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Nachdruck ,14 Tag? A>?iVags' venboken »»M W GescHics)^e, ^Kunst.Litepatuv' Druck u. Verlag: Alwin Mapp, Euch druckcrer und Aeitungsverlag G.m.b.K.Reichenau i.Sa. ^?elmclikunöe, HA Schriftleitung und Geschäftsstelle in A?eicl)enau,Sa. FernsprecherNr.300 Mitteilungsblatt des Verbandes „Lulatia" der Humboldt-» Fortbildung-- und Gebirgsverein<der gejamten Gberlausih. — Hauptjckristleiiung: VttoMarx, Re chsnau 6a unter Mitwirkung zahlreicher bewährter Heimatschriftsteller. Schriftleitung für das Gebiet der Geschichte einschließlich der Heimatkunde und der Kunstgeschichte sowie des- der Volkskunde: Dr. Wolfgang Witter, Aittau, Prinzenstraße 15b. wohin alle diesbezüglichen Arbeiten direkt zu senden sind. — Manuskripten ist Rückporto beizu fügen, da sonst Anspruch auf Rücksendung nicht besteht — Unberechtigter Nachdruck aus der „Gberlausiher Heimatzeitung" wird strasrcchtlich verfolgt. — Erfüllungsort und Gerichtsstand für Bezieher und Inserenten Reichenau, Sa. — Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27534. — Bankverbindung: Gewerbebank und Giroßasje Reichenau Nr. IS- Nr. 24 23. November (Neblung) 1930 11.Jahrgang Die Sberlauiitm in Chemnitz. Einen wohltuenden Lichtblick in den politischen und sozialen Mißhelligkeiten des zeitgenössischen Alltags be deutete die Feier, die der Verein der Ober lau sitz er zu Chemnitz anläßlich seines 30 jährigen Bestehens am 8. November im Ballhaus „Bellevue" veranstaltete. In sehr ansehnlicher Stärke hatten die Oberlansitzer Bruder vereine, der Bund deutscher Landsmannschaften zu Chem nitz und zahlreiche Freunde der Lausitzer der ergangenen Einladung Folge geleistet, in zum Teil sehr ansehnlicher Kopfstärke waren Abordnungen der Badener, Bayern, Thüringer, Schlesier, Rheinländer, Vogtländer, Plattdeut schen und Sudetendeutschen zur Stelle. Von den Lausitzer Landsmannschaften Sachsens hatten Meißen und Zwickau ansehnliche Fähnlein entsandt. Der Vorsitzende, Herr Justizamtmann Philipp, gab in seiner Begrüßungs ansprache einen Abriß der Vereinsgeschichte, die eine be merkenswert günstige Entwickelung der Landsmannschaft erkennen läßt. In den letzten fünf Jahren hat sich die Mitgliedcrzahl von 65 auf über 100 erhöht. Nach der An sprache des Vorsitzenden entbot der Chemnitzer Justiz beamtengesangverein, der gemeinsam mit dem Konzert orchester Schlechtweg den musikalischen Teil des Pro gramms betraute, der Versammlung den erzgebirgischen Sängergruß. Die allseitig tief zu Herzen gehende Festrede hielt der Chemnitzer Pfarrer Bewilogua, ebenfalls ein Lausitzer von Geburt, der mit gewissen Verfallerschei- nungcn dsr Nachkriegszeit scharf abrechnete, das Wieder bekenntnis zu deutscher Treue, Redlichkeit und Vater landsliebe forderte und unter Hinweis auf das Lausitzer Dreiblatt Lessing, Fichte und Rietschel den Glauben an Deutschlands Zukunft zu befestigen bestrebt war. Nach dieser in jeder Hinsicht glänzenden Festrede hatten die übrigen Sprecher des Abends einen schweren Stand, fanden aber durchgängig bei der überaus stattlichen Versammlung ein geneigtes Ohr. Eine besonders zündende Ansprache hielt der Obmann der Sudetendeutschen, der der Ver einigung ei» schönes Fahnenband in den Farben Schwarz- Rot überbrachte. Der Führer der Meißener Abordnung gedachte der engen guten Beziehungen zwischen den beiden Landsmannschaften und überreichte einen echt Meißener Schmuckteller mit dem Lausitzer Wappen. Im Namen des Verbandes „Lusatia" und der auswärtigen Ehrenmit glieder vermittelte der Berichterstatter die besten Grüße und Glückwünsche,- unter Hinweis auf die Vorteile der Zugehörigkeit zum Verband legte er den noch nicht an geschlossenen .Lausitzer Landsmannschaften den Beitritt nahe und verwies auf das Beispiel der Berliner und Dresdener Landsmannschaften. Die anwesenden Lausitzer von Chemnitz, Meißen und Zwickau ließen ihre Bereit willigkeit zum Anschluß erkennen und werden sich voraus sichtlich schon in nächster Zeit in diesem Sinne entscheiden. Hieran schloß sich eine Anzahl Ehrungen für langjäh rige Mitgliedschaft. In besonderer Form gab der zweite Vorsitzende, Herr Franz Kühnel, dem Dank au Herrn Philipp für die aufopfernde Führung des Vereins seit fast zwei Jahrzehnten Ausdruck. Gleichzeitig dankte er allen Anwesenden fiir ihre erprobte Treue. Mit dem ge meinsamen Gesang des Deutschlandliedes endete die stim mungsvolle eigentliche Feier. Mit herzlicher Freude nahm man noch von den eingegangenen telegraphischen und brief lichen Kundgebungen Kenntnis. Besonders lebhaften An klang fanden die Zuschriften des Oberlausitzer Turngaus und der Lausitzer Lehrervereinigung. Mit Bedauern hörte man, daß das Ehrenmitglied Oskar Schwär wegen ernst licher Erkrankung hatte fernbleiben müssen. Dann konnte endlich die leichtbeschwingte Muse in ihre Rechte treten: ein fröhlicher Festball hielt die Ver einigung und ihre Gäste noch bis in die frühen Morgen stunden beisammen. Trotzdem ließen es sich die Vorstände nicht nehmen, ihre im „Bayrischen Hof" vorzüglich unter gebrachten auswärtigen Freunde am zeitigen Vormittag aufzusuchen und mit ihnen noch einige Stunden froher Geselligkeit zu verbringen. Wir fühlten uns im Kreise der Chemnitzer wie bei Muttern und werden die köstlichen Tage in angenehmster Erinnerung behalten. Bruno Reichard. Dverlaufitzer G* andsreute Vestel!« test bte vteelelsüvrltlv L.L» »erlag M»,»» »««»»euaeee» onv Rettung«! »erlag « v. ^geigsenau «So