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IsvlpÄxsr l'asedlatt — Kr. 206 Uovlax, äev 27. «lull 1925. 8stts 7 /^.TtteIclLiTtscrIi.«r ^orsLirlrm'iLr' Deutsche Nollaranleihe m Horkand Wie man uns aus Amsterdam schreibt, ist dort ein Teilbetrag der von der Stadt Berlin ausgegebenen KHprozentigen Dollara n leihe zur Zeichnung ausgelegt worden, und zwar -um Kurse von 90 v. H. unter Hinzurechnung der Rente vom 1. April ab. Der verhältnismäßig geringe Teilbetrag wurde voll gezeichnet, wie überhaupt der Amsterdamer Markt sich schon sür ältere Dollaranleihen, wie sür Krupp, Thyssen, ziemlich ausnahmesähig gezeigt hat, während er dem unmittelbaren Krcditverlangen von deutscher Seite sich verschlossener denn je zuvor zeigt, namentlich seitdem die Nachrichten über die ungünstige Lage der deutschen Industrie zunehmen und die Stinnes-Angelegenheit unangenehmes Aus sehen erregt hat. Selbst angesehene Firmen, bei denen mit Sicherheit angenommen werden dars, daß sie die jetzigen schweren Zeiten überstehen werden, die aber insolge Versagens des inländischen Mark tes ihr Geldbedürsnis im Auslande zu befriedigen suchen, erreichen am holländischen Geldmärkte wenig, auch wenn erstklassige Sicherheiten gegeben werden. Natürlich trügt dazu auch die Hetze c'ner gewissen holländischen Presse mit bei, und ebenso die höchst merkwürdige Haltung verschiedener hollän discher Institute, welche die Aufgabe haben, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Län dern zu fördern, ihre Tätigkeit aber nach einer ganz anderen Richtung hin entfalten. Ter Prospekt, der gelegentlich der Auslegung der Berliner Anleihe veröffentlicht wird, macht einige interessante Angaben über die finan zielle Lage der Reichshauptstadt. Aus Grund des Auswertungsgesetzes könne damit ge rechnet werden, daß das Maximum im Schulden dienst der Stadt Berlin (Rente und Ablösung) den Betrag von 4300 000 Dollar jährlich nicht über schreiten werde. Die den Gemeindebetrieben oer Stadt aus dem Dawes-Plan entstehenden Ver pflichtungen würden für das am 1. September be ginnende Jahr au? höchstens 47? 000 Dollar, sür das folgende auf 590 000 Dollar und in den späteren Jahren auf einen Höchstbettag von 1 150 000 Dollar jährlich geschätzt. Heisst L Friedländer, Kommanditgesellschaft a. A. Die o. G.-D. beschloß einstimmig, die Goldmark eröffnungsbilanz per 1. Januar 1924, die Bilanz per 31. Dezember 1924 und die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates von der Tagesordnung ab- zusctzen. Die Absetzung wurde begründet mit der Umstellung des Betriebes, und die Verwaltung wird einer neuen G.-V. entsprechende Vorschläge machen. Nou in den Aufsichtsrat wurden gewählt Karl Wint zens und Siegfried Ohnstein i. Fa. Eisler L Co. und Georg Michaelis. Die Abschlüsse im Hovad-Konzcru. Tie Hovad, Allgemeine Versicherungs--A.°G., schließt das Ge- schästÄtzhr 1924 mit einem Gewinn von 12 376 .X ad. Dre Hovad-Transport-Versicherungs-A.-G. er zielte «inen Gewinn von 9095 ./(. Tie Gewinne beider Gesellschaften sollen vorgetragen werden. Die Hovad-Labensversicherunqsbank, A.-G., will den sür 1924 erzielten Reingewinn von 104 631 ./( in solqen- der Weise verwenden. Für vertragsmäßige Tan tieme 5231 .((, an die Aktionäre 6 v. H. Divi dende — 15000 an di« Dividendenreserve der Versicherten 80 000 Vortrag 4400 ./(. Ins gesamt betragen die Garantiemittel der Konzern- Gesellschaften 6090 277 Rm. Im abgekaufenen Ge schäftsjahr brachte die Transportversicherung Ver luste, verursacht durch das Sceplatzgeschäst und die Transport-Rückversicherung, während die Binnen versicherung in jeder Beziehung zufriedenstellend war. Der Konzern hat infolgedessen das Hamburger Geschäft aufgcgeben und sich von, Transport- Rückversicherungsgeschäst fast gänzlich zurückgezogen. Durch diese Maßnahmen, ferner durch reichliche Reservenstellung und Einschränkung des Verwal tungsapparates hofft der Konzern in Zukunft ein günstigeres Ergebnis erzielen zu können. Friedrich Elsa» jun., A.-G., in Barmen. In der o. G.-V. dieser zum Rheinhandelskonzern ge hörigen Gesellschaft bemängelte die Opposition die Stillegung des Werkes. Der Aufsichtsratsvorsitzcndc sowie der Vorstand teilten mit, daß die Gesellschaft durch diese Stillegung vor einem noch größeren Ver lust bewahrt worden wäre, als wie der ausgewiesene in Höhe von 00 798 Rm. Dieser Verlust sei nun mehr ausgeglichen, da die Abstoßung der Aktien der bekannten Beteiligung an der Firma E. Linz A.-G., Düsseldorf, erfolgte. Von dem Erlös von 200 000 Reichsmark seien bereits 180 000 Rm. in bar in die Kaffe der Gesellsckmft geflossen, lieber die Abstoßung einer Kuvertfabrik wird augenblicklich verhandelt. Der Vorstand teilte auf weitere Anfrage mit. daß die Gesellschaft ihre Substanz voll erhalten habe, und wenn man die Papiermarkerhöhungcn während der Inflation in Betracht ziehe, welche lediglich eine Bareinnahme von ca. 139 000 Rm. gebracht hätten, diese Substairz sogar vermehrt habe. Der Abschluß wurde einstimmig genehmigt. Der neue Aufsichtsrat besteht aus Kommerzienrat Falck-Düffeldorf. Bank direktor Derthram, Rechtsanwalt Lüppens-Düffel- darf, Direktor Zürndorfer-Düffeldorf und Direktor Kahnt von der Ammendorser Papierfabrik. Die L.-B. der Z. Fleadrr A.-G. für Eisen-, Brücken- und Schiffbau in Benrath, die bekannt lich zum Zntereffenkreis von I. Michael L Co. gehört, genehmigte den Abschluß für das Rechnungs- jahr 1924. Wie vom Vorsitzenden mitgeteilt wurde, Kat sich oie vor einigen Jahren in Amsterdam unter der Firma N. V. Flenders Nederlandsche Eonstruk- tions Maatschappij errichtete Filiale als zweckmäßig erwiesen. Es sei durch sie möglich gewesen, Aufträge aus dem Ausland hereinzubekommen. Unter an derem sei eine «nicht schlitt* Bestellung der tür kischen Regierung bereits in Angriff genommen. (Wie nur schon mitgeteilt haben, handelt es sich dabo: um ein großes Dock, auf dein u. a. die „Doebcn" wieder hergestellt werden soll.) Außerdem habe man noch verschiedene andere Auslandsaufträge auf den Wer ken in Lübeck und Benrath in Arbeit. Der vor liegende Auftragsbestand mache zahlenmäßig etwa das Doppelte des Aktienkapitals aus- Die beiden Werke seien damit zwar mcht voll, jedoch gut b-- schäftigt. Es sollen aber wegen der Hereinnahme größerer Objekte noch weitere Verhandlungen schwelen. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter be trage etwa 2500—3000 Mann. Mannheimer Zuckerwarenfabrikatiou, A.-G., in Mannheim. In der am 10. August stattkinden- den o. G-V. soll u. a. Mitteilung gemäß 8 240 HGB- erstattet werden, so daß mehr als die Hälfte des Aktienkapitals verloren ist. Im Zusammenhang hiermit enthält die Tagesordnung einen Antrag aus Beschlußfassung über Auslösung und Liquidation oder Konkurseröffnung der Gesellschaft. Line späte Goldmarkbilanz. Der Aufsichtsrat der Eisenbahngesellschaft A.-G. in Frankfurt a. M. stellte die Doldmarkeröffnungsbilanz per I. Januar 1924 fest und beschloß, die Umstellung der 17L Millionen Papicrmark betragenden Stammaktien im Verhält nis 10:6 unter Bildung eines Reservefonds von 1F Millionen Mark zu beantragen. Gleichzeitig wurde die Abschlußbilanz für 1924 vorgelegt. Der G.-V. soll die Verteilung einer Dividende von 7 v. H. auf die in Umlauf befindlichen umgestellten Stamm aktien vorgeschlageu werden. Aus der rheinischen Schwerindustrie. Die großen Hochoscnwcrke der rheinischen Industrie haben, soweit sie in einer eigenen Gesellschaft gemeinschaft lich einkausen, den Schrotteinkauf bis auf weiteres vollkommen eingestellt. Neben dem außerordentlich geringen Bedarf hat hierzu vor allem die wachsende Schwierigkeit der Geldbeschaffung Anlaß gegeben. Die jetzt bekantngegebene Einstellung der Ein- kausstätigkeit bedeutet sür den an und für sich schon stark deprimierten Schrottmarkt einen empfindlichen Schlag. Die Preise liegen außerordentlich niedrig; trotzdem wird es zur Zeit als ausgeschlossen be trachtet, sich mit Schrott sür eine künftige Geschäfts belebung, die nach Schätzungen aus Käuferkreisen vielleicht sür den Herbst zu erwarten sein wird, -in- zudecken. Zusammenschluß in ver Elektrowerrzeuge-Inüustrie. Die Firmen L. F. Fein-Etuttgart, Paul Meyer-Neu- Iisenburg und Albert Obermoscr, A-D., Bruchs»!, Huben sich unter Wahrung völliger Selbständigkeit zu einer Inter essengemeinschaft zusammengeschlofsen. Gegen kaufmännische Bestechung Der Verband deutscher Waren- und Kaufhäuser e. V-, Sitz Berlin, erläßt laut „Kon fektionär" ein« überaus bemerkenswerte Kund gebung an die Lieferantenschaft folgen den Wortlautes: „Die Jahre des Krieges und der Inflation haben eine starke Verschlechterung der geschäft lichen Moral zur Folge gehabt. Di« in den zu dem Verbände gehörigen Waren- und Kau-fhänstrn tätigen, mit dein Einkauf betrauten Persönlichkeiten haben in steigendem Maße darüber zu klagen, daß ihnen durch manche Lieferanten versteckt und -.ffen persönliche Vorteile irgendwelcher Art angeboten werden, um dadurch zum Geschäft zu kommen. Dabei soll nicht verkannt werden, daß es umgekehrt auch Einkäufer gibt, die an di« Lieferanten mit Zumutun gen herantreten, die in der gleichen Richtung laufen. Unternehmer und Einkäufer haben ein lebhaftes Interesse daran, von den unlauteren Elementen, die sich etwa in ihren Reihen finden sollten, befreit und vor Zumutungen der oben geschilderten Art geschützt zu werden. Aus E i n kä u fe r k r e i s e n ist der Verband gebeten worden, von Verbands wegen energische Mittel zu ergreifen, um diesen Un lauterkeiten ein Ende zu bereiten und wieder eine Atmosphäre herbeizuführen, wie sie jeder ehrenwerte Lieferant und Einkäufer erstrebt. Die dem Verbände deutscher Waren- und Kauf häuser angeschlossenen Firmen haben durch ihren großen Ausschuß beschlossen, jeden Fall einer vollendeten oder versuchtenBestechung sämtlichen Mitgliedsfirmen zur Kenntnis zu bringen. Sie haben ferner beschlossen, unweiger lich jede Verbindung mit einem Lie feranten abrubrechen, der sich einer Be stechung oder versuchten Bestechung schuldig gemacht hat. Des weiteren wird in allen nachweisbaren Fällen ein« strafrechtliche Verfolgung in die Wege geleitet werden. An die Organisationen der Lieferanten wird die Bitte gerichtet, von diesem Entschluß ihren Mit- gliedsfirmen Kenntnis zu geben, di« das gleiche Interesse an der Wiederherstellung der geschäftlichen Moral haben wie die Mitglieder des Verbandes." > Oie internationale Lustschiffahrt Die seit längerer Zeit beabsichtigte Gründung einer internationalen Fluggesellschaft unter deutscher Führung ist nunmehr unter dem Namen Europa- Union in Form einer Kommanditgesellschaft auf Ak tien in Anlehnung an die I u n k e r s - W e r k e in Dessau erfolgt. Als Gründer treten auf: die Astra Schweizerische Luftverkehrsgesellschaft in Zürich, die Aero Osaheyhtio in Helsingfors, die Estnische Luft verkehrsgesellschaft in Tallinas (Reval), die Aktie Bolaget Aero Transport in Stockholm, der Bayerische Luftlloyd in München, die Dansk Lufttransport- Aktiengesellschaft in Kopenhagen, di« Junkers-Flug- zeuq-Aktierrgesellschaft in Dessau, di« Latvijas-Geise Satiksmes Akeiju Sabiedriba, Lettländische Luftver kehrsgesellschaft in Riga, die Oesterreichische Luftver kehrsgesellschaft in Wien, die Rumpler-Luflverkehrs- Aktiengesellschaft in München, die Schlesische Luftver kehrs-Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M., die Säch sische Luftverkehrs-Aktiengescllsck;aft in Dresden und Oberbürgermeister Dr. Bracht in Essen, letzterer für di- Ruhr-Luftverkehrs-A.-D-, für welche nach dem allmählichen Abrücken der Besatzung die Möglich- leiten, für den Ruhrbezirk den Luftverkehr ein zuführen, sich erheblich erweitert hat. Für Holland besteht eine besondere Gesellschaft, die zwar nicht der Europa-Union-Gruppe unmittelbar angehört, awr ebenfalls in Anlehnung an die Junkers-Werke cng mit ihr zufammenarbeitet- Zum Teil haben die Ge sellschaften den Verkehr bereits in Angriff genommen; zum Herbst dürfte er allgemein eingefiihrt werden. kk. Der Kapitalmangel am Baumarkt. Die kri- tische Lage am Baumarkt hat sich in letzter Zeit nicht gebessert, da hypothekarische Kredite ^st ausschließ lich auf den ausländischen Geldmarkt angewiesen sind. Auslandskredite sind zur Zeit außerordentlich schwie rig zu haben. Soweit der Wohnungsbau aus den öffentlichen Mitteln bestritten wird, stößt die Be schaffung der zweiten und dritten Hypothek auf um so größere Schwierigkeiten. Größere Industriebauten ruhen zur Zeit völlig, entsprechend der Krise in der Industrie. Das Auslandsgeschäft ist minimal. Ledig lich auf dem Balkan ist eine größere Bäutätigtcn zu verzeichnen, doch leidet dort das Geschäft unter einer außerordentlich sci)arfen Konkurrenz. Die deutschen Handelsbeziehungen zu Iugo- slawien. Jugoslawien hat bekanntlich vor kurzem mit Rücksicht auf seinen neuen Zolltarif die Handels- Verträge mit einer großen Anzahl von Staaten ge kündigt. In Deutschland ist vielfach die Meinung verbreitet, daß hiervon auch der deutsch-jugoslawische Handelsvertrag betroffen sei. Nach Erkundigungen an zuständiger Stelle kann jedoch sestgcstellt werden, daß das im Jahre 1921 abgeschlossene Provisorium nicht unter diese Kündigungen fällt, sondern unver ändert weiter besteht. Cs ist zu erwarten, daß nach Fertigstellung des deutschen Zolltarifs die Verhand lungen sür eine endgültige Regelung der Handels beziehungen ausgenommen werden. Zollfreie Getreideeinfuhr über Emmerich. Auf Grund von Verhandlungen des Vereins zur Wah rung der Rheinschiffahrtsinteressen e. V. in Duisburg mit dem Hauptzollamt Emmerich hat das Landes finanzamt Düsseldorf kürzlich genehmigt, daß bereits 14 Tage vor Inkrafttreten des bevorstehenden Ge- treidezolles sämtliche Schiffe mit Linfuhrgrtreide in Emmerich in freien Verkehr gesetzt werden. Dadurch wird vermieden, daß in Emmerich die abgefertigten und in freien Verkehr gesetzten Getreidemengcn, falls sie infolge irgendwelcher Umstände erst nach dein In krafttreten des Zolles in ihren Bestimmungshafen ge langen, dort verzollt werden müssen. Da auch diese Regelung, die an sich außerordentlich zu begrüßen ist, infolge der zu erwartenden Schiffsansammlungen zu langen Wartezeiten und damit zu erheblichen Un- kosten für di« Firmen führen kann, hat der Verein weiter einen Antrag an das Reichsfinanzministerium gerichtet, in dem dieses gebeten wird, eine Verord- nung zu erlassen, daß sämtliche Getreidemenqen, die vor dem Tag« des Inkrafttretens des Zolles die deutsche Grenz« im Rheinverkehr bei Emmerich pas siert haben, zollfrei in ihren Bestimmungshäfen noch abgefertigt und in freien Verkehr gesetzt werden können. Es ist zu erwarten, daß das Reichsfinanz. Ministerium den Antrag genehmigt, was ganz außer ordentliche weitere Erleichterungen mit sich bringen würde. Der deutsch« Uebersee^kxport in Scschirrwarcn. Die Cxporttätigkeit der deutschen Gescknrrwaren- sabriken nach Uebersee ist aus mehreren Märkten im SteiAen begriffen, so zeigt -. B. ein Bericht aus Ostattika, daß von der Einfuhr an Geschirrwaren , nach Kenya und Uganda schon im vergangenen Jahre ! nahezu die Hälfte (233 To. von insgesamt 488 To.) ! aus Deutschland stammte und der deutsche Anteil gegenwärtig noch im Steigen begriffen ist. Die wich tigste Konkurrenz, die der deutsche Export dort trifft, ist die japanische, die sich ungefähr ein Viertel der Gesamteinfuhr gegenwärtig gesichert hat. Fran-Sfisch-dmtscher Warenaustausch. Aus der Ein- und Ausfuhrstatistik Frankreichs im ersten Halb jahr 1925 ergibt sich, daß Deutschland nach Frank reich Wagen im Werte von 981 317 000 Fr. gegen 965 516 000 Fr. in der gleichen Periode des Jahres 1924 eingeführt hat. Die Ausfuhr Frankreichs nach Deutschland in den ersten sechs Monaten des Jahres 1925 beläuft sich auf Waren im Werte von 1860 714 000 Fr. gegen 2 101 654 000 Fr. in den ersten sechs Monaten des Jahres 1924. Die Lage am Eisenmarkt Trotz lebhaft gesunkener Preise will sich neue Kauftätigkeit vornehmlich für größere 'Abschlüsse auf längere Fristen nicht entwickeln. Die Stimmung innerhalb der Landschaft wird mit den zunehmen den Meldungen über die wenig rosigen Sommer- und Herb st aussichten sür die Eisenindustrie immer zurückhaltender. Hinzu kommt, daß die Geldknappheit und vornehmlich der Mangel an Betriebsmitteln sowie die Zurückziehung oder Hinausschiebung von mancherlei Bestellungen Ware an den Markt kommen läßt, die das normale Geschäft drückt, namentlich dann, wenn die Not wendigkeit beschleunigter Flüssigmachung vorliegt. Die Preise find auch von den Werken nicht mehr ganz einheitlich gehalten, das jstveilige Arbeitsbedürfnis spricht dabei sehr viel mit. So gibt es Unternehmungen, die ungeachtet der ab- geschwächten Lage nicht unter 130 ./( abgeben, weil sie sonst mit den Selbstkosten nicht auskommen. Es scheint überhaupt, als wenn neben spekulativen Ein flüssen der Markt weniger von. den Werken selbst als von anderen am Geschäft beteiligten Kreisen, zu denen die erwähnten notleidenden in erster Linie gehören, geleitet wird. Tenn im Verhältnis zu der Gcsamtverjassung des Marktes dars das Ge schäft in Stabeisen keineswegs als übertrieben schlecht bezeichnet werden. Bom 'Baumarkt, ver sich noch verhältnismäßig gut hält, kommen An forderungen heraus, bei denen die Preislage sich natürlich jo gestaltet, wie der Verbraucher gerade nach der jeweiligen Lage des Abnehmers anzu kommen vermag. Es gibt hier Preise von 130 bis 125 Mark abwärts aus der Frachtgrundlage Ober hausen — für rheinisch-westfälisches Material — ge rechnet. Auch die L i e s e r s r i ste n sind ganz ver- sctziedenartig. Während einige Werke noch solche bis zu vier Wochen fordern, können andere schon vom Werkslager innerhalb einer Frist von 10 bis 14 Tagen liefern. Im Auslandsgeschäft hat man die längst erwartete Ermäßigung der Preise gegen den fremden Wettbewerb vorgenommen und darauf eine Reihe von Aufträgen hereinholen können. Man rechnet ungefähr 5,10^—5,11)4 engl. Pfund frei Seehasen. Die weitere Entwickelung des Marktes ist unter den gegebenen Verhältnissen natürlich so unklar wie nie zuvor, an einen weiteren Rückgang des Geschäftes sowie der Preise wird allgemein ge glaubt, zumal weil Stabeisen von jeher stark speku- lativ lag. * Wichtige Sitzung des Vereins deutscher Lisen- industrieller. Am Mittwoch, den 29. Juli, wird eine wichtige Porstandssitzung der nordwestlichen Grupp« des Vereins deutscher Eisen- und Ltahlindustrieller im „Stahlhof" in Düsseldorf stattfinden. Neben der im Vordergrund des Interesses stehenden Erörterung der allgemeinen Wirtschaftspolitik wird sich der Vor stand u. a. mit Fragen der Zollhandelspolitik, vor- wiegend aber mit den deutsch-französischen Handels vertragsverhandlungen und damit dem damit im Zusammenhang stehenden Saarabkommen beschäf tigen. Schließlich besteht die Absicht, die Banpolittk der öffentlichen Hand kritisch zu beleuchten. Auch zu einigen wesentlichen Vcrkehrsfragen ist eine Aus sprache vorgesehen. Der Roheisenverband. In der letzten Hauptver sammlung des Roheisenverbandes wurde berichtet, daß der Monat Juni erneut einen Rückgang im Per- sand brachte, und zwar sowohl im Inland« als auch im Auslande. Für den laufenden Monat ist mit einer weiteren Abschwächung des Absatzes zu rechnen. Der Bedarf im Inlande ist zurückgegangen. Der Markt wird durch das Eindringen fremden Roheisens beunruhigt, und der Geldmangel wirkt sich stärker aus. Auch im Auslande herrscht in Kreisen der Ver- brwucher Zurückhaltung. Der Verband hat den Ver kauf für den Monat August ausgenommen, um dem Eindringen fremden Eisens entgegenzutreten. Um den veränderten Schlußfrachten Rechnung zu kragen, hat der Verband mit Wirkung ab 1. Äugust d. I. eine Regulierung seiner Preise vorgenommen. Diese wirkt sich auf die Hochofenwerke durchschnittlich tn einer Ermäßigung bis zu 4 pro Tonn« aus. Die Preise für Gießerei-Roheisen Luxemburger Qualität wurden um 6 .tt ermäßigt. Metallmärtte Kupfer. Tie amerikanischen Produzenten haben wahrend der letzten Wochen hcdcutcndc Mengen ab- aesiotzcn und halten daran fest, volle Preise zu erzielen. Infolgedessen war der Ton während der Berichiswoche durchweg gut und die Werte gingen langsam und stetig in die Höbe In den Vereinigten Staaten wurden einige Rcalisationsverkäusc getätigt, aber die Quanten waren nicht genügend, um aus die Nurse zu drücken. Tie dortige Notiz für Clektrolvt ist jetzt 11.2', bis 11,3V Cents f. a. s. sür Crport und 14,37 bis 14,50 Cents für ein heimischen Konsum. Im Londoner Standard Markt wurden gröbere Ankäufe für spekulative Rechnung ge mach« und gleichzeitig auch bedeutende Tcckungskäufc gegen oiscnc Baisse-Positionen Tie drohenden Unruhen in der englismen kohlentndustric hatten vorläusig nur geringen Sinflus; auf die Märkte und es ist zu hoffen, datz keine ernsten Ciitwicklnagen Naitfindcn werden. Ter Kontinent kaufte stetig, und die Konsumenten scheinen nicht sür längere Zeit b» wus gedeckt zu sein. Im groben und ganzen ist die Position gesund Cs notieren Stan dard Kupfer «ass-,: 61.12 6 -61.15 Psd. Stert Best Sclected: 63-5.— bis 64.10— Psd Stert. Standard 3 Monate: 6212.6 vis 62.15— Psd Stert., Tough: 63 — bis 64 —— Psd Stert. Clektro kupser: 66.10.- bis 67.—.— PW. Sterl Blei. Wie erwartet, ist die offizielle Notiz tn New Bork während der .BcrilkitSjvocvc erhöht worden und ist jetzt 8.20 Lents Ter Bedarf in den Bereinigten oLviscnei li/wrr noircn, oen oLvrscnen Vakk»uks»1«II«n In ^»Iprlz: HoreAttlinl», S1»lnhv»s L, StknL» 11 0k»»E«n: HoreAlIII»!«, LI, Hollmnnn L Co., A»I1d«An«1r«a» S7/HG, Ai. NnupEdnAnAvI