen und in der Mineralienkunde habe ich sie nur in Bezug auf die Bodenbildung angestrebt; für die übrigen Abschnitte verweise ich auf die treffliche Schrift meines Bruders: „B. Seidel, Lehrbuch eines methodisch verbindenden Unterrichts in der Minera lienkunde, unorganischen Chemie und chemischen Techno logie. Leipzig 1893, 3,6 Mk.", die das hier noch Fehlende enthält. Ich hätte im andern Falle bei dem großen Umfange des Stoffes min destens noch ein Heft hinzufügen müssen. In der mechanischen Technologie (Gewerbekunde) hätte ich allerdings sehr gern noch einige für die neuer? Zeit wichtige Kapitel (Papierbereitung, Zucker, Weberei, Bleicherei, Färberei, Seife, Leim rc. rc.) bearbeitet; vielleicht ist dies später einmal in einem Ergänzungsheft zu ermöglichen. Im übrigen verweise ich die Freunde meiner Arbeit auf die im ersten und zweiten Hefte gegebenen Vorbemerkungen und schließe für jetzt mit den Worten des Verfassers der zwei Bücher der Makkabäer: „So will ich nun hiemit das Buch beschließen. Und hätte ich's lieblich gemacht, das wollte ich gerne. Jst's aber zu gering, so habe ich doch gethan, so viel ich vermochte." Zschopau, Michaelis 1898. O. M. Seidel.