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Är. js-Odsrtaujltzer HeimatzeitunZ isi Waign a bissl ahln Holz, bucht dr Förschtr, und froin tutt'r o noa. A oarm Ludr is, hoann tutt'r hintn und vurn nischt, ä worim d'n nä. „Meintswaign," knurglt dr Förschtr und stuchert wettr mit'n Steckn an Bodn rim. „Hoatt ock vielmol Gutts Luhn," svit dr Guttlieb und woar tausndfruh, doaß'r'n rtmgkriegt hoatt. Ar dräht'ch rim und ging an Busch nei. Wie'r ern an Vurtlstund gang woar, bleeb'r stiehn, fuhr mit dr Hand untr an Reisghaufn und brucht an grüß Saig avür. Ar ging noa a poar Schritt wettrhie, bleeb vo a grußn Ficht stiehn, b'sag'ch sä vu hubn bis huntn und soit su vr sich: „Doas wird d' Richtg sein." Derno toat'r'ch uff'n Bodn lähn und.... ritz ratz ritz ratz gings durch'« Busch. Wie'r su an Weil gfttschlt hoatt, woar'r bahl durch. Jtz fing dr Boom oa z'wackln, dr Guttlieb sproang uf und perdautz .... im lag die grutz Fichte. Dr Förschtr soaß immer noa uff senn Boomstoamm und stuchert an Bodn rim. Wie'r'sch abr su proassln hurt und wies glet druf su an merkwürdgn Doonerch goab, oas wenn a grutzr Boom imfiel, do fuhr'r zsomm. „Dunnr uns Haigl," soit'r, „woas is doas? D' Busch leut sein nä haußn und Wind is o kennr. Wie fällt do a Boom im?" Und nä groad mit'n bestn Gdankn lief'r su fix oas'r kunnt an Busch nei. „Wenn'ch ock enn drwtschn tat. Wenn'ch'n örwischn tät," soit'r an Loofn, „labndch stieht'r nemmie uf. Wenn'ch ock su an Maushovkn drwischn tät." Ei oalln doann bleeb'r stiehn.... ritz ratz ritz ratz gings wiedr. Nu lief'r, woas 's Zeug hargoab durthie. Richtersch Guttlieb hoatt groad 's viert Metrklippl durch und wischllch n Schweeß vu dr Sturne. Dr Förschtr stand ganz ruhg hintr senn Rückn. 's sellt ennr nä fr mieglch hahln," fuhrsch'n durch d' Zähne und d' Oogn wurdn su grüß wie a poar Kaasnappl. Jtz müßt dr Guttlieb nietzn. „Hatzie!" bläkts an Busch nei. — „Gsundheet!", bläkt dr Förschtr und packt'n Gutt lieb hintn betn Schloawittchn oa. Mei Guttlieb fuhr abr zsomm, wie'r kenn Halt mie unter n Füßn krigt. Abr im- drähn kunnt'r'ch nä, weil'n dr Förschtr bein Kragn hoatt. Nu ging abr dr Förschtr lus. „Verfluchter Maushovkn, hoach d'ch doa amol drwischt. Hoa m'r'sch schun lang gwünscht. Su werd een sein Guttmütgkeet beluhnt. Abr doasmol war'ch dr ces auswischn, du vrflixtr Höllnteifl, du. Koannst wettr nischt wie schien labn und mausn. Bei mir kimmst nä durch, du ahlr Lumpsag! Du sollst wissn, doaß d'ch dr Förschtr drwischt Hot." „Lußt mich lus, lutzt mich lus," kräht dr Guttlieb, "ich krieg keen Luft mie." Und wenn d' m'r uff dr Stell drwurgst," brüllt dr Förschtr, „tm dich kräht kee Hoahn. Früh is a jeds, wenn sä dich amol lus sein." Wie abr dr Guttlieb wie a Wildr a dr Luft rtmfuchtlt, ließ'r'n doa lus. Ar soatzt'ch uff dann imgmachtn Boom und toat a Hard Mol d' Luft, wie durch a Riehrchl, zun Maul rausbloosn. „'s is dr wull a bissl woarm wurn," sott hiehnsch dr Förschtr. Dr Guttlieb toat noa an Weil su bloosn, derno meent'r: „Goar su grob hätt'r'sch o nä groad machn brauch»." „Z'wing woarsch noa, viel zwing," soit dr Förschtr und stuppt'ch sein Pfeife, „amend läßt nu fick Sachn." „Woas hoa'ch denn gmacht?", do drmitt stand dr Gutt lieb uf und soit wettr, „gfroit hoa'ch, ganz tehrlich gfroit, ob'ch m'r doas ahl Holz hulln koann. Nischt ältersch, oas doas Beeml gibts an ganzn Busch nä." Urscht wurd dr Förschtr rut, derno weiß wie an Koalk- wand, abr uff eemol mucht'r'ch's doa übrlähn und soit nischt. „Doas Holz lähst wiedr gleich hie," soit'r an Furt- giehn, „und doas ghurt mir, doaß d' doas nä wiedr vr- wechslst. Wenn'ch d'ch namol drwisch, mach'ch kurzn Prozeß, merk dr doas." Dr Guttlieb hantiert a dann poar Astln rim, abn gleis Gutt, oas wie, die koann'ch m'r doa nahm? „Doas dürr Zeug koannst'r mitnahm," soit dr Förschtr noa, „abr luß m'r ju doas Stamm! a Ruhe." Derno ging'r und ließ 'n Guttlieb stiehn. Dar hult senn Wotn aus'n Dickscht, toat a poar Stammt, dte'r noa vu frühr drinnliegn hoatt, ürus, derno roafft'r'ch die poar Knickr zsomm und schmeeß sä drübr. Wie'r fix und fertg woar, fuhr'r sei ahl Holz heem. Karl Gude-Weifa. Robbotdienste mmo 1818. Am Mälzerberge liegt ein Bauernhaus, das früher das Leedersche Gut hieß. Es gehörte zum Pfarrbesitz und war ein sog. Wiedemuthsgut. Der Pächter oder Besitzer desselben war dem Pfarrherrn zu Robbotdiensten ver pflichtet!. Im Jahre 1817 erstand der Kaufmann Kühne dieses Gut von feinem Vorgänger für 2500 Taler. Damit übernahm er auch die auf dem Gute lastenden Robbot- dienste. Nun war aber zwischen dem Vorgänger des Kühne und dem damaligen Pfarrer ein Vertrag geschlossen wor den, nach dem die Robbotdienste durch einen Geldbetrag abgelöst wurden. Dieser Vertrag erlosch aber mit dem Verkauf des Gutes, er galt nur für die Person des Vor gängers von Kühne. Der neue Besitzer scheint sich um diese Bestimmung nicht gekümmert zu haben. Er zahlte weder den Betrag, noch verrichtete er die Robbottage. Der Pfarrer konnte sich diese Einnahme oder Dienstleistung nicht entgehen lassen. Sein Einkommen war sehr gering. Überdies ging ihm die vom Leitmeritzer Bistum zu lei stende Summe von jährlich 100 Gulden auch noch ver loren, weil Schirgiswalde im Jahre 1800 von Böhmen ab trennt war. Die Robbottage waren im Kaufverträge ge nau angegeben, der jeweilige Besitzer des Gutes hatte sie zu leisten, „ohne daß der Pfarrer schuldig ist, den Rob- botsleuten Essen oder Trinken zu geben ober ein Früh stück und Vesperbrot verabreichen zu lasten". Leute, die früher Robbotdienste auf dem Pfarrgute verrichtet hatten, bestätigten dem Pfarrer, daß stets nach dieser Bestimmung verfahren worden sei. Als er an den Kühne herantrat und Ableistung der Robbotdienste verlangte, weigerte sich dieser. Höchstens verstand er sich, den von seinem Vorgänger ge zahlten Betrag abzuführen. Nun beschloß der Psarrer, dem Kühne zu zeigen, daß er die Robbotdienste zu Unrecht ver weigere. Es kam zur Rechtsaustragung. Kühne mußte die Robbottage „in natura" verrichten. Eine Ablösung in Geld nahm der Pfarrer nicht an. Augenscheinlich wollte er dem Kühne eine Lehre geben und ihm zeigen, daß es noch ein Recht gäbe. „Von Monat Januar 1819 bis Mitte Mai hat Kühne wöchentlich 1)4 Tag, teils mit Bret- und Mist wagen, Pflug, Egge, teils auch mit Holzfahren aus dem Kirchenbusche die angesagten Robbotdienste verrichtet." Nun erst ließ sich der Psarrer auf Bitten herbei, einen neuen Kontrakt zu schließen. Dieser bestimmte, „daß der Besitzer des Gutes für die schuldigen Hofedienste 40 Taler in barem Gelde zahlen solle, solange es dem Pfarrer ge fällig sei, das Geld anzunehmen." Die Verpflichtung, daß der Besitzer des Gutes den L Mühlstein an den hiesigen Mahlmüller auf eigene Kosten und Gefahren anzufahren oder anfahren zu lassen habe, wie dies im Kaufbrief aus drücklich besagt sei, blieb bestehen. Von weiteren Unstimmigkeiten zwischen Pfarre und Kühne ist nichts mehr bekannt geworden. Außer dem Leederschen Gute hatten noch zwei zum Pfarrgut gehörige Kleingärtner, die ebenfalls Wiedemuthsbauern-waren, Rob- -