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M. S GbsrläüjiheL Hermatzeiiung sä Sehenswürdigkeiten sei vorläufig nur die stattliche Orts kirche, 1703—05 erbaut, mit ihrem prachtvollen Altarbilde erwähnt. Nordöstlich des altberühmten Stiftes St. Ioachimstein gruppieren sich um eine Kirche eine kleine Menge Häus chen: es ist das schon auf preußischem Gebiet liegende Rad- meritz, ein ganz unbedeutendes Bauerndöcfchen. Die kleine Kirche stammt wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert. 2m Jahre 1702 baute ein Italiener den Turm dazu und um 1734 erhielt das Kirchinnere die nette Barock-Ausstattung ooo Nicht minder freundlich dürfte wohl das kleineDörfchen Nostitz, zwei Stun den nördlich von Löbau, gelegen fein. Unser Bild zeigt die Kirche mit dem Schloßteich. Das aus dem17.Iahr- hundertstammende Schloß brannte1813 nach der Schlacht bei Bautzen nieder und blieb seitdem Ruine. Nahe dabei erhebt sich die 1679 erbaute, äußerst malerische Kirche, von deren Turm man eine herr liche Rundsicht bis zum Riesengebirge hin genießt. Mit der Kirche zugleich ent stand die hübsche, einheitliche Innen einrichtung im Renaissance-Stil. Aus- sallend farbenfroh sind die drei Altar bilder, welche das Abendmahl, die Kreu zigung und die Grablegung darstellen. Die Pfarrei der halb wendischen Paro- chie befindet sich merkwürdigerweise im Nachbardorfe Trauschwitz. Ebenso eigenartig dürste das Fehlen eines Gast hofes in Nostitz fein, da die feit alters- her bestehende Schloßschenke als un zweckmäßig geschlossen wurde. NIINttUNNIIIIINIIIIIIIIINUNNUIIttttIIIIUIIIIIIIIllUNIIUINIIIINIUIIINIIINIMIIIIttIIIIIIlIIIIIIIIIUIIINIINIIIIIIIMINNIIIIUUINUUUIIIIIIIIIIUIIIttttUINttUlIUIIIMMtt»II»»ttIIMUUNttttII»UttIUIU« Oberlehrer Richard Theodor Kramer -j- Am 5. Dezember ist nach längerer, schwerer Krankheit Herr Oberlehrer Richard Theodor Kramer in Zittau gestorben. Mit ihm ist ein verdienter Schulmann dahingegangen. Er wurde am 2. Mai 1854 in Bernstadt geboren und hat also ein Alter von über 65 Jahren erreicht. Im Jahre 1874 be gann er seine Laufbahn als Hilfslehrer in Dornhennersdorf. 3m Jahre darauf war er Hilfslehrer in Kemnitz bet Bernstadt. Seit 1876 wirkte er als ständiger Lehrer an der Allgemeinen Stadtschule bezw. an der ersten Bürgerschule in Zitlau, wo er 1902 den Titel Oberlehrer und 1916 das „Perdienstkreuz" erhielt. 3m September d. I. trat Herr Oberlehrer Kramer aus Gesundheitsrücksichten in den Ruhestand. Mit seinem Tode hat ein Leben seinen Abschluß gefunden, das reich an Arbeit und rastloser Tätigkeit war, und zwar nicht nur in der Erfüllung beruflicher Pflichten, sondern darüber hinaus im Dienste der Förderung heimatlicher Interessen. Herr Ober lehrer Kramer war Vorsitzender des Verbandes Südlausitzer Gebirgsoereine „Lusatia" und Vorstandsmitglied des Zittauer Verkehrsvereins. Durch Vorträge und Veröffentlichungen aller Art hat er begeistert für die Schönheiten unserer engeren Hei- mat geworben. Insonderheit machte er sich verdient durch die Fortführung des von dem inzwischen verstorbenen Stadtrat Korschelt herausgegebenen Führers durch Zittau und durch das Lausitzer Gebirge. Das Andenken an den eifrigen Verkünder der Schönheiten der Lausitzer Heimat wird bei allen, die ihn Kannten und bei denen er sich auch wegen seines persönlichen Wesens großer Wertschätzung erfreute, immer in Ehren gehalten werden. Was die Heimatbewegung in ihm verliert, das ist ersichtlich aus einem Nachrufe des Verbandes „Lusatia", in dem cs heißt: „Begeistert für die Natur und unsere schöne Heimat, hat er Tausenden natur> und wandersrohen Menschen Belehrung und edelsten Genuß zu schaffen geholfen. Bei uns, wie bei allen Freunden unserer Landschaft, denen er durch Wort und Schrift näher getreten ist, sind ihm herzlicher Dank und ehrendes Gedächtnis für alle Zeit gesichert." In einem Nachrufe der Zittauer Lehrerschaft heißt es von ihm: „Die Heimat war diesem Lehrer rin aufgeschlagen Buch, aus dem er nie ermüdend las und begeistert Kunde gab, am liebsten dem bergwärts sehnenden Volke." — Ehre seinem Andenken! Bücherschau (ck^er Begründer und Leiter des Landesmufcums sllr Sächsische Volkskunst in Dresden, Hosrat Pros. Oskar Vcuffert, hat in einem soeben erschienenen Buche „Aus Dorf und Stadt" (C. Reißner-Drcsden) seine Streiszügc durchs sächsische Volksleben geschildert. Seme humorvolle, frische Art packt den Leser sofort und zwingt ihn zum fröhlichen Mitschrciten. Scyffert nimmt uns mit auf eine wendische Hochzeit, aus eine wendische Taufe, läßt uns ein Weihnachten im Erzgebirge erleben, führt uns in die Spielwaren gcgend, nach Herrnhut und manchem anderen Orte, vor allem auch in sein Voikskunstmuseum, wo die Geister der Vergangenheit um gehen, und auch ln sein Heim. Es ist sehr erguicklich, mit diesem künstlerisch empfindenden Manne zu spazieren, der Land und Volk aus dem tiessten Wesen begreift und sie uns zum innern Erlebnis werden läßt. Möchten recht viele sich den Genuß bereiten und dem ausgezeichneten Führer auf die Wanderungen durch Dorf und Stadt folgen! O. Schwär. Mit gütiger Erlaubnis des Verlages bringen wir in einer der nächsten Nummern einen Abschnitt des Buches zum Abdruck.