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selben nach außen zu abschüssig und so übereinander stehen, daß jedes Blatt seine Besonnung habe und der Regen, welcher an den obersten Zweigen ein Blatt trifft, über die schiefe Fläche des selben gegen die Blattspitze (siehe die Richtung der Blattrippen) fließt, dort sich zu einem Tropfen sammelt und so tropfenweise auf die ebenfalls nach auswärts geneigte Fläche eines tiefer liegenden Blattes fällt. Hier vereinigt er sich mit dem auch dort auffallenden Regen, und so gelangt er von Blatt zu Blatt nicht nur immer tiefer, sondern auch immer weiter nach dem Umkreise der Krone hin. Auf diese Weise entwickeln sich bei jedem Regen rings um die Baum krone eine Menge kleiner Wasserfälle, und von den untersten und äußersten Laubblättern der Krone stürzt dann das Wasser in großen Tropfen zur Erde, so daß rings um den Baum ein Kreis besonders reichlich durchfeuchteten Erdreichs entsteht. Die Menge des am Stamme herablaufenden oder durch die Krone hindurch tropfenden Wassers ist im Vergleiche dazu verschwindend klein. Gräbt man nun in dem erwähnten Kreise nach, so sieht man, daß bis hierher auch die Saug wurzeln des Baumes vorgedrungen sind. Bei jungen Bäumen ist die Krone wenig umfangreich, und daher liegen auch deren Saug wurzeln in einem kleinen Umkreise um den Stamm; in dem Maße aber, als sich der Kreis der von der Krone gebildeten Regentraufe erweitert, verlängern sich auch die Feuchtigkeit suchenden Wurzeln. Auf diese Weise halten Wurzeln und Laubkrone gleichen Schritt (Heft II, S. 143). Gärtner und Baumwärter berücksichtigen diese Thatsache nicht nur beim Düngen der Bäume (auf welche Weise?), sondern auch beim Verpflanzen derselben. Sie verkürzen bei letz terem die Äste der Krone ungefähr eben so weit wie die Äste der Wurzel, damit die sich neu bildenden Saugwurzeln in die Traufe der sich ausbildenden Krone gelangen. Die Oberhaut der ganz jungen Zweige ist grau und mit feinen Haaren besetzt (Schutzmittel gegen zu starke Verdunstung), wird aber sehr bald glatt. Die äußere Schicht (Korkschicht) der Rinde wird im höheren Alter fein rissig, und zuletzt blättert sie als Borke ab. Der Pflaumenbaum wird nur mäßig (etwa 3 bis höchstens 6 m) hoch. b) Die holzige Wurzel verzweigt sich weithin in dem Boden, und der Stamm steigt gerade in die Höhe; die Äste streben schief anfwctrts und bil den eine breite knppclförmigc Krone. Der ganze Baum erreicht eine mitt lere Höhe. o) Zeige eine Holzscheibe vom Pflaumenbaume! Der Splint zeigt eine gelblich-weiße und der Kern eine braunrote Farbe. Das Holz ist sparsam gewachsen und darum dicht und schwer und wie alle derartigen Hölzer ein gutes Nutzholz. Wegen seiner Dichte läßt es sich auch leicht polieren und ist darum bei Drechslern und Tisch lern (zu eingelegten Arbeiten rc.) sehr geschätzt.