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Gevnrland MonatszertfMrtft für Selnmiforfthung, selmalpftege u.Vevtefteswovdung Mitteilungsblatt des Verbandes „Lufatta" der Humboldt-, vottsvlldungs- und Geblvgsvevelne der Sbevlaufttz, sowie aurb dev Gesellsrbaft für Laufitzev Srbvlsttum Zeder unberechtigte Nachdruck aus „GrenzlaiidObcrlausitz" wird strafrechtlich verfolgt. — Manuskripte» ist Rückporto beizufügen, da soust Anspruch auf Rückscuduug ulcht besteht. — Schrlfrlcitung uud Geschäftsstelle ist Reichenau,Sa., Fernsprecher: Reichenau 30V. — Erfüllungsort und Gerichts stand für Bezieher u. Inserenten ist Reichenau, — Postscheckkonto : Leipzig Nr. 27 534.— Bankverbindung: Gcwerbebank u. Girokaste Reichenau 1005 Bezugspr eis: Vierteljährlich 75 Pf.— Für die dem „Lusaria"-Berband augeschlostenen Vereiusinitglicdcr stellt sich der vierteljährliche Bezugspreis auf nur 35 Pfg. — Anzeigenpreis für die Millimctcrhöhe und 46 mm Breite 7 Pfg. — Zur Zeit ist Preisliste 1 gültig. Kummer 9 Septemver isss Jatsvgaag Oietsi^eit unc! !_ulstis lWenn auch bisher die Berührungen zwischen Leibesübun gen, also turnen und Sport einerseits und dem Lusariavcr- band andrerseits keine besonders engen waren, so sollen diese Zeilen den Beweis liefern, daß zwischen beiden eine durchaus ersprießliche Zusammenarbeit auf bestimmten Gebieten möglich, ja sogar erwünscht und notwendig ist. Des weiteren sollen die Dereinsführcr aus folgendem erkennen, welche verantwortungs volle Stellung der heute noch mehr oder weniger lästig emp fundene Dierwart innehar. Überlegen wir uns zuerst einmal, was Dietarbcil eigentlich ist? Venn wir die Bedeutung des Wortes „viel" bis in ferne Zeit zurückverfolgen, so lag diesem Ilrwort ein doppelter Sinn zugrunde. Einmal bedeutete „diet" soviel wie deutsch, siehe diet —diu—dürsch—deutsch! Zum andern mnsaßtc cs noch den Be griff Volk. Zn .Namen wie Dietrich oder Bietlinde haben wir diese Sprachwurzel bis heute noch erhalten. Der Dietwart ist demnach der Deutschtumswart oder Volksrumswart seines Vereines. Daß er dabei natürlich ein echter Nationalsozialist sein muß, bedarf eigentlich keiner besonderen Erwähnung, wo doch der GanzheitSansprnch (Totalität) der nationalsozialisti schen Weltanschauung bis ins letzte Gehirn eingeorungen sein müßte. Seinen eigentlichen Ursprung hat der Dierwart, weni ger dem Namen als dem Sinne nach, vom so viel verkannten Turnvater Zahn. Er, dessen völkisches Denken noch in weite sten Kreisen unbekannt ist, von dem man meistens nur weiß, daß er das Turnen einführte, aber sonst ein recht eigenartiger Kerl war, dieser Zahn sah das Turnen nämlich nur als Mit tel zum Zweck an. Er wollte dadurch die Zugend wehrfähig und wchrwillig erhalten, nm den verhaßten Korsen aus Deutschland zu vertreiben und zweitens wollte er über die leib liche Erziehung die Erziehung des jungen Deutschen zum poli tischen (Menschen erreichen. Seine „höchst gesährliche Lehre von der deutschen Einheit" aber ließ ihn sein Ziel und Wunsch bild erst reichlich hundert Zähre später im Dritten '.Reich Tat sache nud Wirklichkeit werden. Ganz klar erkannte er die Not wendigkeit der politischen Erziehung, also der Dietarbeit. Er legte seine Gedanken darüber in dem wunderbaren Buch „Das deutsche Volkstum" nieder. Sagt er doch darin: „Das Stre ben nach Einbeit ist das jchönstc Vseihegejchenk der .Mensch beit: ein Gott ein Vaterland, ein Haus, eine Liebe . . . Volkstum ist der wahre Völkermejser der Größe, die richtige Vvlkcrwaage des Wertes." Oder an anderer Stelle: „Für Volk und Vaterland wollen wir keinen Gedanken zu hoch, keine Arbeit zu langsam und mühevoll, kein Unternehmen zu kleinlich, keine Tat zu gewagt und kein Opfer zu groß halten!" Die völkisch-politische Erziehungsarbeit in Sen Turnverei nen griffen dann unrer bewußter Herausstellung dieser Forde rung die Turner des Turnerbundes wieder auf. Sie führten zu diesem Zwecke in ihren Vereinen das Amr eines Dietwar- rcs ein. Nach der Machtübernahme l!)33 wurde dies auch in der großen Deutschen Turnerschasl und bald daraus durch Verfügung des Rcichssporrführers im gesamten Deutschen Reichsbnnd für Leibesübungen eingesührt. Da nach einer Ent- jche.dung des Rcichssporlführers auch die Lusariavereinc dem DRfL. angehören, haben sie auch die Pflicht, in ihren Ver einen Dictwarte zu bestellen. Dieser Dierwart, das weltanschauliche Gewissen seines Vereines, hat nun eine beträchtliche Anzahl Voraussetzungen zu erfüllen. Er muß ein Nationalsozialist sein, ein ganzer Kerl ohne Furcht uud Tadel, er muß reden können, er muß ein be stimmtes geistiges Rüstzeug und Wissen sich aneignen und ver mitteln können, er muß völkische Aussprachen in den Turn stunden leiten und anregen, er muß in den (MonatSversamm- lungen Vorträge über bestimmte Gebiete halten, muß das nötige Fingerspitzengefühl zum Heranziehcn geeigneter Helfer besitzen nsw. Vor allein muß er dafür sorgen, daß endlich ein mal die immer noch blühende öde Vereinsmeierei verschwindet und an ihre Stelle straffe znchtvolle und dentschbcwußte Ver sammlungen gang und gäbe werden. Bringen wir doch den (Mut auf, mit dem Althergebrachten zu brechen, suchen wir doch neue Wege der Gestaltung unsrer Versammlungen, Feste und Feiern! Tagesspruch, Lieder, kurze Berichte, Sprechchöre, Vorträge, keine Abstimmungen, keine Lobhudeleien, keine Bierreden, es geht schon, wenn der Dierwart und Vereins führer gemeinsam um Abhilfe besorgt sind. Und gerade hier zeigt fick ein Berührungspunkt zwischen Dicrarbeir und Lusatia- arbeir. Sind nicht immer die Vorträge in den Lusatiavcreinen von besonderer Güte gewesen? Wurde hier nicht immer stille und wertvolle Volkstumsarbeit geleistet? Und der andere Be-