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X, 1—5. Aus AmmianuS Marcellinus. xxvn. Buch. 59 kam, der durch eine Empörung seiner eignen Verwandten von derssi heimischen Erde vertrieben war. Er starb auch dort und erhielt nach unseren Gebräuchen ein prachtvolles Leichenbegängniß. X, I. Valentinian betrieb mir großer Umsicht, wie er glaubte, M den Aufbruch zur Armee, hinderte aber doch nicht, daß ein Ala mannenprinz, Namens Rando, nachdem er den Handstreich wol vor bereitet, sich in das wehrlose Mainz mit einer räuberischen Schaar heimlich einschlich. 2. Zufällig feierten die Christen gerade ein Fest, und so konnte er unversehens Männer und Frauen jeglichen Ranges und nicht geringe Beute, ohne Gegenwehr zu finden, wegschleppen. 3. Bald darauf ereignete sich wieder etwas für die Römer sehr glückliches. Der König Vithicab, Badomars Sohn, anscheinend ein verzärtelter, kränklicher Mann, in Wirklichkeit voll Much und Tapferkeit, hetzte hauptsächlich zum beständigen Kriege gegen uns. Man gab sich daher viele Mühe, ihn irgendwie aus dem Wege zu schaffen. Alle möglichen Versuche waren schon gemacht worden, aber er ließ sich weder durch Gewalt noch Verrath beikommen: endlich erlag er unserm Mordeifer durch die verräterische Hand seines eignen Kammerdieners, und nach seinem Tode schliefen die feindlichen Einfälle ein wenig ein. Der Mörder, welcher die härteste Strafe fürchten mußte, falls seine Greuelthat ruchbar wurde, floh schleunigst auf römisches Gebiet. 5. Mit sorgfältigster Vorbereitung und Truppen aller Art wurde eine neue Expedition gegen die Alamannen vorbereitet, von größerem Umfange als bisher: die öffentliche Sicherheit gebot solche Maßregeln, denn man mußte jeden Augenblick eine aufrührerische Bewegung des treulosen Volkes fürchten, das seine Kräfte sehr schnell wieder ersetzte. Auch waren die Soldaten sehr erbittert auf sie, weil sie gar keine Ruhe fanden vor diesen Leuten, die bald demüthig um Gnade bettelten, bald die äußerste Gefahr drohten.