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vermag auck den „Naturfreund nickt zu befriedigen. Das Ideal des Astetkikers ist sicber der breit ausladende Gaum. Mit unserer neuzeitlicken Wirt- scbakt kommen wir also diesem Ideal sekr nabe. Ole Gsispiels, wie Zweckmäßigkeits- und Sckön- keitssinn im Walde zum gleichen Ziele kommen, sich gewissermaßen die Gand reicken, lassen sicb un gemein vermekren. Nur den Hinweis auk den neu- zeitlicken Waldwegebau möcbte ick nock einklecbten. Nie bestimmten Zielen folgenden, in gleichmäßigem Steigungsverkältnis sicb durck das Gelände winden den Neubauten dürften die ungeteilte Anerkennung der Waldbesucker finden, aucb dann, wenn sie nickt ganz direkt der Waldschenke zustreben. — Wenn längs der Wege, der Wirlsckaktsstreifen, Schneisen und auck der Grenzen des Waldes die Golzbestände eine gute Geastung zeigen, wie wir sie als Wald mantel zur Befestigung unserer Gestände und zur Vorbeugung gegen Sonnenbrand am Südrande an streben, so ist kier der Ginklang zwiscken §orstwirt- sckakt und Waldsckönkeitssinn vollständig. jedenfalls dürfte der Geweis kür den Ausspruch des Gerrn von Salisck „Lim der Sckönkeit willen wird nickts verlangt, als was aus Zweckmäßigkeits gründen oknekin geboten ersckeint" aus der gegen wärtigen §orstwirtsckakt dann erbrackt sein, wenn sie nickt als reine, der jeweiligen Golzmarktlage an gepaßte Geldwirtsckakt, sondern im Ausblick auf die sonstigen Aufgaben des Waldes sowokl im Saus kalte der Natur als kür die rein ästhetischen Gedürk- nisse des Menschen betrieben wird. Nickt auf ein vollständiges Verlassen unserer §ickten- wirtsckakt laufen diese Aufgaben kinaus, was ick zur Vermeidung von Mißverständnissen ausdrücklich be tonen möcbte. Welche Opfer sind unter Ginweis auk die koke Gedeutung des Waldes gefordert und ge krackt worden, um die Nonne in Sacksen zu be kämpfen! Diese Opfer wurden seitens unserer ober sten säcksiscken §orstbekörde als Versickerungsprämie eracktet. Sind solche Versickerungsprämien nickt erst reckt in Gestalt von Laubkolzanbau und Gründung gemischter Gestände gerechtfertigt? Nickt nur gegen Insekten, sondern vor allem auch gegen Waldbrand, Schnee- und Windbruck sowie die Dürre, die dem reinen Nadelwalde in den jakren 1904 und 1911 schwere Wunden geschlagen Kat. Gin Viel an Golz- arten wird ein Viel an lnsektenarten erzeugen. Die einseitige Grriekung einer Solzart vermehrt naturgemäß deren §einde und reduziert die anderen Arten. Gleichmäßiges Vorkommen der standorts gemäßen Solzarten kält die übergroße Gntwickelung des einen Insekts zurück. Die Lebensbedingungen einer Insektenart dürfen im Walde nickt überwiegend erfüllt sein. Man spricht in heutiger Zeit so viel von Seimat- und Naturschutz und geht so weit, manckem Gaubtiere in unserem Kulturlands eine §reistatt zu sickern. Wie vielmehr oder zum mindesten ist dieser Schutz unseren angestammten Solzarten gegenüber angebracht, ein Schutz, dessen Geldopfer schließlich gar keine Opfer sind, weil sie nickt im Gntkerntesten an das keranreicken, was uns eine Waldkalamität kostet. Gs mehren sich die Anhänger der Meinung, daß unsere Wirtschaft vielfach zu intensiv sei. Dort, wo die Grziekung reiner §icktenbestände jakrzeknte hindurch systematisch betrieben worden ist und die anderen Solzarten verdrängt wurden, lassen sich nickt schnell und leickt andere Waldbilder schaffen. Dazu ist die Spanne Zeit zwiscken Gestandsbegründung und Solzernte zu lang. Gin Wecksei läßt sich nur langer Sand vorbereiten. Gs wird von manckem säcksiscken Lackgenossen nickt mit Llnreckt entgegen gehalten werden können, daß ick mich mit meinem Streben, auf gemischte Gestände gerichtet, ikm gegen über in glücklicher Lage befinde. Das Verdienst hierfür gebührt demjenigen Forstmann, der dis 1893 37 jakre lang das Geschick des Gautzener Stadt waldes gelenkt, der den auk reine §icktenwirtscka?t kinzielenden Zeitströmungen Stand gehalten Kat und mit weitsckauendem Glick den Wald nickt zu einer Licktenwüste werden ließ. Wenn wir nament lich im Wuisckker Revier des Gautzner Stadtwaldes keinen uniformierten Wald, wie mein Vorgänger Walde den reinen Licktenwald nannte, seken, wenn wir nickt außer Lands zu gehen brauchen, um etwas anderes als Nadelwald zu seken, nickt auf die gärt nerischen Anlagen in der Stadt angewiesen sind, um uns an sckönen Laubbäumen zu erfreuen, so ver danken wir dies dem Forstmeister Walde, dessen zu gedenken mir Gkrenpklickt ist. Daß eine in seinem Sinne getriebene, von Zwang freie Wald- wirtschaft auck finanziell sekr gut sein kann, beweisen unsere koken Gelderträge, mit denen der Gautzener Stadtwald zu den bestrentierenden des Landes gekört. Lim diejenigen Lackgenossen zu rechtfertigen, die beim besten Willen nickt im Sinne meines Vortrags tätig sein können, will ick bemerken, daß es Göden und Lagen gibt, auf denen nickts weiter als die be scheidene tiefer, allenfalls in Verbindung mit Girke, zu erziehen ist. Gs sind die Sandböden der Gbene. Nur schwer finden sich dort Stellen zur Getätigung der auf Ansiedelung anderer Golzarten gerichteten Gestrebungen. Gier gilt das Wort: „Was Dir Natur nickt geben will, das zwingst Du ikr nickt ab mit Gebein und mit Schrauben"; überall darf nur das Grreickbare gefordert werden. Llnser forstliches Ge wissen findet keinen besseren Ausdruck als in den Worten des Dichters: „Alt unser Schaffen und Gun,s die Gnkel werden es richten. Lasset uns sorgen mit §leiß, daß sie uns rühmen dereinst." onn du allo Borgo der Moli erstiegen hättest, und Konntest alle Städte des Erdenrundes und hättest die Heimatliche nicht, so wärest du ein schillernd Sammolgofäß. Müßtest du Bescheid um alle Burgen deines Vater landes und Kein Gau wäre dir fremd und sähest alles ohno innere Begeisterung, so wärest du ein nüchtern Manderbuch. Nnd durchliefst du allo Möge deiner Heimat und umfaßtest die Landschaft nicht mit deinem Gefühl, so Wäre dlrs nichts NÜtzo. Fritzsche- Bautzen. Im Berlage der „Oberlausitzer Heimat-Zeitung" erschien: Sie MWubMe uuil die MeuWk voa MsM. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Preis —,50 Goldmark.