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366 Europa unter Bouapartischem Einfluß. d!s°Kmgs sehr auch iiniucr die Napoleonischen Feldherren und die kriegskundigcn aus allen Völkern Europa's ausgehobenen Armeen die bekannte strategische und V-dras. militärische Kunst und Bravour entfalteten, der Widerstand der Guerillabandcn, denen schwer beizukommen war, die tapfere Vertheidigung der festen Städte durch Soldaten und Bürger, die hartnäckige Gegenwehr und der zähe standhafte Kriegsmuth der englischen Truppen unter dem vorsichtigen Feldherr» Wellington, ließen keine entscheidenden Erfolge, keine glänzenden Trophäen aufkommen, und gegen Nachstellungen, heimtückische Ueberfälle, Meuchelmord und hinterlistige Angriffe aus versteckten und verborgenen Schlupfwinkeln, wozu Wuth, Haß und Fanatismus den rachsüchtigen Spanier antrieben, schützte keine Tapferkeit. Die größten Hcldenthaten, die Napoleon's waffengeübte Krieger und Heerführer unter der Gluth der spanische» Sonne bald auf dem Schlachtfelde, bald auf müh seligen beschwerdevollen Märschen durch Gebirge und Schluchten, bald bei Bela gerungen und Erstürmungen von Festungen vollbrachten, führte» nicht zum AugustÄiö^uhigen Besitz des Landes. Der Marschall Ney mußte zwei Sommermonate hindurch einen Belagerungskrieg vor Ciudad Rodrigo und Almeida führen, che er nach unermeßlichen Anstrengungen und Opfern sich den Weg zur Verbindung init Massena bahnen konnte, dem, wie wir wissen, Napoleon die schwierige Ar beit der Rückeroberung Portugals übertragen hatte, eine Aufgabe, der sich der kricgskuudige Veteran, der in so vielen Schlachten Sieger gewesen, nur mit - innerer Abneigung unterzog. Wellington hatte dem Hülferuf des spanischen Feldherrn Herrasti in Ciudad Rodrigo und den Bitten La Romana's wider standen, um seine ganze Kraft auf die Vertheidigung Portugals zu richten. Nach der Vereinigung verfolgten die beiden französischen Marschälle das englische Heer, das in einer Stärke von fast 50,000 Mann unter Wellington durch das Sepwr. gebirgige Flußthal des Moudego gen Coimbra zog, alles Land hinter sich zer störend und verwüstend. Auf den Höhen der Sierra de Alcoba vor jener Stadt nahm der britische Feldherr eine vortheilhafte Stellung. Vergebens suchte der muthige Massena durch einen kühnen Sturmangriff der Divisionen Ney und Reynier den Feind von dem Bergrücken nach dem Meer zu drängen; nach der furchtbaren Schlacht, die in der Kriegsgeschichte den Namen von der nahe gclc- 27. S-pu-r. gcnen Karthause Busaco führt, mußte der französische Marschall den Versuch aufgebeu und einen andern Weg suchen. Da entdeckte er eine Senkung, die dem englischen General entgangen oder wenigstens nicht zu rechter Zeit besetzt worden ^ war. Auf diesem Bergpfade, dem Paß Coramula, gelang es ihm durch einen 2s. S-ptbr. Flankenmarsch den Feind zu umgehen und sich Coiinbra's zu bemächtigen. Wel lington zog südwärts auf Lissabon los, von den Franzosen bis zum Tajo ver folgt. Massena trug sich mit der stolzen Hoffnung, er werde in Kurzem die Engländer zur Einschiffung zwingen und als Sieger in die Hauptstadt Portu gals einziehen. Aber zu seinem Erstaunen und Verdruß stieß er auf einen un erwarteten Widerstand, von dem weder er selbst noch Napoleon Kenutniß erhalten