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Aus dem Frühling einer Liebe Gedichte von Max Asibig-Dauhen Ich halt ein gülden Sternelein in meinen harte» Händen, das macht ich Dir, Geliebte Du, mit lausend Grüßen senden. Und kam der mit Strahlen und mit Singen, das gülden Siernlein würde dir noch lauter Freude bringen. II. Um einer Nelke zartes Sein leg ich Dir Blau-Bergißnichtmein und leg mein ganzes Herz dazu, Geliebte Du! Nimms, wie die lieben Blumen hin, nimm meinen ganzen treuen Sinn.... Vom eisten bis zum letzten Schlag ' mein Glück bist du, mein Frühlingstag! IV. Es spielte in die Träume Dein mit seinem milden Scheinen, Du brauchtest in der bösen Welt nie mehr so traurig weinen. Weil es das Sternlein Liebe ist, laß es Dir, Liebste, senden; schließ es in Deinem Herzen ein und Halts mit Deinen Händen! III. Drauß ist der Lenz so wundersiiße, Ein Märchen ist die ganze Wslt. Und Du bist mir darein gestellt Als Königin! Daß ich Dich grüße, send ich Dir Rosen in das Haus, die strömen Duft und Liebe aus und lächeln Dir, o hab nur acht, gehst Du zur Ruh, ein: „Gute Nacht!" I. Das Sternlein wär ein schönes Licht aus ollen Deinen Wegen, Du könntest Dich getrost und gut Zur Ruhe niederlegen. Helle Tag herein Die Nacht geht still um mich herum, es schlafen die Gesellen; der Mond trägt mir sein sanftes Licht auf silberfrohcn Wellen. Die Sterne, die so gütig sind, weil sie so gülden scheinen, erzählen, daß da hin und her viel arme Menschen weinen. Und weinst Du auch, mein gutes Kind, gar bitterliche Tränen? Schlaf ein, mein Kind, schlaf ruhig ein: Du bist mein ganzes Sehnen'! Bau Dir im Traum ein stolzes Schloß, umblüht von Rosenranken, und baue Dir ein Königreich der seligsten Gedanken! Kommt dann der böse Morgenwind, brauchst du nicht bang erschrecken, mit tausend Küssen wird er Dich gar lieb und hold erwecken. Dann lache in den Hellen Tag, lach in die Abendstunde! Da bist Du mein und ich bin Dein, verglühend Mund am Munde. Und einmal kommt die schöne Nacht: Das ist die Nacht der Nächte, da hält uns Erd und Himmel nicht und nicht die Macht der Mächte. Der Liebe ganze Seligkeit will ich Dir jubelnd schenken .... Schlas ein, mein Kind, schlaf ruhig ein, der Liebe laß uns denken! Reich mir Deine Hände, reich mir Deinen Mund; es blühen ohn' Ende die Rosen im Grund. Die Rosen erblühen und duften so schwer; wir aber verglühen im Hin und im Her. Viel Glückliche gehen und lachen im Tal; wir wandern und weinen und sind voller Qual. Da bist Du mir Ufer, da bist Du mir See, mein Tiost, meine Liebe, mein Wohl und mein Weh! Jeden Tag eine Freude, jeden Tag ein Leid, jeden Tag eine Stunde voller Seligkeit! Jeden Tag eine Wonne, jeden Tag ein Sa;mcrz, jeden Tag Deine Seele berühren mein Herz. Deine Augen müßten sein groß und schön, wie Tränen; darin Leid und Lachen ist und ein tiefes Sehnen. Und dein jugendheißer Mund, rot, wie von Rubinen, müßte süß und gnadenreich mir zum Glücke dienen. VI. Deine Hände, lilienweiß, müßten mich behüten, Frühling, Frühling müßte sein voller tausend Blüten. Deines stolzen Hauptes Haar fließen müßt wie Seide, als ein Mantel, dessen Pracht decken könnt uns beide. Geliebte, o schlage die Seele mir nicht, Geliebte, o trage mir Freude und Licht. Heut lacht in der Runde noch blühender Mai . . . O wehe der Stunde, da alles vorbei! Unsre Herzen weihten wir seligen Altären, die der Liebe freudevoll aufgerichtet wären. Einsam blieb ein guter Stern unserm Glück zurücke, baute zwischen Tag und Traum heimwärts eine Brücke. In den grünen Kastanienbäumen leuchten nun blühende Kerzen, rote und weiße, wie kindliche Herzen. Und ganz still in seligen Träumen lächeln sie leise. VII. FliederbUsche hocken daneben. Duft und süße Schwere schweben müde in der Lust. Hold und schön die Amsel ruft. Gehen zwei Menschen Hand in Hand, schauen ein kinderlicht Frühlingsland. Ist jeder Schritt ein frommes Behüten .. . Schauert ein Wind, verblättert die Blüten, wirft sie den Menschen ins wirre Haar . . . Weißt Du noch, wie der Frühling war? lassen Sieh, wie nun die Rosen blühn ringsum in den Gärten, und in ihrem Dust verglllhn ' alle Lebenshärtcn. Deine Liebe, kosengleich, gibt mit vollen Händen mir ein ganzes Königreich lächelndes Verschwenden. Rausch und Duft und Rosentraum! Selig sink ich nieder, küsse Deines Kleides Saum; Du erhebst mich wieder. Und die roten Rosen blühn mir aus Deinen Händen, und du reichst mir im Verglühn königliche Spenden.