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I. Bon Campo Foriuio bis zum 18. Brumaire. 77 sulats, bestehend aus Bonaparte, Sieyes und Roger-Ducos, Vertagung des gesetzgebenden Körpers bis zum 1. Ventose (20. Februar), Ernennung zweier Ausschüsse aus dem Schooße der beiden Versammlungen, die mittlerweile die Rechte der Gesetzgebung üben und den Consuln bei der Neugestaltung der Dinge behülflich sein sollten, Ausschließung von sicbenundfünfzig Mitgliedern, die sich durch scharfen Widerstand hervorgethan. In wenigen Stunden der Nacht wurde das Dekret von dem Rumpfe der Volksvertretung ausgefertigt und von dem Rath der Alten bestätigt. Bonaparte schwur darauf Namens der Consuln „un verbrüchliche Treue der Gesetzlichkeit, der Freiheit, dem Repräsentativsystem", und Lucian schloß mit einer Rede, worin es hieß, die Freiheit sei im Ballhause von Versailles geboren, in der Orangerie von St. Cloud festgestellt worden. Und damit dem nächtlichen Drama auch das Satyrspiel nicht fehle, wurde die Rettung Bonaparte's von dem angeblichen Dolchstöße eines Jacobiners durch den Grenadier Thome in Scene gesetzt. Der Moniteur verkündete am folgenden Tag, daß Thomas Thome bei Napoleon gespeist, daß die Bürgerin Bona'- parte den braven Soldaten umarmt und ihm einen werthvollen Diamantring an den Finger gesteckt habe.— Einige Tage nach dem Staatsstreich des 18. und 19. Brumaire erschien ein Dekret der drei provisorischen Consuln, welches siebenunddreißig Personen zur Deportation nach Guyana und zwciundzwanzig andere zur Verbannung nach der Insel Re verurtheilte, eine Proscriptionslistc, die um so gehässiger und ungerechter erscheinen mußte, als darin verdiente Männer wie General Jourdan und einige strenge Republikaner aus dem Rath der Fünfhundert oder dem Richterstand mit jacobinischen Demagogen und Ter roristen aus der Conventszeit, wie Fournier, Maignet u. A. zusainmengcstellt waren. Bonaparte erkannte auch bald den Fehler, zu dem er mehr durch die Rachsucht einiger Parteigenossen als durch eigenen Antrieb bestimmt worden. Er strich den Namen des Generals sofort von der Liste und sprach in einem Briefe unter Versicherung seiner Freundschaft den Wunsch aus, „daß der Sieger von Fleurus beständig auf dem Wege bleiben möge, der zur Ordnung, zur wahren Freiheit und zum Glücke führt". Auch die übrigen Verbannungsdekrete wurden zurückgenommen; man begnügte sich die Verurtheilten unter polizeiliche Aufsicht zu stellen.