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1. Das Urrind (V. primiKsmus Los., der Ur der alten Deutschen). Von ihm sollen abstammen: a) Die grauen Rinder Osteuropas. d) Die niederländischen Rassen. o) Die niederdeutschen Landschläge. / Marschländer Rinder.) ä) Die meisten französischen und englischen Rassen. 2. Das breitstirnige Rind (L. trontösus Miss.). VVn ihm stam men ab: a) Das Fleckvieh der Alpenländer. b) Die mitteleuropäischen Schläge. 3. Das kurzhörnige Rind s8. I»ochkron» Ov.). Von ihm stammen: a) Das Braunvieh der Alpen. b) Die hörnerlosen Rinder der schottischen Hochlande. Der Stall des Rindes soll hell, trocken und luftig sein (Zug löcher und Fenster oben, gepflastert, mit Rinnen zum Abfließen der Nässe; diese muß in einer außerhalb des Gebäudes liegenden, wasser dicht ausgemauerten Grube gesammelt werden. Um der Fliegenplage zu steuern, bringt man im Stalle Nistgelegenheiten für die Schwalben an und läßt ein hochgelegenes Fensterchen zum Aus- und Einfliegen offen); er soll auch reinlich gehalten werden (Streu, die beste ist reichliches Stroh; Ersatz bieten Sägespäne, dürres Laub, Torfmull, Tannennadeln, Heidemoos, ja felbst Sand und lockere Erde; bei reich licher Streu wird alle zwei bis drei, bei sparsamer muß jeden Tag gereinigt werden); dabei sind die Tiere selbst ebenfalls durch fleißiges Putzen mit Bürste und Haartuch sauber zu halten. Das Rind legt sich schon am Tage gern nach der eingenommenen Mahlzeit zum Wiederkäuen; so ruht es auch des Nachts. Da das Rind in der Pflege des Menschen steht, so ist die Fär bung sehr mannigfaltig geworden; sie wechselt vom reinen Weiß durch alle Stufen des Grau bis zum Schwarz und vom Hellen Gelb durch die verschiedenen Braun oder Rot bis zu den dunkelsten Schattierungen dieser Farben. Gefleckte Rinder sind ebenfalls sehr häufig und Ab zeichen (Sterne, Blässen rc.) nicht minder. 2. Das zahme Rind stammt jedenfalls von den wilden Arten, die in den verschiedenen Ländern früher einheimisch waren, ab. Nach dieser Ab stammung und der jetzigen Heimat unterscheidet man eine große Menge Arten, deren jede ihre Vorzüge hat. Die wilden und halbwilden Rinder leben in Herden, die sich vereint auch gegen die stärksten Feinde kräftig zu verteidigen wissen. Bei uns wird das Rind meist in Ställen gehalten und nur im Sommer auf die Weide getrieben. Die Ställe sollen hell, trocken und lustig sein und müssen samt den Tieren selbst reinlich gehalten werden. Da das Rind unter dem Schutze des Menschen steht, so ist seine Färbung sehr mannigfaltig geworden.