Volltext Seite (XML)
. Ich Iss von Vopelfedcrn, Vic schön in Gold gefaßt, Womtt man schreibt ven Namen AI» Freund und lieber Gast. Ich las o hört cs alles — Bon seiner jungen Frau, Die oorteilhast gekleidet In Rehbraun, nicht in Grau. schnitt, der nur den Schlipsknoten sehen läßt, daran hoch die schwarze, großgliedrige Kette, — silbergrau das scharf gebügelte Beinkleid. Eine kraftvolle, sugendfrische, vornehme, verehrungs würdige Erscheinung, einer der Größten der Gegenwart! An den Klassisch-Großen von Weimar gemahnt seine ganze Persön lichkeit^ So wandelte sicher einst auch der alternde Goethe Im Park der thüringischen Musenstadt. — ... Da tritt durch die Tür zur Vorhalle Hauptmanns Gemahlin, Frau Margarete gM Marschalk, eine jugendliche Erscheinung. Eie trägt ein enganliegendes, rehbraunes Kostüm von vornehm einfachem Schnitt. Ihre schlanke "Gestalt kommt darin so recht zur Geltung. Die Wildlederschuhe und Strümpfe sind von der- selben Farbe. Ihr tiesschwarzes Haar ist ist moderner Pagen frisur geordnet. — Wir verneigen uns ehrerbietig. Liebens würdig reicht sie uns Führern die Hand. ... In derFederschale oben liegen lange Raubvogelfedern. Golden sind sie gesaßft Auf die Bllttendlätier deb Gastbuches, Groß- Foliosormal, schreiben damit Freunde des Hauses ihre Namen ein" ..." usw. . . ' Diese Zitate mögen genügen! Linen Gesamteindruck der Schilderung aber erhält man wohl nm besten aus den folgenden . Versen eines eifrigen Lesers jener Zeilen. AucheinStimmungsbildvonAgnetendors. Ich las vom Mörchenzauber Im Puik zu Wiesensteig, Bon jugendsrohen Sängern lind Maiepsonnenschein. Ich la» von eines Dichter» Erhabner Geisteskraft, Di« hier in aller Stille An ihrem Werke schafft. Bon Deutschlands großem Sohne, Der ganz lebt der Idee, Don seinem Wellenruhme Und vom - „Doktor k.-c." Ich las von seinem Gehrock, Bon Schlips und Weste gar, Bon silbergrauer Hose Und silbergrauem Haar, Bon scharfer Bügelfalte, Der Kette an der Uhr Und von der klassisch-großen, Ehrwürdigen Figur. — Ich las von Säulenhallen, Don marmornem Gerät, Pom blauen Deckenhimmcl, Nit Sternen übersät. Und vom Parkettfußboden, Bon Harmonie und Maß Und der geschliffnen Bowle Aus weiß-kristallnem Glas. Ich las von Ledersesseln Und Eichenmöbeln viel, Don Christus und Madonnen Und vom modernen Stil, Don prächtigen Lederbänden, Die ringsum aufgestellt, Bon Werken aller Völker Der kulturellen Welt, Don SpSngler und von Ibsen Und manchem Zeittraktat Und auch von Buttrnblätlern Im F.oliosormat. Braun ihres Kleides Farbe, Braun ihre Lederschuh, Und^ rehbraun auch die Strllmpse An ihrem Fuß dazu. Und da» Kostüm so vornehm, So elegant der Schnitt! Es saß wie angegossen. So zeigte jeder Schritt. Das brachte recht zur Geltung Die Schlankheit der Figur —; Es war modern und einfach, Modern wie di« Frisur Des rabenschwarzen Haares, Das sie nach Pagenart Keck warf, das lustig spielte Um ihren Nacken zart. Und einfach, wie ihr Wesen Echt und naturhast war. — Also hab' ich gelesen, Und also ist e» wahr. — Und wollt ihr gerne wissen, Wer solches alles schrieb Bon Deutschlands großem Dickirr Und was ihm wert und lieb? Ls war ein.echter Deutscher, Deutsch wie in Wort In Tat: Ein deutscher Oberlehrer, Ein deutscher Studienrat. — Gottlob, daß wir auch selber Zu denken noch verstehn Und unfern Gerhart Haupt- In unserm Lichte sehn! fmann Hoffentlich trägt dieser Hinweis dazu bei, dem eingangs er- wähnten .Musteraussatz" recht weite Verbreitung zu sichern! l-uratiur. Werbt für die Gberlausiher Heimatzeitung l ß Einem treuen Lausitzer zum Gebenden! ß . Am 24. Dezember 1S23 verschied in Bautzen Z dec (Oberlehrer i. R. D I Mndeeas Heinrich Lübeck- Z D Ein reger Geist hat aufgehöct zu schaffen l - In voller Frischs widmete er seine Kraft der Heimat, die Z Z ihm alles war. Gerade am heiligen Abend rief ihn der Z Z WsllenlenKer ab. Sein Bestreben war es, all das im Worte Z Z festzuhalten, was ihm an Sitte und Brauch seiner Heimat Z Z dazu für wert galt. In Wittichenau stand jeine.Wieg« und D Z bis ans Ende blieb «r seiner preußischen Dbsrlausitz treu. D - In seinen .Heimatkundlichen Erinnerungen aus der preu- ß ü ßischen Dbsrlausitz", dis er in den .Hsimatklängen" de» ; U „Bautzener Tageblattes" unter dem "Pseudonym Andrea» - D s Heinrichveröffentlichte.hatermanchschönesBildentworfen, Z R seinsrHeimat und nun sich selbst zur Ehre. Als großerKennsr V V ausdemGebiets derFischsreiwacereingesuchkerMitarbeiter V Z bei verschiedenen Zeitschriften.Sein begonnenes Werk.Aus D D dem Leben eines alten Schulmeisters", das von Bedeutung - D zu werden versprach und in das er besonder» viel hinein- Z - zutragen beabsichtigte, ist nun leider nicht besahst worden. - s Noch am Morgen dss heiligen Nbsnds lieferte er, frisch I I und munter, in der Redaktion des Bautzener Tageblattes, - D dem er als treuer Mitarbeiter angehörts, seine Kritik über Z Z dis (Uraufführung de» Weihnachtsspieles .In tiefster Weih- Z Z nachtsnot" von Hermann Nicke beim Verfasser selbst ab. D I Ls war jein Schwansngesaug, denn eins halbeStund« später - ö ereilte ihn ein Herzschlag. Er war begeistert für alles Gute z s und Schöns, für Heimattreue und Nächstenliebe und mitten Z daraus hat ihn der Tod abgslöst und einen edlen Menschen - Z allzufrüh vom Schaffen weggerissen. L h r s s e i n s m D n d e n k s n! ß N. N. Z Das Sleinkreuz in Neundorf auf dem Eigen M. Schöne-Zeithain -GH^enn man aus der van Großhennersdorf in nordöst- MsWI licher Richtung nach Neundorf führenden Straße an den Anfang des Dorfes kommt, sieht man links vorSchä- sers Gasthaus ein einfaches Steinkreuz dicht am Wege stehen. Lin paar Meter davn erhebt sich eine schöne große Linde. Aus welcher Zeil mag dieses Kreuz stammen, und welche Be wandtnis hat cs damit? Aus diese Fragen Antwort zu geben, soll setzt nicht meine Aufgabe sein. Die Meinungen darüber sind sehr mannigfaltig. . ' - Wer darüber genauen Ausschluß haben möchte, dem empfehle ich einmal zu lesen in den Schriften des Landesoer<ins Sächs. Heimatschutz Band IV, Heft tHI9I4 .Die alten Steinkreuze im Königreich Sachsen von Dr/<Huhfahl°Dresden. Dieser Aufsatz ist reich mit Bildern geschmückt und erzählt uns über die ver schiedenen Entstehüngsmöglichkeiten der vielen Steinkreuze in ganz Sachsen. Unser Neundorfer Kreuz fehlt leider bei den Ab bildungen. Aber sehr erfreut und überrascht war ich, als ich eine wunder schöne, bunte Ansicht von dem erwährfteu'Kreuze in Neundorf sah. Ls war im vergangenen Herbst 1922, vielleicht Oktober oder November, da sanden in Riesa eine Reihe von .Heimatschutz- sorträgen" statt, die ich mit besuchte. Einen solchen Vortrag hielt Herr Dr. Kuhfahl selbst über das Thema: .Alte Steine am Wege und ihre Geschichte". Ls wurde eine große Menge Licht bilder vorgesührt, und aus einmal erschien auch mein liebes, alt bekanntes Neundorfer Steinkreuz. Bor Freuden hätte ich auf jauchzen können und ausrusen wollen: Halt noch ein wenig! Ich möchte dar Bild noch ein Weilchen ansehen! Hunderte Male bin ich schon vordeigeganzen oder^gefahren an diesem Kreuze,