Volltext Seite (XML)
XII, 2—6. Aus Ammianus Marcellinus. XXXI. Buch. 101 nun von Melanthias auf, um recht bald durch eine Heldenthat dien« Siege seines jungen Neffen, dessen Vorzüge ihm unangenehm zu werden anfiengen, in den Schatten zu stellen. Er stand an der Spitze eines Heeres, dessen Bestandtheile zwar nicht gleichartig, aber tapfer und wolgeschult waren, auch waren viele Veteranen wieder eingetreten, unter ihnen eine Anzahl höherer Offiziere und auch Traian, der frühere maxister armornm. 2. Von sorgfältigen Kundschaftern erfuhr man, daß die Feinde durch starke Besatzungen die Wege zu sperren gedächten, auf welche der Transport an Lebensmitteln angewiesen war. Sofort wollte man diesem Vorhaben entgegentreten und schickte zur Be hauptung der Pässe ein Detachement Bogenschützen und Kavallerie ab. 3. Drei Tage später zogen die Barbaren langsam aus Furcht vor einem Ueberfall aus dem unübersichtlichen Terrain 15 Millien von der Stadt entfernt gegen die Station Nike, und da meldeten die Vorposten — woher der Jrrthum kam, weiß man nicht — daß jene ganze Menge, die sie gesehen, nicht mehr als 10000 gewesen seien. Nun eilte der Kaiser mit größerer Geschwindigkeit ihnen entgegen. 4. In viereckiger Schlachtordnung kam er in das Stadt gebiet von Hadrianopel und schlug dort ein befestigtes Lager auf. Mit größter Ungeduld erwartete er nun den Gratian. Vorläufig kam aber nur der eomss äomestions Richomer mit einem Brief dieses Fürsten, der seine baldige Ankunft meldete. 5. Auch enthielt er die Bitte, Valens möchte nur noch kurze Zeit seinen Kampfgenossen erwarten und nicht allein sich muthwillig in Gefahr begeben. Alle Autoritäten wurden zu einem Kriegsrath versammelt, in dem diese Frage zur Sprache kam. 6. Auf den Rath des Sebastian drängten einige förmlich zum Kampf, während der maxister sguitum, ein Sarmat, aber